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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Castor canadensis 

 

Kanadischer Biber

Kanadischer Biber

©  aus Cleveland, Ohio, USA - Flickr, CC BY 2.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=1094913

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Der Kanadische Biber sieht seinem Europäischen Verwandten zum Verwechseln ähnlich. Am besten kann man ihn an seinem Nasenrücken (Nasalia) erkennen, dieser ist nur etwa halb so lang wie die des Europäischen Bibers. Generell ist es ungewiss, ob der Kanadische Biber überhaupt in Österreich zu finden ist. Er entkam bei einem Hochwasserereignis aus einem Tierpark, aktuell ist es aber eher unwahrscheinlich ihn anzutreffen, auszuschließen ist es allerdings nicht. Sein Körper ist etwa einen Meter lang und sein Schwanz misst noch einmal 30 cm.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Der Kanadische Biber unterscheidet sich kaum von seinem europäischen Verwandten. Der aus Kanada stammende Kanadische Biber, entkam 1986 aus dem Tierpark Herberstein in der Steiermark, durch ein Hochwasserereignis. Danach etablierte sich der Biber dort recht gut. Bis 1994 wurden fünf Tiere aus dieser Region gefangen und zwei sind dem Verkehr zum Opfer gefallen, was mit den restlichen Bibern, die dann noch bis ins Burgenland wanderten passiert ist, ist ungewiss, vermutlich ist ihre Population aber erloschen. Der Biber liebt grundsätzlich gewässerreiche und naturnahe Landstriche, am liebsten hält er sich an solchen Gewässern auf die langsam fließen oder stehen, etwa naturnahe Seen, Teiche oder Altwasserarme von Flüssen. Einen dichtbewachsen Uferbereich weiß er zu schätzen, so ist immer genügend Material für den Bau eines Dammes oder als Nahrung vorhanden. Durch seine Anpassungsfähigkeit kann er aber auch vom Menschen geschaffene Gräben und Teiche bewohnen, was zu einigen Konflikten mit den Besitzern führen kann. Eine überflutete Wiese zum Beispiel kann für einen Landwirt schnell unbrauchbar werden.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Der Kanadische Biber kann sehr leicht mit dem Europäischen verwechselt werden beide sind etwa einen Meter lang und ihr platter unbehaarter Schwanz (die Biberkelle) ist perfekt zum Schwimmen geeignet. Bei beiden ist das Fell hell- bis dunkelbraun. Unterscheiden kann man sie daran, dass der Kanadische Biber einen nur halb so langen Nasenrücken wie unser einheimischer Biber besitzt. Man findet ihn an naturnahen Seen, Teichen und langsam fließenden Bächen und Flüssen. Deutliches Zeichen für das Vorhandensein eines Bibers ist die Biberburg, die mit Ästen und Stämmen abgedeckt sein kann. Auch gebaute Dämme können ein Zeichen von Bibern sein.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Sehr leicht kann der Kanadische- mit dem Europäischen Biber verwechselt werden. Lediglich an der Länge der Nasalia (Nasenrücken) können sie unterschieden werden, die beim Kanadischen nur halb so lang wie beim Europäischen ist. Eine Hybridisierung ist möglich.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Der Biber ist das größte Nagetier das man in Österreich finden kann, er ist etwa einen Meter lang und seine Biberkelle (Schwanz) Ist platt und nochmal ca. 30 cm lang. Er besitzt ein dichtes Fell das von hell- bis dunkelbraun reicht. Zwischen den Zehen hat der Biber Schwimmhäute, mit denen und der Kelle er besonders gut schwimmen und tauchen kann. Die Pfoten besitzen aber auch Grabkrallen, damit er seine Burg in das Ufer graben kann. Sein Körperbau ist eher kompakt. Die riesigen Schneidezähne wachsen beim Biber ein Leben lang, da sie beim Kauen auf Holz stark strapaziert werden. Die gelbe Färbung der Zähne kommt durch eine starke Mineralisierung und durch die Gerbsäuren der Bäume.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: ca. 1 m
Schwanzlänge: 30 cm
Gewicht: ca. 18 kg

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Der Biber lebt in einem Biberbau der sogenannten „Burg“, diese werden bevorzugt ins Ufer gegraben, selten werden sie im Freiwasser errichtet. Wenn das Gewässer breit genug ist, verschwendet der Biber keine Energie in den Bau eines Dammes. Biber leben monogam, das heißt ein Biberpaar bleibt sich lebenslang treu. Sollte aber ein "Ehepartner" sterben sucht sich der verbliebene Biber einen neuen Gefährten. In der Biberburg leben somit immer ein Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren, nämlich der aus dem aktuellen und der aus dem vorherigen Jahr. Die Reproduktionsrate des Kanadischen Bibers ist etwas höher als die des Europäischen, der meist zwei bis drei Junge auf die Welt bringt. Die Paarung findet von Jänner bis April unter Wasser statt, nach ca. 105-110 Tagen kommen dann die vollentwickelten Jungen zur Welt. Die Kleinen werden von der Mutter etwa zwei Monate gesäugt. Aber bereits nach einer Woche fangen die Jungen schon an pflanzliche Kost aufzunehmen. Nach etwa einem Monat verlassen sie dann zum ersten Mal, in Begleitung der Eltern und oder der älteren Geschwister, die Burg. Die jungen Biber können von Geburt an schwimmen, das Tauschen allerdings muss erst noch erlernt werden. Biber ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Im Sommer werden gerne Wasserpflanzen oder am Land die jungen Triebe und Blätter von Weichhölzern, sowie Gräser und krautige Pflanzen gefressen. Der Biber ist auch im Winter aktiv, zu dieser Jahreszeit frisst er besonders an Weichhölzern.Die Reviergrenzen werden leidenschaftlich gegen Artgenossen verteidigt.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Der Kanadische Biber ist keine heimische Art in Österreich, aus diesem Grund ist er auch nicht geschützt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Der Biber gilt als Ökosystem-Ingenieur, durch seine Dämme kann er ganze Landstriche unter Wasser setzen. Durch diese Überschwemmungen wird das Lebensraumspektrum erweitert, so kann er aus einem Fließgewässer, Abschnitte mit stehendem Gewässer schaffen. Durch das partielle Auslichten von Baumbeständen fördert er zusätzlich die natürlichen mosaikartigen Sukzessionsstadien eines Waldes. Diese Vervielfältigung der Lebensräume zeigt sich auch in der vielfältigeren der Flora und Fauna.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Spitzenberger, F. (2016). Die Säugetierfauna Österreichs (Grüne Reihe Band 13). Graz: Verlag austria medien Service GmbH

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kanadischer Biber