Autoren dieses Artsteckbriefes: Dagmar Werdenich , Gernot Neuwirth
Cricetus cricetus (Linnaeus, 1758)
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Verbreitung und Lebensraum |
Das Verbreitungsgebiet des Feldhamsters erstreckt sich von Zentralasien über Osteuropa bis Deutschland und Österreich, inselartige Bestände finden sich noch in Belgien, Holland und Frankreich. |
Interessante Links |
Ähnliche Arten |
Der Feldhamster ist die einzige in unseren Breiten vorkommende Hamsterart. Allbekannt ist jedoch der viel kleinere Goldhamster (Mesocricetus auratus), der aufgrund seines weitaus geringerem aggressiven Verhaltens gerne als Haustier gehalten wird. Sein natürliches Vorkommen ist allerdings auf Syrien und den Südosten der Türkei begrenzt. |
Beschreibung |
Der Feldhamster gehört mit einer Körperlänge von 20 bis 35 cm und einem Körpergewicht von 200 - 500 Gramm zu den größeren heimischen Nagetieren. Männchen sind meist größer und schwerer als Weibchen. Das auffällig bunte Fell weist eine gelblichbraue Oberseite auf, die Unterseite ist schwarz gefärbt. Flanken und Halsband sind rotbraun, an den Wangen, der Vorderseite und Hinterseite der Arme und hinter den Ohren finden sich weißgelbe Flecken. Charakteristisch sind die gut entwickelte Backentaschen zum Einbringen der transportfähigen Nahrung in den Bau. |
Lebensweise |
Feldhamster leben abgesehen von der Paarungszeit - weitgehend solitär und sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv. |
Gefährdung und Schutz |
Der Feldhamster zählt zu den am meisten gefährdeten Tierarten Österreichs.
Auf der Liste der prioritären Arten des Umweltbundesamtes nimmt er den Platz Nr. 25 ein. |
Wissenswertes und Hinweise |
Gelingt dem Feldhamster nicht mehr die Flucht in den Bau zeigt er bei Gefahr ein beeindruckendes Drohverhalten. Zunächst stellt er sich auf die Hinterbeine und bläst seine Backentaschen auf, um größer zu wirken. Sehr hilfreich ist nun auch seine Fellfärbung: die schwarze Bauchseite ähnelt einem Raubtiermaul mit den weißen Pfoten als "Reißzähne". Zusätzlich versucht er durch Zähne fletschen, lautes Fauchen und Knurren den Feind zu erschrecken und mitunter springt er seinen Gegner sogar an. Dieser Überraschungsangriff rettet häufig sein Leben. |
Literaturhinweise |
MILLESI, E. et al.: The common hamster (Cricetus cricetus): perspectives on an endangered species. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Biosystematics and ecology series; 25, Wien 2008 |