Autor dieses Artsteckbriefes: zentrales Validierungs-Team
Megachile sculpturalis Smith, 1853
Kurzinfo |
Autor des Artsteckbriefes: Julia Lanner Kurzsteckbrief Die Asiatische Mörtelbiene (Megachile sculpturalis) ist eine eindrucksvolle Wildbiene: mit rund 2 cm ist sie größer als Honigbienen und der rot-bräunliche Pelz am Vorderkörper hebt sich deutlich vom restlichen schwarzen Körper ab. Somit ist sie leicht von anderen heimischen Wildbienen unterscheidbar. Die Asiatische Mörtelbiene ist die erste eingewanderte Wildbiene auf europäischem Festland. Größe ca. 2 cmHilfe zur Bestimmung Seitlich am Thorax hebt sich eine rot-braune bis orange Behaarung kontrastreich vom ansonsten schwarzen Körper ab. Das erste Hinterleibssegment, genannt Tergit, trägt ebenfalls den rot-braunen Pelz, das zweite Hinterleibssegment trägt weiße Endfransen und die Tergite 3-6 sind kurz und schwarz behaart. Mit freiem Auge erkennbar ist die grobe Punktierung auf Tergit 2 und 3. Auf der Bauchseite weist das zweite Segment, genannt Sternit, ebenfalls weiße Endfransen auf. Die Flügel sind dunkel pigmentiert.Unter dem Mikroskop sind weitere artspezifische Merkmale erkennbar, wie die kurze braune Behaarung der sechs Beine. Ebenso sind die letzten Beinglieder braun gefärbt. Die Tergite sind an der Basis, sprich in Richtung des Vorderkörpers, stark eingedrückt. Ähnliche Arten Die Asiatische Mörtelbiene ist im Feld auf Artniveau ansprechbar und mit keiner anderen Art im zentraleuropäischen Raum verwechselbar.Lebensweise Megachile sculpturalis bzw. wie der deutsche Name der Asiatischen Mörtelbiene bereits verrät, stammt ursprünglich aus Asien. Dort ist sie von Japan, China, Taiwan, Vietnam bis nach Korea verbreitet. In den 90er Jahren wurde sie nach Amerika eingeschleppt, wo sie sich seitdem ausbreitet. 2007 fand die exotische Wildbiene auch ihren Weg nach Europa. Beobachtungen gibt es bis dato aus Frankreich, Spanien, Schweiz, Deutschland, Italien, Österreich, Ungarn und Slowenien. Ihre Flugzeit dauert von Ende Juni bis August. M. sculpturalisist wie viele andere Wildbienen auch eine protandrische Art, das heißt zuerst verlassen die Männchen das Nest und erst nach 7-10 Tagen die Weibchen. In einem Zeitraum von ca. 2-3 Tagen kann man beide Geschlechter beobachten. In diesem Zeitfenster haben sie die Möglichkeit sich zu paaren. Anschließend sterben die Männchen und die Weibchen suchen sich eine geeignete Nistmöglichkeit. Die in Österreich eingewanderte Wildbiene benötigt bereits bestehende Hohlräume in Totholz um ihre Eierabzulegen. Sie wird häufig in Nisthilfen beobachtet wo sie Bambus- bzw. Pappröhrchen bezieht mit einem Durchmesser von mindestens 9 mm. Seltener wurde beobachtet wie sie in Käfergängen oder Nistgängen von Holzbienen im Totholz ihre Nachkommen aufzieht. Bei der asiatischen Mörtelbiene überwintern die Larven und erst im darauffolgenden Frühjahr entwickeln sich die erwachsenen Tiere. Die Asiatische Mörtelbiene ist eine polylektische Wildbiene, die nicht wählerisch ist in Bezug auf ihr Pollensammelverhalten. Außerhalb ihrer Heimat wurde sie beobachtet wie sie hauptsächlich aus Asien stammende Pflanzen besucht wie dem japanischen Schnurbaum (Sophora japonica) oder dem Seifenbaumgewächs (Koelreuteria paniculata). Gefährdung und Schutz Die Asiatische Mörtelbiene ist die erste nicht-heimische Wildbiene auf europäischem Festland. Derzeit laufen Forschungsprojekte ob die asiatische Mörtelbiene zu Recht als invasive Art betrachtet werden muss. Über den Gefährdungs- und Schutzstatus in ihrer Heimat gibt es keine englisch sprachige Literatur.Literaturhinweise Amiet F. (2012): Die Blattschneiderbiene Megachile sculpturalis Smith, 1853 (Hymenoptera, Apidae) nun auch in der Schweiz. Entomo Helvetica 5: 157-159 Vereecken N., Barbier E. (2009): Premières données sur la présence de l’abeille asiatique Megachile (Callomegachile) sculpturalis Smith (Hymenoptera, Megachilidae) en Europe. Osmia 3: 4–6. Westrich P (2018) Forschungsprojekte - Megachile sculpturalis. In: wildbienen.info. https://www.wildbienen.info/forschung/projekte_18.php. Accessed 13 Dec 2018 |