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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Chionomys nivalis  (Martins)

 

Schneemaus (Chionomys nivalis)

Schneemaus (Chionomys nivalis)

©  kleinsaeuger.at

2014

 

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

Die große Schneemaus ist ein Felsspaltenbewohner unserer Gebirge und kann auf Blockfeldern, Geröllhalden, Felsfluren und Felsschuttkegeln angetroffen werden. Aufgrund ihres Lebensraums und ihres Aussehens ist sie kaum mit anderen Wühlmäusen zu verwechseln.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Voraussetzung für das Vorkommen von Schneemäusen ist ein felsiger Untergrund, wo sie sowohl über (häufiger) als auch unter der Waldgrenze anzutreffen ist. Innerhalb der extremen Klimabedingungen im Gebirge bevorzugt sie Standorte mit mildem Mikroklima ohne große Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchte. Diese findet sie in den Spalten und Klüften von Felsen auf Blockfeldern, Geröllhalden, zum Teil bewaldeten Felsfluren und Felsschuttkegel am Fuß von Felsabstürzen.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Die Schneemaus besitzt ein weiches, langhaariges und lockeres Fell, der Rücken ist hellbraun bis graubraun gefärbt und wirkt durch schwarze Leithaare gestrichelt. Die Bauchseite ist weißgrau bis weiß, die Grenze zwischen Ober- und Unterseite verläuft fließend. Die großen Ohren ragen gut sichtbar aus dem Fell hervor. Der zweifarbige Schwanz ist kräftig und etwas länger als die halbe Körperlänge. Auffallend sind die bis zu 5 cm langen Tasthaare um die Schnauze (Vibrissen).

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Die Schneemaus kann aufgrund ihrer Größe und der charakteristischen Färbung kaum mit anderen Wühlmäusen verwechselt werden.

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 85–130 mm; Hinterfuß: 18,5–21 mm; Schwanz: 50–70 mm; Gewicht: 30–50 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Schneemäuse sind besonders bei warmem Wetter aktiv. Sie verlassen auch tagsüber ihre Baue, ihre Hauptaktivitäten liegen jedoch in der Morgen- und Abenddämmerung. Sie können sie sehr schnell laufen und gut springen. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren in ihrem Lebensraum halten sie keinen Winterschlaf, sondern ist selbst während der kalten Monate aktiv. Drei Viertel des Jahres verbringt die Schneemaus unter dem Schnee. Dementsprechend bedeutsam ist ihr unterirdischer Bau, welcher sommerkühl und winterwarm gestaltet ist. Die Fortpflanzungszeit beginnt nach der Schneeschmelze und dauert von Mai bis September. 1–2 (selten 3) Mal im Jahr bringen Weibchen nach 20–22 Tagen Tragzeit 3–4 (im Herbst 1–2) Junge zur Welt. Als Anpassung an die kühle Gebirgsregion besitzen Neugeborene ein hohes Geburtsgewicht und nehmen rasch an Körpermasse zu. Die Schneemaus ist ein reiner Pflanzenfresser ohne besondere Spezialisierung. Sie ernährt sich vorwiegend von Kräutern, Sauer- und Süßgräsern sowie von Zwergsträuchern, wo sie Triebe, Knollen und Samen verzehrt. Gerne leckt sie aus Blüten den Nektar und Pollen. Daneben frisst sie auch Moose und Flechten. Im Winter sucht sie unter dem Schnee nach grünen Pflanzenteilen von Preiselbeeren, Alpenlattich oder ähnlichem.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Schneemaus