Seite wird geladen ...

   

Art wählen

 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Martin Schwarz ,  Norbert Hirneisen ,  Gernot Neuwirth

Vespa crabro  Linnaeus, 1758

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Martin Schwarz

Europa bis zum 63° nördlicher Breite sowie Asien östlich bis Japan. In Nordamerika eingebürgert.
Hornissen kommen vorwiegend in lichten Wäldern, aber auch regelmäßig im Siedlungsraum vor.

Ähnliche Arten

Autor: Norbert Hirneisen

Pal�arktis (in Nordamerika eingeb�rgert).

Beschreibung

Autor: Martin Schwarz

Mit einer Körperlänge von 25 bis 35 mm (Königinnen), 18 bis 24 mm (Arbeiterinnen) bzw. 21 bis 28 mm bei den Männchen ist die Hornisse die größte heimische Faltenwespenart. Die Schläfen (Teil des Kopfes hinter den Augen) sind sehr breit, das Kopfschild gelb und ohne dunkle Zeichnung. Der Körper einschließlich Fühler und Beine ist neben der gelben und schwarzen Färbung ausgedehnt rot gezeichnet. Die Ausdehnung der roten Färbung variiert. Der Hinterleib ist an der Basis stets rot. Wie bei allen anderen Faltenwespen auch, sind bei der Hornisse die Augen nierenförmig und die Flügel in Ruhelage längsgefaltet. Dadurch erscheinen diese ziemlich schmal. Dieses Merkmal hat der Familie ihren deutschen Namen „Faltenwespen“ eingebracht.

Größe

Autor: Gernot Neuwirth

Weibchen (Königin) 25-35 mm, Arbeiterin 18-25 mm, Männchen 21-28 mm

Lebensweise

Autor: Martin Schwarz

Hornissen bilden einjährige Staaten. Die Nester werden vorzugsweise oberirdisch an dunklen oder einigermaßen abgeschirmten Orten angelegt. Baumhöhlen, Nistkästen und Dachböden sind häufig genutzte Nistplätze. Seltener befinden sich die Nester unterirdisch. Die Nestgründung erfolgt im Frühjahr durch ein einzelnes Weibchen (Königin). Als Baumaterial wird morsches Holz verwendet. Dieses wird mit den Oberkiefern abgebissen, zerkaut und mit Speichel vermengt. Daraus wird eine gelb- bis rotbraune papierartige Substanz erzeugt. Meist werden im Laufe des Sommers 5 bis 8, selten bis zu 12 Waben angelegt. Diese können bis zu 2 800 Zellen enthalten. Die Zellen sind sechseckig und nach unten offen. Die Waben sind mit einer muschelartig gemusterten Papierhülle mit großen Lufttaschen umgeben. In die Zellen legt die Königin je ein Ei. Die daraus geschlüpfte, madenförmige Larve wird mit tierischer Nahrung versorgt. Dazu dienen vorwiegend Fliegen, häufig aber auch Wespen und Honigbienen. Die ausgewachsene Larve verpuppt sich in einem selbstgesponnenen Kokon. Daraus schlüpfen anfangs ausschließlich Arbeiterinnen. Das sind unfruchtbare Weibchen, die deutlich kleiner sind als die Königin. Die Arbeiterinnen übernehmen die Betreuung des Nachwuchses und den Nestbau. Bis zum Herbst kann das Nest eine Höhe bis zu 60 cm erreichen. Ein Hornissenstaat enthält meist 100 bis 700, selten bis über 900 Arbeiterinnen.
Erwachsene Hornissen findet man regelmäßig an verletzten Baumstämmen oder Ästen die austretende Flüssigkeit aufnehmen. Von Zweigen wird manchmal die Rinde abgenagt, um an die begehrte Flüssigkeit zu gelangen. Auch wird reifes Obst gerne verzehrt. Hornissen sind 22 Stunden am Tag aktiv. Sie jagen auch nachts. Erst im Spätsommer und im Herbst schlüpfen Männchen und fruchtbare Weibchen. Diese paaren sich bald darauf. Das Hornissenvolk stirbt im September oder Oktober ab. Nur die jungen Weibchen (Königinnen) überwintern an einer geschützten Stelle. Sie gründen im nächsten Mai oder Juni einen neuen Hornissenstaat. Die anfangs noch kleinen Staaten sind gegenüber ungünstigen Witterungsbedingungen besonders anfällig. Bei lang andauernden Schlechtwetterphasen überleben nur wenige Nester.

Gefährdung und Schutz

Autor: Martin Schwarz

Hornissen sind in den wärmeren Teilen Österreichs meist noch häufig. Durch die Entfernung von Höhlenbäumen kann es lokal aber zu einem Nistplatzmangel kommen. Das Anbringen von Hornissenkästen kann hier als Alternative dienen. Die Nester sollten auch im Siedlungsbereich geduldet werden. Nur in Ausnahmefällen, z.B. wenn das Nest sich im Rauchfang befindet, ist die Entfernung gerechtfertigt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Martin Schwarz

Weit verbreitet ist der Irrglaube, dass ein bis drei Hornissenstiche einen Menschen und sieben ein Pferd töten können. Tatsächlich aber ist ein Hornissenstich nicht gefährlicher als ein Stich einer Honigbiene oder einer anderen Faltenwespe („normale Wespe“). Er kann aber schmerzhafter sein. Die Hornisse ist deutlich weniger angriffslustig als die häufigen Arten Deutsche Wespe und Gemeine Wespe. Männchen habe wie bei allen Wespen und Bienen keinen Stachel.

Literaturhinweise

Autor: Martin Schwarz

BELLMANN H. (1995): Bienen, Wespen, Ameisen. – Kosmos Naturführer.
WITT R. (1998): Wespen beobachten, bestimmen. – Naturbuch Verlag.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Hornisse