- bekanntester Lurch in Europa
- Hautdrüsengift schützt vor Fressfeinden
- überwintert in größeren Gruppen
Die aktuelle Gefährdungssituation und die Tatsache, dass die
Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, führten dazu, dass
der Feuersalamander vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher
zum „Höhlentier 2023“ gewählt wurde. Die Art steht für eine Vielzahl
von Tierarten, die ...
[+] Weiterlesen- bekanntester Lurch in Europa
- Hautdrüsengift schützt vor Fressfeinden
- überwintert in größeren Gruppen
Die aktuelle Gefährdungssituation und die Tatsache, dass die
Tierart auch für den Laien leicht erkennbar ist, führten dazu, dass
der Feuersalamander vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher
zum „Höhlentier 2023“ gewählt wurde. Die Art steht für eine Vielzahl
von Tierarten, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte
angewiesen sind. Der Verband Österreichischer Höhlenforscher(VÖH) schließt sich gemeinsam mit den Schweizer Kollegen und
Kolleginnen dieser Wahl an und möchte darauf hinweisen, dass gerade bei
der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin
vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht.
Beschreibung
Generell ist der Feuersalamander
eine sehr auffällige Erscheinung, wenn man ihn einmal zu Gesicht
bekommt. Denn meist lebt er versteckt. Am häufigsten können Exemplare
beobachtet werden, die platt gefahren an Forst- und Waldstraßen kleben.
Seine typische schwarz-gelb bis schwarz-orange Färbung mit ganz
charakteristischer Zeichnung lässt eine individuelle Erkennung zu. Seine
Körperlänge umfasst maximal 20 cm. Das ganze Jahr über kann er in
Höhlen, Bergwerksstollen und andere unterirdische Hohlräumen
angetroffen werden. Hier kommt dem Feuersalamander die allgemein hohe
Luftfeuchtigkeit zugute, da sie ihn vor dem Austrocknen schützt.
Lebensweise und Entwicklung
Typische Laichgewässer
für die Larven haben relative niedrige Temperaturen während des gesamten Jahres, etwa
zwischen 8 und 11°C sowie einen sehr hohen Sauerstoffgehalt. Weibliche
Feuersalamander bekommen bis zu 60 lebende Junge. Die kiementragenden
Larven werden im Flachwasser abgesetzt. Nach etwa 4 Monaten ist die
Umwandlung zum Jungsalamander abgeschlossen, die spezielle Färbung
bereits gut zu erkennen. Nach der Metamorphose dauert es noch etwa 2-3
Jahre, bis die Tiere ausgewachsen und ihre Giftdrüsen voll ausgebildet
sind. Teilweise überwintern im Herbst abgelegte Larven auch im Wasser.
Als Nahrung dienen Gliederfüßer, Regenwürmer und Landschnecken.
Lebensräume
Der typische Lebensraum des
Feuersalamanders sind Laubmischwälder (größtenteils Buchenwälder) mit
kleineren Fließgewässern oder Gräben. Adulte Feuersalamander gelangen
über Gesteinsspalten oder Eingänge in Höhlen und Bergwerksstollen. Ein
Sonderfall sind Schachthöhlen, wo die Salamander eher zufällig
hineinstürzen und die Höhle dann selbstständig nicht mehr verlassen
können. Am Grund dieser Höhlenschächte findet sich ein reichhaltiges
Nahrungsangebot von ebenfalls hereingefallenen wirbellosen Tieren,
sodass adulte Salamander bei relativ gleichbleibenden
Umgebungsbedingungen dort unter Umständen mehrere Jahre überleben
können. Aufgrund der spezifischen klimatischen Bedingungen des
Höhlenmilieus können sich die Larven das ganze Jahr über zu
ausgewachsenen Tieren entwickeln.
Verbreitung
Der Feuersalamander ist über weite
Teile Europas mit Ausnahme von Skandinavien, Großbritannien, Irland und
Nordosteuropa verbreitet. In Österreich kommt er in laubmischwaldreichen
Höhlenlagen von 200 bis 700 m vor (Stand 2016). Außerhalb Europas gibt
es Vorkommen in Marokko, Algerien, Israel, Syrien, der Türkei und dem
Iran.
Gefährdung
Wer hätte das gedacht: In Österreich
befindet sich der Feuersalamander bereits unter den gefährdeten
Amphibienarten! Im Jahr 1758 wurde er von Carl von Linné für die
Wissenschaft beschrieben, 2016 war er Lurch des Jahres und heute kämpft
er noch immer gegen Lebensraumzerstörung, Verunreinigung (durch
Pestizide, Wasserverschmutzung und Mikroplastik), den Straßenverkehr,
und seit 2013 auch gegen einen aus Asien stammenden Hautpilz.
Eingeschleppt durch den Menschen, genauer gesagt durch Aquarientiere,
wütet dieser in Mitteleuropa und droht ganze Salamanderpopulationen zu
vernichten. Wer hat da wohl wieder seine Hände (oder Gummistiefel) nicht
gewaschen?!
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