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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Triturus cristatus  (Laurenti, 1768)

 

Kammmolch

©  Werner Weissmair

 

Kammmolch

©  Werner Weissmair

 

 

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Der auch „Großer Teichmolch“ genannte Kammmolch ist mit einer Gesamtlänge von 120 bis 160 Millimetern (Männchen) bzw. ca. 180 Millimetern (Weibchen) ein mittelgroßer, schlank gebauter Wassermolch. Er besitzt einen flachen, breiten Kopf und einen gedrungenen Körper. Seine Oberseite ist dunkel gefärbt, auf ihr sind meist rundliche, schwarze Flecken zu sehen. Seine Flanken ziert meist ein weißlich- gelbliches Fleckenmuster. Auch auf seiner schwarz-gelb marmorierten Kehle sind weiße Tüpfel zu finden. Die Bauchseite trägt eine hellgelbe bis rotorange Färbung und auch diese ist mit einem dunklen Fleckenmuster versehen. Das Weibchen besitzt eine hellbraune bis braune Rückenlinie.

Während der Paarungszeit von April bis Juni erscheint beim Männchen ein mächtiger, tief gezackter Rückenkamm, der auch über den Schwanz verläuft, an der Schwanzwurzel aber unterbrochen ist. Im Gegensatz dazu bildet sich beim Weibchen nur ein niedriger Schwanzflossensaum aus. Zusätzlich ist die Schwanzunterseite des Weibchens orange bis rötlich gefärbt.

Sowohl Rückenkamm als auch Schwanzflossensaum bilden sich gegen Ende der Fortpflanzungszeit wieder zurück. Häufig ist vor allem das Weibchen außerhalb der Fortpflanzungszeit einheitlich schwarz gefärbt und zeigt lediglich eine gelbliche Dorsallinie.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Kammmolch ist in Europa weit verbreitet. So erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von Großbritannien und Frankreich über Nord- und Mitteleuropa bis nach Ungarn und Rumänien.
In Österreich ist er nur in Vorarlberg und nördlich der Donau in Nieder- und Oberösterreich zu finden, wobei er nicht höher als 850 Meter aufsteigt.

Er bewohnt in erster Linie offene Landschaften, in denen er geeignete Laichhabitate, nämlich stehende, besonnte Gewässer mit ausreichend Vegetation vorfindet. Dazu zählen Feuchtwiesen, Grünland, Auwälder und Ruderalflächen. Man findet ihn auch in wassergefüllten Fahrspurrinnen, Wiesen- oder Straßengräben und dergleichen. Die Nähe zum Gewässer ist wie bei allen Amphibien wichtig, da er zum Ablaichen Gewässer benötigt. Manche Individuen verbringen das ganze Jahr im Wasser. An Land lebende Tiere benötigen Versteckmöglichkeiten, wie Totholz, große Steine und Wurzelstöcke. Gewöhnlich überwintert der Kammmolch in tieferen Bodenschichten.

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Verwechslungsgefahr besteht in erster Linie mit anderen Kammmolcharten, nämlich dem Alpenkammmolch und dem Donaukammmolch.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Gesamtlänge: Männchen 120 bis 160mm, Weibchen ca. 180mm

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Paarungszeit erstreckt sich von April bis Juni. Die Abwanderung ins Winterquartier beginnt im Juli und dauert bis Anfang Oktober. Das territoriale Männchen wirbt um das Weibchen, indem es vor ihm herschwimmt, einen Katzenbuckel macht und zunächst seinen Schwanz wellenförmig im Wasser bewegt bzw. ihn in Richtung des Weibchens schlägt, wobei es dieses an Kopf und Flanken berührt. Geht das Weibchen auf seine Werbung ein, setzt das Männchen eine Spermatophore (Samenpaket) ab, welches das Weibchen über die Kloake aufnimmt. Danach legt es 200 bis 400 gelblich bis weißlich-grüne Eier ab, indem es diese einzeln in Blättern von Wasserpflanzen einbettet.
Nach zehn bis zwölf Tagen schlüpfen die Larven mit einer Gesamtlänge von zehn bis zwölf Millimetern. Nach einer weiteren Entwicklungszeit von drei bis vier Monaten wandern die Jungmolche vom Gewässer ab. Sie sind im Alter von zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und werden bis zu zehn Jahre alt.

Der Kammmolch ist hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv.

Der Kammmolch ernährt sich vorwiegend von Wirbellosen, die er am Gewässerboden findet. Dazu zählen vor allem Flohkrebse und Insektenlarven, beispielsweise von Eintags-, Köcherfliegen und Zuckmücken. Zu seinen Feinden zählen verschiedene Reiher-Arten, die Große Rohrdommel sowie Wasserspitzmäuse und verschiedene Laufkäferarten, die vor allem Jungmolchen gefährlich werden können. Die Kammmolchlarven werden von verschiedenen Wasserinsekten und Fischen verzehrt.

Gefährdung und Schutz

Autor: Stefanie Ebnicher

Wie bei fast allen Amphibienarten ist auch die Situation des Kammmolchs kritisch, da sein Lebensraum durch menschliche Eingriffe stark eingeschränkt wird. Da sie Altgewässer bevorzugen, werden neu angelegte, stehende Gewässerhabitate von Kammmolchen nur schlecht angenommen.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- dunkle Körperoberfläche mit schwarzen, runden Flecken
- schwarz-gelb marmorierte Kehle
- Männchen tragen während der Paarungszeit einen tief gezackten Rückenkamm
- Schwanzunterseite des Weibchens orange bis rötlich gefärbt

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Kammmolch nimmt bei Gefahr die sogenannte Schreckstellung ein. Dabei verharrt er auf den Rücken gedreht mit geschlossenen Augen und stark reduzierter Atmung bis die Gefahr vorüber ist.
Im Wasser flüchtet er mit Hilfe von kräftigen Schwanzschlägen und sucht Schutz in der Vegetation bzw. im Bodensubstrat. Oft sondert er ein schwach giftiges, typisch riechendes Sekret ab.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

CABELA, A., GRILLITSCH, H. & TIEDEMANN, F. (2001): Atlas zur Verbreitung und Ökologie der Amphibien und Reptilien in Österreich. Auswertung der Herpetofaunistischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Umweltbundesamt, Wien.

NÖLLERT, A. & NÖLLERT, C. (1992): Die Amphibien Europas, Bestimmung - Gefährdung - Schutz. Kosmos, Stuttgart.

http://www.salzburg.gv.at/bf/themen/nuw/naturschutz/pflanzentierlebens- raumschutz-1/geschuetzte_tiere/amphibien/kammmolch.htm

www.herpetofauna.at

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kammmolch

fra

Triton crêté