Autoren dieses Artsteckbriefes: Grit Baumann , Stefanie Ebnicher
Polyommatus icarus (Rottemburg, 1775)
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Kurzinfo |
Während das Männchen oberseits eine Blaufärbung mit schmalem schwarzen Rand und weißem Saum zeigt, ist das Weibchen dunkelbraun und/ oder blau gefärbt und trägt orangefarbige Randflecken. Unterseits sind beide graubraun gefärbt. Es zeigen sich orangefarbige Randmonde und schwarze, weiß umrandete Punkte, sowie ein schwarzer, länglicher, herz- oder spießförmig weiß umrandeter Punkt in der Mitte des Hinterflügels. Der Falter fliegt von Anfang Mai bis Mitte Oktober, ist der häufigste Bläuling Mitteleuropas und auf Wiesen, Heiden (vor allem auf Kalkböden) bis auf 2400m zu finden. Die 13mm lange, hellgrüne Raupe besitzt helle Rücken- und Seitenlinien und frisst das ganze Jahr über ausschließlich an Schmetterlingsblütlern. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Hauhechel-Bläuling kommt in Nordafrika, ganz Europa und den gemäßigten Zonen Asiens vor. Er ist dort auf trockenen sowie feuchten Wiesen und Heiden, bis in 2400 m Höhe, an Schmetterlingsblütlern zu finden. |
Hilfe zur Bestimmung |
Eine Bestimmung auf Art-Ebene ist meist nur möglich, wenn die Anordnung der Flecken auf der Flügelunterseite betrachtet wird. Der Hauhechel-Bläuling hat im Gegensatz zum kleinen Esparsetten-Bläuling einen schwarzen Fleck auf der Flügelunterseite in Wurzelnähe. Zudem lässt sich der Hauhechel-Bläuling vom Himmelblauen Bläuling durch seinen gescheckten Saum gut unterscheiden. Es empfiehlt sich die Flügelunterseite für eine spätere Bestimmung fotographisch festzuhalten. |
Ähnliche Arten |
Kleiner Esparsetten-Bläuling (Polyommatus thersites), Himmelblauer Bläuling (Polyommatus bellargus) |
Größe |
Flügelspannweite: 22-28 mm Raupenlänge: max. 13 mm |
Lebensweise |
Der
deutsche Name der Art ist etwas irreführend, da die Falterweibchen ihre Eier
nur in seltenen Fällen an Hauhechel ablegen. Häufig erfolgt die Eiablage in
gewöhnlichem Hornklee, aber auch in anderen Schmetterlingsblütlern. Die
scheibenförmigen Eier werden einzeln auf der Blattoberseite oder im
Blütenköpfchen abgelegt. Die daraus schlüpfende Raupe lebt an den Schmetterlingsblütlern. Sie wird von verschiedenen Ameisenarten versorgt. Um genug Nahrung zu haben überwintert die letzte Raupengeneration an der Basis ihrer Futterpflanze und kann im Frühjahr deren Knospen fressen. Da die Raupe in einer halbwüchsigen Form überwintert, kommt es zu einer schnellen Entwicklung einer weiteren Art im nächsten Jahr. Nach der Verpuppung ruhen die grünen Puppen an der Basis ihrer Futterpflanze und schlüpfen zwei Wochen später als Falter. Der Hauhechel-Bläuling fliegt in zwei bis drei Generationen von Anfang Mai bis Mitte Oktober. |
Gefährdung und Schutz |
Der Falter ist nicht gefährdet, kann aber durch Reduzierung der Mahdhäufigkeit in Gärten und Grünanlagen gefördert werden. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München Gerstmeier, R. (2000): Schmetterlinge, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart Höttinger et al. (2013): Insekten in Wien. Tagfalter, Österreichische Gesellschaft für Entomofaunistik |