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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher ,  Daniela Friesacher

Rana arvalis  Nilsson, 1842

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Moorfrosch

©  Josef Weinzettl

 

Moorfrosch

©  Christa Brunner

 

Moorfrosch-Paar

Moorfrosch-Paar

©  Ute Nüsken

 

 

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Moorfrosch

©  Hans Glader

 

Moorfrosch

©  Klaus Michalek

 

Moorfrosch

©  Walter Hödl

 

Moorfrosch

©  Hans Glader

 

Moorfrosch

Moorfrosch

©  Oliver Gebhardt

 

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Moorfrosch ist ein Braunfrosch mit schlankem Körperbau und einer kurzen, zugespitzten Schnauze. Seine langen Hinterbeine können nach vorne gezogen bis an die Schnauzenspitze reichen. Er ist oberseits meist hell- bis dunkelbraun gefärbt. Oft besitzt er ein helles, scharf begrenztes Längsband, das sich über die Rückenmitte zieht. Zum Teil findet man auch rötlichbraun gefärbte, schwarz gefleckte oder gestreifte Tiere. Oft sind auch die Flanken auffällig schwarz marmoriert. Die Unterseite des Moorfroschs ist weißlich und nur in seltenen Fällen dunkel gefleckt.

Der Moorfrosch besitzt waagrecht elliptische Pupillen. Das gut ersichtliche Trommelfell erreicht ca. 2/3 der Größe des Augendurchmessers.

Während der Paarungszeit trägt das Männchen für wenige Stunden bis Tage ein himmelblaues Hochzeitskleid. Außerdem besitzt das Männchen zwei nicht ausstülpbare Schallblasen.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Der Moorfrosch besiedelt gemäßigte und nördliche Bereiche von Europa bis zu den Alpen und südlich bis Rumänien. Das Areal reicht bis nach Sibirien. Lokale Vorkommen in Kärnten entlang der Drau, in der Steiermark, in Niederösterreich und Burgenland.
Der Moorfrosch ist in Österreich durch zwei Unterarten vertreten. Im Westen kommt die Unterart R.a.arvalis vor, im Osten und Süden die Unterart R.a.wolterstorfi, die auch Ungarischer Moorfrosch oder Balkan-Moorfrosch genannt wird. Die Populationen beider Unterarten sind in Österreich mangels geeigneter Vermehrungsstätten stark gefährdet.

Wie der Name bereits sagt, stellen Moore, pflanzenreiche Teiche und Feuchtwiesen die wichtigsten Lebensräume für den Moorfrosch dar. Er besiedelt insbesondere das Flachland, wird aber nur sehr selten gesichtet. Er kommt selten über 600 m vor. Außerhalb der Vermehrungszeit ist der überwiegend braun gefärbte Frosch auch an Wiesen, Feldern und Wäldern anzutreffen.
Der Moorfrosch besiedelt bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie Zwischen- und Niedermoore, Bruchwälder sumpfiges Grünland, Nasswiesen sowie die Weichholzauen der größeren Flüsse. Landhabitate liegen im Bereich der Sumpfwiesen und Flachmoore sowie Auwäldern, Hoch- und Zwischenmoore, Gebüsche und Unkrautfluren.

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Besitzt ein Exemplar nicht das charakteristische helle Längsband am Rücken, kann es sehr leicht mit dem Gras- oder Springfrosch verwechselt werden. Der Grasfrosch besitzt im Gegensatz zum Moorfrosch allerdings eine stumpfe Schnauze und der mögliche helle Rückenstreifen ist meist verwaschen. Zudem ist seine Unterseite oft gefleckt.

Der Springfrosch besitzt eine lange, leicht zugespitzte Schnauze und seine Hinterbeine überragen nach vorne gezogen die Schnauzenspitze zum Teil beträchtlich.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Kopf-Rumpf-Länge: 55 bis 60 mm (einzelne Exemplare bis zu 70 mm)

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Die Paarung erfolgt im Frühjahr und die 1.000-2.000 Eier werden in kleinen Klumpen auf nasse Wiesenstellen, Wasserpfützen oder in Wasserstellen von Auen, Mooren und Teichen abgelegt. Die Männchen, die einen glucksenden Balzruf erzeugen, umklammern zur Paarung die Weibchen hinter den Vorderbeinen und besamen die Eier direkt nach der Eiablage. Aus den Eiern schlüpfen winzige Kaulquappen, die sich allmählich zu Fröschen entwickeln. Während der etwa dreimonatigen Entwicklung werden die Beine ausgebildet, die nach außen gerichteten Kiemen und der lange Kaulquappenschwanz bilden sich immer mehr zurück (wird „eingeschmolzen“). Die Jungfrösche steigen im Juni mit etwa 1 cm Länge ans Land. Die Geschlechtsreife tritt mit 3 Jahren ein. Die Überwinterung erfolgt an Land. Hauptnahrung des Moorfrosches sind Insekten, Würmer, Spinnen, Schnecken und Asseln.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Moorfrosch macht sich im Frühjahr im März und April auf den Weg zum Laichgewässer. Die Wanderung findet dabei meist im Schutz der Dämmerung und Nacht statt. Meist bleiben die Männchen länger vor Ort als die Weibchen, die oft schon nach wenigen Tagen das Laichgewässer wieder verlassen. Erst wenn die Männchen das Gewässer erreichen, erscheint ihre himmelblaue Färbung. Das Männchen umklammert das Weibchen bei der Paarung hinter den Vorderbeinen, welches kurz darauf ca. 10 bis 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche mehrere Laichballen absetzt, die jeweils 500 bis 3.000 Eier enthalten können. Das Männchen besamt den Laich direkt nach der Eiablage. Die Embryonalentwicklung dauert 14 bis 25 Tage. Nachdem die Kaulquappen geschlüpft sind, entwickeln sie sich innerhalb der nächsten drei Monate zu Jungfröschen, die dann abwandern. Dabei werden die Beine aus- und die Kiemen zurückgebildet. In diesem Entwicklungsstadium haben sie eine Größe von 10 bis 18 mm. Der Moorfrosch wird mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und kann unter günstigen Bedingungen ein Alter von 10 Jahren erreichen.

Die Winterruhe dauert von Oktober/ November bis Februar/ März. Während der Paarungszeit ist der Moorfrosch tag- und nachtaktiv, in seinem Sommerlebensraum ist er allerdings nur nachtaktiv.

Fühlt sich der Moorfrosch bedroht, taucht er entweder im Gewässer unter oder sucht in dichter Vegetation Schutz, wenn er sich an Land befindet. Zu den Feinden des Moorfrosches zählen vor allem der Schreiadler, Schwarz- und Weißstorch, Mäusebussard, Turmfalke, Schleiereule, Uhu, Waldkauz, Blauracke, Elster und verschiedene Krähenarten.

Außerdem zählen die Kaulquappen zur Nahrung vieler Fischarten, des Graureihers, der Rohrdommel und einiger Wasserinsekten.

Der Moorfrosch ernährt sich von Insekten, wie Käfer, Schmetterlinge und Heuschrecken, aber auch Würmer, Spinnen, Schnecken und Asseln verschmäht er nicht.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Der auf permanent vernässte Biotope angewiesene Moorfrosch leidet besonders unter der großräumigen Trockenlegung und Kultivierung von Mooren und anderen Feuchtgebieten. In von Natur aus schwach gepufferten Laichgewässern innerhalb von Mooren kann „saurer Regen“ zu einem Absinken des pH-Wertes unter einen kritischen Bereich (etwa <4,5) und zum Absterben des Laiches führen. Intensive Landwirtschaft und auch Straßenverkehr bedingen eine Verinselung der Populationen.
Unsere Amphibien stellen wichtige Glieder zahlreicher Nahrungsketten dar. Ihr Aussterben würde daher eine Störung des biologischen Gleichgewichts bedeuten. So werden z. B. viele Insekten und Schnecken so zahlreich, dass sie mit Giften bekämpft werden müssen. Dem Schutz der Amphibien sollte daher noch mehr Beachtung als bisher gewidmet werden. Folgende Schutzmaßnahmen sind üblich: Amphibienschutzzäune und Amphibientunnel, Erhaltung von Teichen, Tümpeln, flachen Uferbereichen und Errichtung von Amphibienschutzzonen mit Amphibienteichen.

FFH-Richtlinie: Anhang II und IV (streng geschützt)

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- kurze, zugespitzte Schnauze
- helles Längsband entlang der Rückenmitte
- Unterseite weiß

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

GEPP: Sammelmappe Bedrohte heimische Tiere. Hrg. Landesgruppe Steiermark des Österr. Naturschutzbundes. Sonderdruck aus dem Steir. Naturschutzbrief, Graz.

GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München.

HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.

http://herpetofauna.at/index.php/listeamphibien/9-kategorie-amphibien/21-moorfrosch-rana-arvalis-nilsson-1842

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Moorfrosch

fra

Grenouille des champs