Autoren dieses Artsteckbriefes: Stefanie Ebnicher , Daniela Friesacher
Rana arvalis Nilsson, 1842
Beschreibung |
Der Moorfrosch ist ein Braunfrosch mit schlankem Körperbau und einer kurzen, zugespitzten Schnauze. Seine langen Hinterbeine können nach vorne gezogen bis an die Schnauzenspitze reichen. Er ist oberseits meist hell- bis dunkelbraun gefärbt. Oft besitzt er ein helles, scharf begrenztes Längsband, das sich über die Rückenmitte zieht. Zum Teil findet man auch rötlichbraun gefärbte, schwarz gefleckte oder gestreifte Tiere. Oft sind auch die Flanken auffällig schwarz marmoriert. Die Unterseite des Moorfroschs ist weißlich und nur in seltenen Fällen dunkel gefleckt.
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Verbreitung und Lebensraum |
Der Moorfrosch besiedelt gemäßigte und nördliche Bereiche von Europa bis zu den Alpen und südlich bis Rumänien. Das Areal reicht bis nach Sibirien. Lokale Vorkommen in Kärnten entlang der Drau, in der Steiermark, in Niederösterreich und Burgenland. |
Ähnliche Arten |
Besitzt ein Exemplar nicht das charakteristische helle Längsband am Rücken, kann es sehr leicht mit dem Gras- oder Springfrosch verwechselt werden. Der Grasfrosch besitzt im Gegensatz zum Moorfrosch allerdings eine stumpfe Schnauze und der mögliche helle Rückenstreifen ist meist verwaschen. Zudem ist seine Unterseite oft gefleckt. |
Größe |
Kopf-Rumpf-Länge: 55 bis 60 mm (einzelne Exemplare bis zu 70 mm) |
Lebensweise |
Die Paarung erfolgt im Frühjahr und die 1.000-2.000 Eier werden in kleinen Klumpen auf nasse Wiesenstellen, Wasserpfützen oder in Wasserstellen von Auen, Mooren und Teichen abgelegt. Die Männchen, die einen glucksenden Balzruf erzeugen, umklammern zur Paarung die Weibchen hinter den Vorderbeinen und besamen die Eier direkt nach der Eiablage. Aus den Eiern schlüpfen winzige Kaulquappen, die sich allmählich zu Fröschen entwickeln. Während der etwa dreimonatigen Entwicklung werden die Beine ausgebildet, die nach außen gerichteten Kiemen und der lange Kaulquappenschwanz bilden sich immer mehr zurück (wird eingeschmolzen). Die Jungfrösche steigen im Juni mit etwa 1 cm Länge ans Land. Die Geschlechtsreife tritt mit 3 Jahren ein. Die Überwinterung erfolgt an Land. Hauptnahrung des Moorfrosches sind Insekten, Würmer, Spinnen, Schnecken und Asseln. |
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Der Moorfrosch macht sich im Frühjahr im März und April auf den Weg zum Laichgewässer. Die Wanderung findet dabei meist im Schutz der Dämmerung und Nacht statt. Meist bleiben die Männchen länger vor Ort als die Weibchen, die oft schon nach wenigen Tagen das Laichgewässer wieder verlassen. Erst wenn die Männchen das Gewässer erreichen, erscheint ihre himmelblaue Färbung. Das Männchen umklammert das Weibchen bei der Paarung hinter den Vorderbeinen, welches kurz darauf ca. 10 bis 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche mehrere Laichballen absetzt, die jeweils 500 bis 3.000 Eier enthalten können. Das Männchen besamt den Laich direkt nach der Eiablage. Die Embryonalentwicklung dauert 14 bis 25 Tage. Nachdem die Kaulquappen geschlüpft sind, entwickeln sie sich innerhalb der nächsten drei Monate zu Jungfröschen, die dann abwandern. Dabei werden die Beine aus- und die Kiemen zurückgebildet. In diesem Entwicklungsstadium haben sie eine Größe von 10 bis 18 mm. Der Moorfrosch wird mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und kann unter günstigen Bedingungen ein Alter von 10 Jahren erreichen.
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Gefährdung und Schutz |
Der auf permanent vernässte Biotope angewiesene Moorfrosch leidet besonders unter der großräumigen Trockenlegung und Kultivierung von Mooren und anderen Feuchtgebieten. In von Natur aus schwach gepufferten Laichgewässern innerhalb von Mooren kann saurer Regen zu einem Absinken des pH-Wertes unter einen kritischen Bereich (etwa <4,5) und zum Absterben des Laiches führen. Intensive Landwirtschaft und auch Straßenverkehr bedingen eine Verinselung der Populationen. |
Charakteristische Merkmale |
- kurze, zugespitzte Schnauze |
Literaturhinweise |
GEPP: Sammelmappe Bedrohte heimische Tiere. Hrg. Landesgruppe Steiermark des Österr. Naturschutzbundes. Sonderdruck aus dem Steir. Naturschutzbrief, Graz.
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Infos in Wikipedia |