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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Nyctereutes procyonoides  (Gray, 1834)

 

Marderhund

Marderhund

©  piclease-Reinhard Siegel

 

Marderhund

Marderhund

©  piclease-Waltraud lang

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Der Marderhund, auch unter dem Namen Enok bekannt, ist eine Tierart die aufgrund von Pelztierfarmen nach Mitteleuropa gelangt ist. Der Enok ist ein Allesfresser und lebt monogam, am häufigsten ist er in Feuchtlebensräumen anzutreffen. Er ist ca. 80cm lang und besitzt ein langes dunkelbraunes Fell, welches eine gelbliche Unterwolle besitzt. Im Gesicht trägt er eine Gesichtsmaske ähnlich die des Waschbären.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Ursprünglich kommt der Marderhund aus dem östlichen Sibirien, Nordostchina und Japan. Wegen seines attraktiven Pelzes gelangte er aber Anfang des 20 Jhdt. in die damalige UdSSR. Von dort aus hat er sich schließlich bis nach Mittel- und Westeuropa ausgebreitet. Der Marderhund bevorzugt als Habitat Laub- und Mischwälder mit ausgeprägtem Unterwuchs. Besonders beliebt sind Feuchtlebensräume wie Auwälder mit nahem Gewässeranteil, wie See- und Teichufer und kleinere Flussläufe. Dabei bewohnt er überwiegend jene Gebiete die mit Schilf, Erle und Weide bestückt sind. Die meisten Nachweise wurden in Österreich in gut strukturierten Landschaften, bestehend aus kleinen Waldhainen und geringem Anteil an offener Feldflur, erbracht. Denn auf offener Flur ist er selten anzutreffen. Sein vertikaler Verbreitungsschwertpunkt reicht vom Flachland bis in die submontane Stufe.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Der Marderhund hat ein langes Fell und einen kurzen buschigen Schwanz. Durch das lange schwarze Fell mit weißlich-gelblicher Unterwolle, wirken die Gliedmaßen verkürzt, weshalb sein Körperbau zusätzlich gedrungen und plump wirkt. Sein Körper ist durchschnittlich 80 cm lang, die Schulterhöhe beträgt 25-30 cm, sein Gewicht beträgt ungefähr 10 kg. Der kleine Allesfresser besitzt eine Gesichtsmaske, ähnlich die des Waschbären.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Verwechslungsgefahr besteht nur mit dem Waschbären. Der Marderhund hat anders als der Waschbär eine hellere Partie zwischen den Augen, beim Waschbären ist diese meist durchgängig schwarz ähnlich einer Brille. Der Marderhund hat auch einen viel kürzeren Schwanz als der Waschbär. Der Schwanz des Waschbären ist zusätzlich gräulich- schwarz gestreift, der des Marderhundes ist homogen gefärbt.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: 80 cm
Schulterhöhe: 25-30 cm
Gewicht: 10 kg

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Der Marderhund, auch als Enok bekannt, lebt monogam, das heißt ein Paar bleibt lebenslang zusammen. Ein Wurf umfasst meist sechs bis zehn Welpen und wird in einem alten Fuchs- oder Dachsbau von beiden Elternteilen aufgezogen. Die ersten drei Wochen bleiben die Welpen nur im Bau, anschließend begleiten sie die Eltern bereits mit auf die Jagd. Bereits nach 7 Wochen können sie sich komplett selbsternähren. Ab diesem Zeitpunkt schlägt auch die Fellfarbe der Kleinen von komplett schwarz in graueres Fell über. Die rasche Selbstständigkeit der Jungen spiegelt die hohe Vermehrungs- und Ausbreitungsgeschwindigkeit wieder. Der Marderhund hat kaum natürliche Feinde, lediglich ein Uhu kann junge Welpen reisen. Tagsüber schläft das Tier in den alten Bauen oder er gräbt sich selbst eine geeignete Höhle. In der Dämmerung und bei Nacht streift er langsam und gemütlich, auf der Suche nach Nahrung, umher. Er ist ein ausgesprochener Allesfresser (Omnivor), er frisst sowohl kleine Lebewesen wie Säuger, Amphibien, Fische, Insekten oder auch Aas. Seine Hauptnahrungsquelle ist aber pflanzlicher Natur wie Beeren, (Feld-)Früchte, Eicheln und auch Gräser. Im Winter wird eine Winterruhe eingehalten. Der Enok kann nicht klettern, dafür aber umso besser schwimmen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Die rote Liste Österreichs hat den Marderhund nicht eingestuft, da es sich hierbei um eine invasive Art (nicht einheimische Art) handelt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Wenn einem Marderhund Gefahr droht und sich dieser nicht in einen Bau flüchten oder sich verstecken kann, zeigen dieser einen Totstellreflex. Hierbei bleit er starr mit geöffneten Augen am Boden liegen. Dieses Verhalten könnte eine Schutzwirkung gegenüber den vor allem auf Bewegung reagierenden großen Katzen im ursprünglichen Verbreitungsgebiet sein.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Freh, W. (1964). Wissenschaftliche Tätigkeit und Heimatpflege in Oberösterreich. – Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins S. 109: 60

Spitzenberger, F. (2016). Die Säugetierfauna Österreichs (Grüne Reihe Band 13). Graz: Verlag austria medien Service GmbH

Auf-Jagd.de (o.J.)URL: https://auf-jagd.de/haarwild/marderhund-enok-steckbrief/

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Marderhund