Bufo bufo
(Linnaeus, 1758)
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| | Erdkröte
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Franz Loley
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| | | Erdkröte
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Josef Limberger
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| | | Erdkröte
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Josef Limberger
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Beschreibung
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Die Erdkröte gehört zu den echten Kröten und fällt durch ihren plumpen Körperbau und die rötlich-golden gefärbte Iris auf. Männchen und Weibchen können grau, gelblich, rötlich oder braun gefärbt sein und unterscheiden sich nur in ihrer Körpergröße. Während das Männchen meist eine Größe von ca. 90 Millimetern erreicht, wird das Weibchen bis zu 150 Millimeter groß. Der Bauch ist hellgrau gefärbt, kann zuweilen dunkel marmoriert sein. Da die Hinterbeine relativ kurz sind, bewegt sich die Erdkröte meist gehend fort. Die Haut ist warzig und das Maul kurz und breit.
Das Männchen besitzt keine Schallblasen und stößt nur leise, metallische Rufe aus. Erkennbar ist es während der Paarungszeit an den auf den Fingern sitzenden Brunstschwielen.
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Verbreitung und Lebensraum
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Die Erdkröte ist sehr anpassungsfähig und deshalb in Europa weit verbreitet. Nicht zu finden ist sie in Irland, Island, Nordskandinavien und auf einigen Mittelmeerinseln wie Korsika, Sardinien, Malta, Kreta und den Balearen.
In Österreich findet man sie in allen Bundesländern bis in Höhen von 2.000 Metern.
Wegen ihrer großen Anpassungsfähigkeit kannsie sowohl feuchte als auch trockene Lebensräume besiedeln. Man findet sie auf Wiesen, Feldern und Äckern, in halboffenen Mischwäldern, naturnahen Gärten, Parks sowie Gebirgs- und Auenlandschaften. Wichtig sind strukturierte Landschaften mit Steinen, Totholz, Gebüschen oder Hecken, wo die Erdkröten tagsüber Unterschlupf finden. Oft graben sie sich auch selbst Erdlöcher.
Zur Fortpflanzung benötigen sie Laichgewässer, wofür sie Seen, Weiher und auch temporäre Kleingewässer nutzen. Bevorzugt werden größere Gewässer (>500m²) mit einer Wassertiefe von min. einem Meter.
Erdkröten sind bekannt für ihre Treue zum eigenen Geburtsgewässer, sie kehren zum Laichen immer dorthin zurück.
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Größe
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Körperlänge: Weibchen ca. 150mm, Männchen ca. 90mm
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Lebensweise
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Im Februar und März können die massenhaften Wanderungen der Erdkröten von ihrem Winterquartier zum Laichgewässer beobachtet werden. Bereits während der Wanderung versuchen die Männchen paarungsbereite Weibchen ausfindig zu machen und sich auf deren Rücken festzuklammern.
Kurz nach der Ankunft am Laichgewässer legt das Weibchen die Eier in Form von doppelreihigen Laichschnüren ab, indem es diese um Wasserpflanzen wickelt. Ein Weibchen kann dabei bis zu 6.000 Eier ablegen.
Nach wenigen Tagen bis Wochen sind die Kaulquappen fertig entwickelt und schlüpfen aus den Eiern. Sie besitzen eine dunkle Ober- und helle Unterseite und treten zum Schutz vor Feinden meist im Schwarm auf. Bis zu drei Monate dauert es danach, bis sich die Kaulquappe zur adulten Erdkröte entwickelt hat und an Land geht. Erst im Alter von drei Jahren werden Erdkröten geschlechtsreif.
Erdkröten ernähren sich von Würmern, Schnecken, Asseln, Spinnen und verschiedenen Insektenarten.
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Gefährdung und Schutz
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Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit ist die Erdkröte in der Roten Liste der gefährdeten Arten Österreichs als gefährdet eingestuft. Gründe dafür sind die Zerschneidung ihrer Lebensräume und die hohe Zahl der „Verkehrstoten“ während der Wanderungen zum Laichgewässer und retour.
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Charakteristische Merkmale
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- rötlich-golden gefärbte Iris - kurze Hinterbeine, bewegt sich meist gehend fort - kurzes, breites Maul
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Wissenswertes und Hinweise
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Erdkröten sind in Gärten gern gesehene Gäste, da sie Schädlinge, wie z.B. Schnecken vertilgen.
Wenn die Jungtiere fertig entwickelt sind und in großen Massen gemeinsam das Laichgewässer verlassen, spricht man von „Froschregen“ bezeichnet.
Erdkröten häuten sich in unregelmäßigen Abständen, indem sie durch windende Bewegungen die alte Haut abstreifen und anschließend verspeisen.
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Literaturhinweise
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GRUBER; U.(1989): Die Schlangen Europas und rund ums Mittelmeer Frankh-Kosmos-Verlags-GesmbH, W.Keller & C, Stuttgart
GRUBER, U.(1994): Amphibien und Reptilien - EXTRA Porträts und Entwicklung Kosmos Naturführer Frankh-Kosmos-Verlags-GesmbH, W.Keller & C, Stuttgart
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STORCH,V. und U.WELSCH (2004) : Systematische Zoologie - 6.Aufl. Spektrum Akademischer Verlag
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ZULKA et.al (2007): Rote Liste gefährdeter Tiere Österreichs (Wien)
http://www.herpetofauna.at
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Infos in Wikipedia
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