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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher

Melitaea aurelia  Nickerl, 1850

 

Ehrenpreis-Scheckenfalter

Ehrenpreis-Scheckenfalter

©  Erk Dallmeyer/piclease

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser Falter ist sehr schwer von M. athalia zu unterscheiden. Die Männchen dieser beiden Arten sind kaum zu unterscheiden, M. aurelia ist aber tendenziell kleiner. Das Weibchen dagegen besitzt fuchsrote Palpen und ist deshalb meist gut zu identifizieren. Diese Art ist von Mittel- und Osteuropa bis nach Asien verbreitet. Er besiedelt mäßige, magere, schwach beweidete Gebiete, insbesondere Magerrasen der Mittelgebirge. Die Flugzeit reich von Ende Mai oder Anfang Juni bis Ende Juli. Die Raupe frisst vor allem an Plantago-Arten, manchmal auch an Veronica.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Ehrenpreis-Scheckenfalter kommt von Westfrankreich über die Alpen bis zum Balkan und über Norddeutschland bis Lettland vor. Von hier aus zieht sich sein Verbreitungsgebiet in einem schmalen Streifen durch die mittelrussische Laubwaldzone bis nach Südwestsibirien, mit isolierten Vorkommen im Kaukasus, im Transkaukasus, der Nordosttürkei und im Tienshan.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Marlene Troi

Der Ehrenpreis-Scheckenfalter ähnelt sehr dem Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) und mehr noch dem Östlichen Scheckenfalter (Melitaea britomartis). Der Wachtelweizen-Scheckenfalter ist meist etwas größer als die beiden anderen Arten. Die Zeichnung der Flügeloberseite variiert jedoch gebietsweise sehr stark. In manchen Regionen lässt sich der Wachtelweizen-Scheckenfalter stets leicht durch seine schwächere schwarze Netzzeichnung der Flügeloberseite unterscheiden, anderswo kann er den beiden anderen Arten sehr ähneln. Die Weibchen des Ehrenpreis-Scheckenfalters haben stets fuchsrote Palpen, beim Wachtelweizen-Scheckenfalter sind sie ebenso schwarz-braun wie beim Östlichen Scheckenfalter. Auch die Palpen des Männchens des Ehrenpreis-Scheckenfalters sind oft (nicht immer und nicht überall!) mit einigen rotbraunen Haaren durchsetzt.
Bei Ehrenpreis- und Östlichem Scheckenfalter ist der schmale Randstreifen auf der Unterseite der Hinterflügel in der Regel deutlich dunkler als die angrenzenden Halbmonde, was beim Wachtelweizen-Scheckenfalter selten der Fall ist. Die Unterscheidung der Männchen von Östlichem und Ehrenpreis-Scheckenfalter nach rein habituellen Gesichtspunkten sind auch für den Spezialisten oft schlicht unmöglich. Im Zweifelsfall hilft nur die Genitaluntersuchung weiter.

Ähnliche Arten

Autor: Marlene Troi

Östlicher Scheckenfalter (Melitaea britomartis), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Ehrenpreis-Scheckenfalter ist ein Vertreter trockener Magerrasen und Heiden, wo er von Meereshöhe bis ca. 1500 m in den Alpen und bis 2300 m ü. NN in Asien vorkommt. Gebietsweise fliegt er aber auch in Feuchtwiesen und Mooren. Die Art ist regional sehr unterschiedlich verbreitet und fehlt weiten Gebieten ganz. In Norddeutschland ist sie sehr stark zurückgegangen und mittlerweile fast ausgestorben.
Der Falter fliegt in nur einer Generation im Juni/Juli. Das Weibchen legt die Eier in Gelegen an Wegerich (Plantago) und möglicherweise noch anderen Pflanzen. Ob der deutsche Artname jedoch berechtigt ist, ist ungewiss.
Die Raupe lebt bis zur Überwinterung im halb erwachsenen Zustand in einem gemeinschaftlichen Gespinst und verpuppt sich im Frühjahr.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
REINHARDT, R. & R. THUST (1993): Zur Entwicklung der Tagfalterfauna 1981-1990 in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der Tagfalterliteratur 1949-1990. - Neue Entomologische Nachrichten 30: 1-285. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
WAGENER, P. S. et al. (1995): Die Tagfalter der Türkei. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Selbstverlag P. S. Wagener.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

http://bemann.alfahosting.org/Melitaeaaurelia.htm

http://www.pyrgus.de/Melitaea_aurelia.html

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Ehrenpreis-Scheckenfalter

deu

Grasheiden-Scheckenfalter

deu

Nickerls Scheckenfalter