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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch ,   not defined

Myodes glareolus 

 

Rötelmaus (Myodes glareolus)

Rötelmaus (Myodes glareolus)

©  kleinsaeuger.at

2018

Rötelmaus (Myodes glareolus)

Rötelmaus (Myodes glareolus)

©  kleinsaeuger.at

 

Rötelmaus (Myodes glareolus)

Rötelmaus (Myodes glareolus)

©  kleinsaeuger.at

2016

 

Kurzinfo

Autor:  not defined

Häufig und in ganz Österreich anzutreffende Wühlmaus mit charakteristisch rötlicher Rückenfärbung. Bewohnt vorwiegend Waldränder und Lichtungen mit guter Deckung in nicht zu trockenen Laub- und Mischwäldern bis über die Baumgrenze.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Die manchmal als „Waldwühlmaus“ bezeichnete Rötelmaus ist in ganz Österreich häufig und bevorzugt Laub- und Mischwälder mit gut entwickelter Kraut- und Strauchschicht, kommt aber auch in Nadelwäldern vor. Sie bewohnt Waldränder und Lichtungen, welche durch dichte, niedrige und geschlossene Vegetation oder hohes Gras gekennzeichnet sind. Hohe Bestandsdichten erreicht sie in Wäldern mit feuchten und nassen Böden oder in den Hochstaudenfluren in Feuchtgebieten. In offenen Gebieten werden Hecken aufgesucht, welche in waldfreien Flächen einen bedeutenden Ersatzlebensraum darstellen. Landwirtschaftlich intensiv genutzte und strukturarme Regionen kann sie nicht oder nur in sehr geringen Dichten besiedeln. Ihre Höhenverbreitung reicht bis über die Baumgrenze, wo sie auf alpinen Rasen, bei Gesteinsblöcken und in der Nähe von Latschen- und Zwergstrauchbeständen angetroffen werden kann.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Die Rötelmaus weist eine charakteristische rötliche Rückenfärbung auf die aber in Abhängigkeit zur geographischen Verbreitung und der Jahreszeit variiert und von hellrötlich über rötlichbraun bis dunkelrotbraun reicht. Die Flanken sind erkennbar heller gräulich und gehen in die hellgraue, eventuell gelblich-grau wirkende Bauchunterseite über. Die Augen sind im Vergleich mit anderen Wühlmäusen relativ groß, die Ohren ragen deutlich aus dem Fell hervor. Der deutlich zweifarbige Schwanz ist für Wühlmäuse vergleichsweise lang.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Die Rötelmaus kann bei flüchtiger Betrachtung mit der Erdmaus verwechselt werden. Diese kann zwar gelegentlich auch eine leicht rötliche Färbung besitzen, ihre Ohren sind jedoch kleiner und der Schwanz deutlich kürzer.

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 70–105 mm; Hinterfuß: 16–18,5 mm; Schwanz: 31–60 mm; Gewicht: 12–31 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Die Rötelmaus ist sowohl tag- als auch nachtaktiv, wobei sie vor allem im Winter und bei Anwesenheit der Waldmaus (Apodemus sylvaticus) vermehrt am Tag beobachtet werden kann. Ihr Sozialverhalten ändert sich je nach Jahreszeit, Geschlecht und Alter. Während der Fortpflanzungszeit verhalten sich sexuell aktive Weibchen territorial. Reviere der Jungtiere und der männlichen Tiere überlappen sich. Im Aktionsraum eines Männchens liegen meist mehrere weibliche Territorien. Außerhalb der Paarungszeit und Jungenaufzucht bestehen kaum soziale Bindungen. Anhand von Duftmarkierungen kann die Rötelmaus einen Nachbarn von einem Fremden unterschieden und ihre eigene Verwandtschaft erkennen. Sie besitzen eine hervorragende Orientierungsfähigkeit und finden aus einer Entfernung von über 700 m wieder zu ihrem Neststandort zurück. Ihre Fähigkeit sich im Gelände zu orientieren steigt mit dem Alter. Ihr 12 cm großes Nest liegt entweder unterirdisch in einer Tiefe von bis zu 45 cm oder in einigen Zentimetern Höhe über dem Boden im Gestrüpp, in Baumstümpfen oder unter Stämmen versteckt. Die Paarungszeit dauert von Juni bis August, nach einer Tragzeit von 17-23 Tagen kommen 2-3 mal im Jahr 4-6 Jungtiere zur Welt welche nach 25-26 Tagen selbstständig sind. Rötelmäuse wühlen im lockeren Boden und in der Bodenauflage nach Nahrung, wobei sie dazu auch kleine Steine oder Äste zur Seite schieben. Sie ernähren sich in Abhängigkeit vom Angebot vielseitig und gelten als sehr anpassungsfähig. Im Frühjahr nehmen sie vorwiegend Keimlinge, Gräser und Kräuter zu sich. Im Sommer und Herbst wird die Kost durch Moos, Pilze, Rinde, Früchte und Samen ergänzt. Tierische Nahrung wie Insekten und deren Entwicklungsstadien, Würmer, Schnecken und manchmal Vogeleier wird vor allem während der Fortpflanzungszeit genutzt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

In Europa können häufig Populationsschwankungen der Rötelmaus beobachtet werden, wobei mildes Wetter und Mastjahre zur Wintervermehrung führen und die Individuendichte im folgenden Sommer erhöhen.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Rötelmaus