Autoren dieses Artsteckbriefes: Marlene Troi , Stefanie Ebnicher
Limenitis populi (Linnaeus, 1758)
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Kurzinfo |
Auf der dunklen Flügeloberseite sind eine Reihe großer weißer Flecken, die sich teils zu Binden reihen sowie orange Bogenreihen und graue Doppelsäume zu sehen. Die orangerote Unterseite zeigt ebenso weiße Flecken und graue Säume. Allerdings ist das Männchen kleiner und unauffälliger gezeichnet als das Weibchen. Die Raupe ernährt sich vorwiegend von der Zitterpappel und demnach ist der Falter vor allem in Wäldern mit reichen Beständen dieser Baumart zu finden. Er fliegt von Anfang Juni bis Mitte August. Die 50mm lange grün bis olivgrün gefärbte Raupe trägt fleischige Rückenfortsätze, die ihr ein bizarres Aussehen verleiht. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Große Eisvogel kommt von Japan über Südsibirien bis Ost- und Nordfrankreich vor. In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet im Süden bis an die griechische Nordgrenze und die Südalpen, im Norden bis Mittelfinnland und Südnorwegen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Große Eisvogel ist der größte Tagfalter Europas und zumindest bei näherer Betrachtung unverwechselbar. Allenfalls kann er mit einem Großen Schillerfalter (Apatura iris) verwechselt werden. Er ist jedoch meist erkennbar größer und seine Unterseite ist leuchtend orange gefärbt. Die Grundfarbe der Oberseite schillert nicht, wie die des Schillerfalter-Männchens und ist tiefer schwarzbraun, als die des Schillerfalter-Weibchens. Zudem trägt sie keine Augenflecke und am Außenrand der Hinterflügel eine ausgedehnte orange Binde. |
Ähnliche Arten |
Großer Schillerfalter (Apatura iris) |
Lebensweise |
Der Große Eisvogel ist ein Bewohner naturbelassener feuchter Laubwälder in denen Espen (Populus tremulae), die hauptsächliche Futterpflanzen seiner Raupe wachsen. In forstlich intensiv genutzten Wäldern werden diese als nicht geschätztes Weichholz meist entfernt. Daher ist der Falter in Mittel- und Westeuropa fast überall sehr selten geworden. Dort wo junge Pappelhaine angelegt worden sind, kann er sich auch an andere Pappelarten (Populus spp.) gewöhnen. Die Art hat jedoch eine niedrige Populationsdichte. D. h., auch in Osteuropa und Skandinavien, wo sie noch recht weit verbreitet ist, wird man den Falter kaum je in größerer Stückzahl an einer Stelle antreffen. Zudem halten sich die Falter gerne im Kronenbereich des Waldes auf und entziehen sich dadurch der Beobachtung. |
Literaturhinweise |
ARNSCHEID, W. R. (2000): Die Macrolepidopteren-Fauna Westliguriens. Neue Entomologische Nachrichten 47: 1-310. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen. |
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Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
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