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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Magdalena Meikl ,  Stefanie Ebnicher ,  Christian Köppel

Salamandra salamandra  (Linnaeus, 1758)

 

Feuersalamander

©  Eva Ringler

 

Feuersalamander

©  Elena Haeler

 

Feuersalamander

©  W. Simlinger

 

 

Kurzinfo

Autor: Magdalena Meikl

Der Feuersalamander fällt aufgrund seiner leuchtend gelben Zeichnung auf, wenn er sich denn auch blicken lässt. Normalerweise ist er nachtaktiv und verbringt die meiste Zeit gut versteckt unter Steinen oder Wurzeln.
Der Feuersalamander legt im Gegensatz zu den meisten anderen Amphibien Larven, die durchschnittlich 3-4 Monate brauchen, bevor sie als Jungsalamander an Land gehen.

Beschreibung

Autor: Magdalena Meikl

Der Feuersalamander wird 15 bis 20 cm lang und ist kräftig gebaut. Die glatte, tiefschwarze Haut des Feuersalamanders wird auf dem Rücken durch ein gelbes, gelegentlich auch orange/rötliches Zeichnungsmuster aus Punkten und/oder Linien unterbrochen. An der Variabilität dieses Musters kann man die Tiere individuell unterscheiden. In Ausnahmefällen überwiegt die gelbe Färbung gegenüber der schwarzen oder es treten komplett schwarz gefärbte Tiere ("Schwärzlinge") auf.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Magdalena Meikl

Größtes Verbreitungsgebiet aller europäischen Landsalamander. Von Spanien, Portugal bis in den Iran. Von Nordafrika bis Norddeutschland. Es gibt 14 Unterarten des Feuersalamanders, eine besondere Variabilität weist alleine die Iberische Halbinsel mit 10 Unterarten auf. Nähere Infos zu den einzelnen Unterarten gibt es hier.

Charaktertier der europäischen Mittelgebirge (in den Alpen bis 800 m). Als Lebensraum bevorzugt diese in Mitteleuropa recht weit verbreitete Art nährstoffreiche, feuchte Laub-Nadel-Mischwälder oder reine Buchenwälder in der Nähe von Fließgewässern. "Aufgeräumte" Wälder werden hingegen gemieden, da Feuersalamander Strukturen wie gut strukturierte Waldränder, Totholz, Wurzeln, Kleinsäugerbauten oder Fels- und Mauerspalten als Unterschlupf benötigen, die auch zum Überwintern genutzt werden.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Magdalena Meikl

Stets mit gelber Flecken- oder Streifenzeichnung. Ausnahme: a) gelbe Färbung überwiegt, b) Schwärzlinge, jedoch stets mit gelben Zeichnungsteilen.
Werden öfters mit Bergmolchen verwechselt. Bergmolche haben jedoch einen knallorangen Bauch, sind kleiner und zarter gebaut und haben einen spitz zulaufenden Schwanz (bei Feuersalamandern ist er bis zum Ende hin rund).

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Alpensalamander (Salamandra atra): schlanker und kleiner (bis 15 cm); gänzlich lackschwarz. Die Unterarten Salamandra atra pasubiensis und Salamandra atra aurorae weisen auch eine gelbe Färbung auf, kommen jedoch nur in begrenzten Verbreitungsgebieten in Norditalien vor.

Lanza´s Alpensalamander (Salamandra lanzai): schlanker; gänzlich lack- oder braunschwarz; nur in Cottischen Alpen (westlicher Piemont zwischen 1500 und 2000 m).

Korsicher Feuersalamander (Salamandra corsica): nur auf Korsika.

Größe

Autor: Christian Köppel

14-17 cm Gesamtänge (bis maximal 20 cm).

Lebensweise

Autor: Magdalena Meikl

Da der Feuersalamander eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt und Temperaturen zwischen drei und 12°C bevorzugt, ist er nachtaktiv und nur bei Regenwetter tagsüber zu finden. Die Paarungszeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Zur Befruchtung setzt das Männchen ein Spermapaket ab, das vom Weibchen aufgenommen wird. Die Spermien können dabei bis zu zwei Jahre im Körper des Weibchens aufbewahrt werden. Die Larvalentwicklung erfolgt zunächst im Mutterleib. Nach ca. acht Monaten, also in der Zeit von März bis Juli werden bis zu 80 Larven vom Weibchen in sauberen, kühlen, sauerstoffreichen und schattigen Fließgewässern abgelegt.

Die graubraunen Larven sind noch ohne die charakteristischen Zeichnungen der Adulten. Sie bevorzugen den Grund von Vertiefungen im kaskadenartigen Verlauf von Bächen, wo sie sich unter Steinen, Wurzeln und Falllaub verstecken. Die Larven benötigen zwei Monate bis zwei Jahre (je nach Nahrungsangebot und Temperatur) bis zur Umwandlung zum erwachsenen Tier mit seiner charakteristischen gelb-schwarzen Färbung. Die Geschlechtsreife erreichen die Jungsalamander erst nach zwei bis vier Jahren. Im Herbst sind häufig Massenwanderungen in gemeinsame Winterquartiere zu beobachten.

Die Nahrung der Larven besteht aus Kleinkrebsen und Insektenlarven, während die erwachsenen Feuersalamander vorwiegend Regenwürmer, Nacktschnecken und langsame Gliedertiere (bzw. deren Larven) verzehren. Fressfeinde der Jungtiere sind Laufkäfer, Libellen- und Köcherfliegenlarven, aber auch Forellen.

Fressfeinde der erwachsenen Feuersalamander sind Ringelnatter, Igel und Vögel. Meistens aber wird der Feuersalamander wegen seines stark reizenden, giftigen Hautsekrets als Beutetier verschmäht. Die auffällige Zeichnung des Feuersalamanders (Warnfarbe) weist auf seine Giftigkeit hin.

Mehr Informationen über die Lebensweise von Feuersalamandern und ihre Rolle als Indikatoren für eine intakte Natur finden Sie hier.

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

Feuersalamander werden leider sehr häufig als ein paar Millimeter dünne Exemplare gesichtet – überfahren auf Straßen oder Forstwegen. Sie überqueren diese Straßen meistens in regnerischen Nächten, wenn sie von ihrem Landlebensraum zum Laichgewässer wandern. Auch im Herbst oder Frühling, wenn sie vom Sommer- zum Winterquartier oder umgekehrt wandern, werden sie oft auf Straßen getötet. Straßen, die durch Mischwald führen, sollten daher bei Regenwetter im Frühling und Herbst vorsichtig befahren werden (<30 km/h!) und wenn irgendwie möglich, Hinweisschilder aufgestellt werden.

Die Bestände des Feuersalamanders gehen regional zurück, weil sie von Lebensräumen abhängig sind, die immer seltener werden. Besonders während der letzten 50 Jahre wurden Quellen und Bäche durch landwirtschaftliche Eingriffe, den Bau von Wasserkraftwerken oder Gewässerregulierungen trockengelegt oder verbaut. Der Feuersalamander benötigt Lebensräume, die viel Holz, Verstecke und Dickicht beinhalten und außerdem mit kleinen Gewässern durchzogen sind. Wie viele andere Amphibien leidet der Feuersalamander unter der schwerwiegenden Zerstörung seines Lebensraums, hervorgerufen durch moderne Landwirtschaft, Trockenlegung von Feuchtflächen, Straßenbau und Flussregulierungen in Folge von Wasserkraftwerksbauten. Seit wenigen Jahren bedroht ein neu entdeckter "Salamanderfresserpilz" (Batrachochytrium salamandrivorans) unsere einheimischen Salamander besonders - dieser Pilz frisst die dünne, feuchte Haut der Salamander und hat in den Niederlanden bereits fast zum Aussterben der Feuersalamander geführt.

In Europa ist der Feuersalamander nach der Berner Konvention geschützt und in Österreich ist er als gefährdet eingestuft. Feuersalamander dürfen daher, wie alle anderen Amphibien- und Reptilienarten, nicht berührt oder in irgendeiner Art in ihrer Lebensweise gestört werden. Am besten ist es, diese wunderschönen Tiere einfach nur zu beobachten, den besonderen Moment zu genießen, ein Foto zu machen und die Beobachtung auf www.naturbeobachtung.at zu melden, um so zum Schutz dieses besonderen Tieres beizutragen!

Charakteristische Merkmale

Autor: Magdalena Meikl

- Gelbe Fleckenzeichnung am Körper, die auf seine Giftigkeit hinweist
- gelb gefärbte Ohrgiftdrüsen am Kopf und Giftdrüsen entlang der Wirbelsäule
- Kräftiger Körperbau
- 14 bis 20 cm groß

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Magdalena Meikl

Der Feuersalamander sondert ein giftiges, stark reizendes Hautsekret, das sogenannte Samandarin, ab. Seine auffällige Zeichnung weist darauf hin und warnt Fressfeinde. Nach dem Hantieren mit den Tieren empfiehlt es sich deshalb, die Hände zu waschen, um zu vermeiden, dass man sich Hautschleim in die Augen reibt. Erste Hilfe: Spülen und Auswaschen mit Wasser. Darüber hinaus ist in der Regel keine weitere Behandlung notwendig.

Feuersalamander können mindestens 20 Jahre alt werden. In Gefangenschaft überlebte ein Feuersalamander sogar 50 Jahre!

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

GRUBER, U.(1994): Amphibien und Reptilien - EXTRA Porträts und Entwicklung Kosmos Naturführer Frankh-Kosmos-Verlags-GesmbH, W.Keller & C, Stuttgart

TIEDEMANN F. und M. HÄUPL (1994): Rote Liste der gefährdeten Kriechtiere (Reptilia) und Lurche (Amphibia). In: GEPP J. (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Österreichs. Grüne Reihe Bundesministerium Umwelt, Jugend u. Familie. Bd. 2. 67-74. Graz (Styria)

ENGELMANN, W.-E., J. FRITZSCHE, R. G. & F. J. OBSTt (1986): Lurche und Kriechtiere Europas. - Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv) & Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart.

GASC, J.-P., A. CABELA, J. CRNOBRNJA-ISAILOVICc, D. DOLMEN, K. GROSSENBACHER, P. HAFFNER, J. LESCURE, H. MARTENS, J. P. MARTINEZ RICA, H. MAURIN, M. E. OLIVEIRA, T. S. SOFIANPDOU, M. VEITH & A. ZUIDERWIJK (Eds.) (1997): Atlas of amphibians and reptiles in Europe. - Societas Europaea Herpetolgica (SEH) & Muséum National d'Histoire Naturelle (IEGB/SPN), Paris.

MEBS, D. (1992): Gifttiere. Ein Handbuch für Biologen, Toxikologen, Ärzte, Apotheker. - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.

NÖLLERT, A. & NÖLLERT, C. (1992): Die Amphibien Europas: Bestimmung, Gefährdung, Schutz. Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. Stuttgart.

www.alpensalamander.eu

www.herpetofauna.at

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Feuersalamander

fra

Salamandre terrestre