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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher

Epidalea calamita  (Laurenti, 1768)

 

Kreuzkröte

©  Robert Hofrichter

 

Kreuzkröte

©  Klaus Jäkel/ piclease

 

Kreuzkröte balzend

©  Dietrich Cerff Millinger Waard/ piclease

 

 

Beschreibung

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kreuzkröte ist mittelgroß, wobei die Männchen meist eine Größe von 40 bis 70, die Weibchen von 50 bis 80 Millimetern erreichen. Sie besitzt einen breiten Kopf, waagrecht elliptische Pupillen mit einer zitronengelb bis grünlich gefärbten Iris und das Trommelfell ist häufig, aber nicht immer deutlich erkennbar. Durch die relativ kurzen Beine, kann sich die Kreuzkröte nur mäuseähnlich fortbewegen. Nach vorne gestreckt erreicht das Fersengelenk des Hinterbeines den hinteren Rand der Augen (Männchen) bzw. die Achselgegend (Weibchen, Jungtiere). Die Gelenkhöckerchen der Zehenunterseite sind paarig angeordnet.

Oberseits variiert die Färbung der Kreuzkröte von bräunlich, grau bis gelblich und grünlich. Oft ist ein Muster aus dunklen Flecken erkennbar. Die Hautoberfläche ist trocken und mit Warzen besetzt. Charakteristisch ist eine gelbe Linie, die sich zwischen den Augen beginnend, über den Rücken zieht. Manchmal kommt es vor, dass diese Linie fehlt.

Die Bauchseite zeigt eine helle (weißliche bis blaugraue) Grundfärbung mit dunklen Flecken.

Das Männchen besitzt im Gegensatz zum Weibchen kräftigere Vordergliedmaßen, eine kehlständige Schallblase (Kehlregion bläulich) und Brunstschwielen auf den ersten drei Fingern, die während der Paarungszeit dunkel pigmentiert sind. Die Kehlregion des Weibchens ist weißlich gefärbt.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefanie Ebnicher

Ihr Vorkommen erstreckt sich von Portugal und Spanien im Westen über Frankreich, Deutschland, Tschechien und Polen, Weißrussland, die baltischen Staaten und die Ukraine. Restpopulationen sind in Südskandinavien, England und Irland sowie Österreich zu finden. Hier gibt es ein Vorkommen im Waldviertel (Niederösterreich) und eines im Tiroler Lechtal. Im grenznahen bayrischen Raum findet sie aufgrund von ausgedehnten Flussverbauungen keine geeigneten Lebensräume mehr vor.

In Niederösterreich findet man sie im Waldviertel vom Budweiser Becken bis in die Grenzgegend Gmünd – Nagelberg vor allem auf Abbaustellen mit sandigem Untergrund.

Im Tiroler Lechtal erstreckt sich ihr Vorkommen von Reutte bis Füssen, wo sie noch geeignete Habitate (lichte Auwälder) entlang des Wildflussabschnittes vorfindet.

Die Kreuzkröte bevorzugt Rohböden in Gewässernähe, die grabbares Substrat bieten und ist auf die dynamischen Prozesse der Flüsse angewiesen. Nimmt die Eutrophierung des Gewässers zu, kann sie sie nicht mehr als Laichhabitat nutzen.

Ähnliche Arten

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kreuzkröte kann ggf. mit der Wechselkröte verwechselt werden. Diese besitzt aber im Gegensatz zur Kreuzkröte keine gelbe Rückenlinie, dafür aber ein deutlich erkennbares, grünes Fleckenmuster. Außerdem sind die Gelenkhöckerchen auf der Zehenunterseite einfach angeordnet.

Größe

Autor: Stefanie Ebnicher

Kopf- Rumpf-Länge Männchen: 40 bis 70mm, Weibchen: 50 bis 80mm

Lebensweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kreuzkröte wird oft, abhängig von der Temperatur, bereits im März wieder aktiv. Die Fortpflanzungszeit erstreckt sich im optimalen Fall mit zwei bis drei Laichperioden bis August. Im September suchen die Tiere bereits wieder ihre Winterquartiere auf, wobei sie sich in die Erde eingraben und so vor dem Winter schützen.

Das Weibchen legt während der Fortpflanzungszeit bis zu zwei Meter lange Laichschnüre in einer Wassertiefe von einem bis 20 Zentimetern Wassertiefe ab. Eine Laichschnur enthält 2.800 bis 4.000 schwarze Eier, die durch eine Gallerthülle geschützt sind. Abhängig von der Wassertemperatur dauert die Embryonalentwicklung zwei bis 14 Tage.
Die Dauer der Metamorphose kann von drei bis zwölf Wochen variieren, wobei bereits die helle Rückenlinie sichtbar wird. Die Geschlechtsreife erreicht die Kreuzkröte nach der zweiten Überwinterung.

Die Kreuzkröte ernährt sich hauptsächlich von Ameisen, Fliegen, Käfern, Würmern und Spinnen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kreuzkröte wird in allen Ländern ihres Verbreitungsgebietes als gefährdet oder stark bedroht eingestuft, mit Ausnahme von Portugal und Spanien, wo sie als ungefährdet gilt. In Österreich gilt sie als „vom Aussterben bedroht“.

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefanie Ebnicher

- gelbe Linie, die sich über den Rücken zieht (kann fehlen)
- elliptische, zitronengelb bis grünliche Iris
- mäuseartige Fortbewegung

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Die Kreuzkröte gilt als Pionierart. Auf der Suche nach neuen Lebensräumen wandert sie teilweise über 2,5 Kilometer weit.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Cabela, A., Grillitsch, H. & Tiedemann, F. (2001): Atlas zur Verbreitung und Ökologie der Amphibien und Reptilien in Österreich. Auswertung der Herpetofaunistischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Umweltbundesamt, Wien.

Nöllert, A. & Nöllert, C. (1992): Die Amphibien Europas, Bestimmung - Gefährdung - Schutz. Kosmos, Stuttgart.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkr%C3%B6te

http://www.herpetofauna.at/amphibien/bufo_calamita.php

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kreuzkröte

fra

Crapaud calamite