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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Meles meles  (Linnaeus, 1758)

 

Dachs

Dachs

©  piclease-Andreas Lettow

 

Dachs

Dachs

©  piclease-Wilhelm Gailberger

 

Dachs

Dachs

©  piclease-Andreas Lettow

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Der Dachs ist der größte aller heimischen Marder, er wird bis zu 89cm lang, sein Schwanz misst dabei nochmal bis zu 20cm. Sein Gewicht von bis zu 20 kg ist beträchtlich. Man erkennt ihn gut an dem grauen Fell, dem spitzen, weißen Kopf mit zwei schwarzen Streifen die über die Augen führen.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Der Dachs ist in allen Großlandschaften von Österreich beheimatet. Seine vertikale Verbreitung reicht bis ca. 1.400 Seehöhe. Besonders Laubmischwälder mit vereinzelten Wiesen und Heckenstrukturen und Auen zählen zu seinem bevorzugten Lebensraum. Er ist sehr anpassungsfähig und anspruchslos, er braucht aber eine entsprechend hohe Deckung an Regenwürmern und geeignetem Boden zum bauen seines Baues.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Den Dachs kann man überall in Österreich begegnen, denn er ist ein anpassungsfähiger und anspruchsloser Zeitgenosse, besonders gern lebt er aber in Laubmischwäldern und in Auen. Er ist ungefähr 56-89 cm lang, wobei sein Schwanz nochmal ungefähr 11-20 cm misst. Seine Schulterhöhe von ca. 30 cm ist eher niedrig. Er hat ein graues Fell und einen spitzen weißen Kopf, über sein Gesicht laufen zwei schwarze Streifen. Der Schwanz ist auch grau und hat eine weiße Schwanzspitze.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Da er deutlich größer als alle anderen heimischen Marder ist, kann er auch nicht mit diesen verwechselt werden. Einzig mit dem eingeführten Marderhund könnte der Dachs verwechselt werden, denn der Marderhund ist ungefähr so groß wie ein Dachs, aber meist schlanker als dieser. Der Marderhund trägt ein braunes Fell mit gelblicher Unterwolle und der Dachs ist grau. Im Gesicht unterscheiden sich die beiden auch deutlich, der Dachs hat zwei schwarze Streifen in Gesicht und der Marderhund trägt eine Gesichtsmaske.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Der Dachs ist der größte Vertreter der heimischen Marder, er besitzt ein grau meliertes Fell, wobei sein Bauch und seine Beine schwarz sind. Sein Schwanz ist eher buschig und kurz, nämlich 11-20cm, seine Schwanzspitze ist weiß. Sein Kopf ist weiß mit einer schwarzen Nase. Von der Schnauze bis zu den Augen laufen zwei breite schwarze Streifen bis zu den Ohren. Die Ohren sind rundlich und auf der Oberseite weiß. Besonders hervorzuheben sind beim Dachs seine Pfoten, denn alle fünf Zehen besitzen lange Krallen die ihn zu einem guten Gräber machen. Im Winter kann man seine Pfotenabdrücke deshalb auch besonders gut erkennen, denn seine langen Krallen hinterlassen deutliche Spuren im Schnee.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: 56-89 cm
Schulterhöhe: 30 cm
Schwanzlänge: 11-20cm
Gewicht:8-20 kg

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Dachse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie leben anders als die meisten Marder in sehr geselligen Familiengruppen. Sie wohnen zusammen in zum Teil riesigen unterirdischen Bauen, den sogenannten Burgen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Dachs in dieser Burg, die gern an Waldrändern, sonnigen Hanglagen aber auch zum Teil unter Waldhütten, -ställen und Heustadeln angelegt werden. Ist eine Burg besonders gut gelegen wird sie über Generationen weiter geführt, weshalb der Bau auch eine beachtliche Größe erreichen kann. Er ist aber immer mit einigen Wohnkesseln, die mit Pflanzenmaterial gepoltert werden versehen, jene "Wohnzimmer" sind dann immer mit mehreren Gängen verbunden, die dann auch bis an die Oberfläche reichen. In der Nähe des Baues wird vom Dachs ein "Dachsabort" gegraben, der ihm als Toilette dient. Gleichzeitig wird mit dem Dachsabort auch der Bau markiert. Besonders große Burgen werden zum Teil auch gleichzeitig von Füchsen bewohnt. Dachs und Fuchs gehen sich dabei allerdings aus dem Weg. Die Streifgebiete der Dachse werden auch mit Kot markiert, wobei die zurückgelegte Strecke bis zu 11 km betragen kann. Obwohl er in seinem Bau ein sehr geselliges Tier ist, ist er bei der Nahrungssuche doch lieber alleine. Er hat einen sehr gut ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn. Mit seinen Ohren kann er nicht nur die Richtung feststellen aus der ein Geräusch kommt, er kann sogar die Entfernung einschätzen. Die größte Nahrungsquelle mit ungefähr der Hälfte, stellen Regenwürmer dar. Andere Insekten wie Hummeln, Wespen, Erdbienen sowie deren Nester, Käfer, Insektenlarven, aber auch Schermäuse und Amphibien stehen auf seiner Speisekarte. Im Sommer und Herbst frisst er aber auch gerne Früchte, Beeren, Samen und Feldfrüchte. Nur in strengen Wintermonaten hält der Dachs eine Winterruhe, ist der Winter nicht streng bleibt er gerne aktiv. Die Paarungszeit reicht von Februar bis Mai, darauf folgt eine Keimruhe bis Dezember oder Jänner. Nach 45 Tagen kommen dann zwei bis fünf junge Dachse in den Monaten Februar- März zur Welt. Die Jungen werden dann mindestens 12 Wochen von der Mutter gesäugt und sie leben auch mindestens 2 Jahre in der Burg.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Laut der roten Liste Österreichs gilt der Dachs als nicht gefährdet.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Früher hatte der Dachs eine besondere Bedeutung für den Menschen. Das Dachsfett wurde in Apotheken zu einer Salbe gegen Rheuma verarbeitet und verkauft. Ein "Dachsbart" aus gebündelten Dachshaaren war lange Zeit Schmuck für den Hut des Jägers. Zum Teil werden die Haare des Dachses heute noch zur Herstellung von Rasierpinseln verwendet.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Graf,M. (1995). (Meles meles) (L., 1758) - Eurasischer Dachs - In: Hausser, J. (Hrsg.): Säugetiere der Schweiz. Verbreitung, Biologie, Ökologie. - Dankschr. der Schweiz. Akad. d. Naturwiss. 103. Birkhäuse, Basel [u.a.], S: 395-399

Frank, H.R. (1940). Die Biologie des Dachses- ZS für Jagdkunde 2(1). S:1-25

Lüps, A.&Wandeler, A. (1993). Meles meles -Dachs- In: Stubbe, M. & Krapp, F. (Hrsg.) Handbuch der Säugetiere Europas Bd. 5/II: Raubsäuger- Carnivora. Aula, Wiesbaden. S: 856-906

Pegel, M. (2005). Dachs Meles meles - In: Braun, M. & Dieterlen, F. (Hrsg.): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Bd. 2. Ulmer, Stuttgart. S:105-130

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Dachs