Autor dieses Artsteckbriefes: Martin Schwarz
Melitta tricincta Kirby, 1802
Kurzinfo |
Süd- und Mitteleuropa bis zum 60. Breitengrad sowie England. |
Schutzprojekte des Naturschutzbundes |
Der NATURSCHUTZBUND hat die Pflegemaßnahmen in einer aufgelassenen Sandgrube bei Linz auf die Bedürfnisse der Zahntrost-Sägehornbiene abgestimmt. Die Umstellung von Extensivweiden auf Mähwiesennutzung führte schon öfters zum Erlöschen einer ganzen Bienen-Population. Ruderalflächen bieten der Sägehornbiene oftmals geeignete Lebensbedingungen. Durch die natürliche Sukzession werden der Zahntrost und dadurch die Bienen wieder verdrängt. Ein Netz von Ruderalstandorten kann hier ein längerfristiges Überleben sichern helfen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Obwohl die Zahntrost-Sägehornbiene im Freiland morphologisch nicht sicher bestimmbar ist, kann deren Artzugehörigkeit aber aufgrund des hoch spezialisierten Blütenbesuchs ermittelt werden. |
Ähnliche Arten |
Die Art ist im Gelände nur schwer von anderen Sägehornbienen sowie von Sand- und Hosenbienen unterscheidbar. Oberflächlich betrachtet ähnelt sie auch der Honigbiene. Eine sichere Unterscheidung der Zahntrost-Sägehornbiene ist nur mittels optischer Hilfsmittel möglich, wobei vor allem die Behaarung und beim Männchen der Genitalapparat wichtige Merkmale darstellen. |
Beschreibung |
Wie bei allen Bienen, so sind auch bei der Zahntrost-Sägehornbiene gefiederte Haare vorhanden. Der Kopf und die Brust sind braun behaart. Der Hinterleib besitzt oben auf den mittleren Segmenten weiße Randbinden. Segmente 5 und 6 sind in der Mitte schwarz, an den Seiten aber weiß behaart. Die Männchen haben Verdickungen ("Sägung") auf einzelnen Fühlergliedern, worauf sich die deutsche Bezeichnung Sägehornbiene bezieht. |
Größe |
Körperlänge von 10 bis 12 mm. |
Lebensweise |
Bemerkenswert ist die Spezialisierung auf nur eine Pflanzengattung. Als Pollenquelle wird nur der Zahntrost (Odontites) genutzt, wobei kein Unterschied zwischen Rotem und Gelbem Zahntrost gemacht wird. Da diese Arten spät blühen, beginnt die Flugzeit der Zahntrost-Sägehornbiene erst im August und reicht bis in den September. Dadurch gehört sie zu den am spätesten im Jahr fliegenden Bienenarten und wird dadurch wohl auch oft übersehen. |
Gefährdung und Schutz |
Die selten gefundene Zahntrost-Sägehornbiene ist in Österreich durch menschliche Aktivitäten bedroht. Schutzmaßnahmen für die Zahntrost-Sägehornbiene müssen auf die Erhaltung der Pollenquellen abzielen. Ältere Kiesgruben mit Vorkommen des Zahntrosts sind für die Art zu sichern. |
Wissenswertes und Hinweise |
In Österreich leben über 670 verschiedene Wildbienenarten. Die meisten Arten findet man in trockenen und warmen Regionen mit reichhaltigem Blütenangebot. Bei allen Bienen haben die Männchen keinen Stachel und können deshalb auch nicht stechen. |
Literaturhinweise |
BELLMANN H. (1995): Bienen, Wespen, Ameisen. Kosmos Naturführer. |