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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher ,  Jürgen Hensle

Limenitis camilla  (Linnaeus, 1764)

 

Kleiner Eisvogel

Kleiner Eisvogel

©  Peter Buchner/piclease

 

Kleiner Eisvogel

Kleiner Eisvogel

©  Johann Neumayer

 

Kleiner Eisvogel

Kleiner Eisvogel

©  Johann Neumayer

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Während die Flügeloberseite schwarzbraun gefärbt ist und eine weiße Fleckenbinde zeigt, ist die Unterseite rot und weiß gezeichnet und zeigt 2 Reihen dunkler Punkte. Der Kleine Eisvogel besiedelt feuchte Au- und lichte Laubwälder und ist in Mitteleuropa bis zur Waldgrenze teilweise weit verbreitet. Er fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Die grün gefärbte, 27mm lange Raupe besitzt einen braunen Kopf, braune Dornen und eine weiße Seitenlinie. Sie ernährt sich von der Roten Heckenkirsche und der Schneebeere. Sie kommt mit Ausnahme von Mitte Juni bis Mitte Juli das ganze Jahr über vor.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Kleine Eisvogel kommt von Japan bis zum Altai und erneut vom Südural über die Nordtürkei und Mitteleuropa bis Nordportugal und Südengland vor. In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet im Süden bis in die Rhodopen und Mittelitalien, im Norden bis Estland und Dänemark. Die Art meidet Gebiete mit heißem Klima und kommt daher in Südeuropa nur sehr lokal vor.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Der Kleine Eisvogel kann vor allem mit dem Blauschwarzen Eisvogel (Limenitis reducta) verwechselt werden. Ihm fehlt jedoch dessen bläulicher Glanz auf der Flügeloberseite. Zudem hat er keinen weißen Fleck in der Zelle des Vorderflügels und die Grundfarbe der Hinterflügel-Unterseite ist orangebraun nicht rotbraun. Letztlich hat der Kleine Eisvogel auf der Unterseite der Hinterflügel zwei Reihen schwarzer Punkte, der Blauschwarze aber nur eine. Ähnlich ist auch der Schwarze Trauerfalter (Neptis rivularis). Dieser hat in der Zelle der Vorderflügel ebenfalls weiße Flecken und auf der Hinterflügel-Unterseite nur eine, schwach entwickelte Fleckenreihe. Zudem fehlt ihm dort die silbergraue Basalbestäubung des Kleinen Eisvogels.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Blauschwarzer Eisvogel (Limenitis reducta), Schwarzer Trauerfalter (Neptis rivularis)

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Kleine Eisvogel ist in erster Linie eine Art feuchtwarmer Auwälder oder anderer Waldgebiete tieferer Lagen. Dort kann er gebietsweise noch sehr häufig auftreten. Weniger oft kann man ihn aber auch im Hügel- und niederen Bergland, in Mitteleuropa bis auf etwa 1000 m, in wärmeren Gebieten Südeuropas und Asiens bis 1800 m ü. NN antreffen. Die Flugzeit des Falters beginnt in Südeuropa Mitte Mai, in tieferen Lagen Mitteleuropas meist Anfang Juni und dauert hier bis Ende Juli. In höheren Lagen liegt sie im Juli/August. In sehr warmen Gebieten am Südrand der Verbreitung, so am südlichen Alpenrand und im Mittelmeergebiet können Einzelexemplare einer 2. Generation im August/September vorkommen.
Das Weibchen legt die Eier an Blätter der Roten Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), seltener an Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) oder Schneebeere (Symphoricarpos rivularis) und gebietsweise auch noch anderer Lonicera-Arten, meist an halb- bis vollschattig stehenden Pflanzen. Nach der 1. Häutung spinnt sich die Raupe aus einem Blattrest ein Überwinterungsgehäuse (Hibernarium) zusammen und beginnt bereits im August oder September mit der Überwinterung. Im Mai oder Juni des nächsten Jahres verpuppt sich die Raupe.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
FERNÁNDEZ-RUBIO, F. (1991): Guia de Mariposas Diurnas de la Peninsula Ibérica, Baleares, Canarias, Azores y Madeira. Bd. 1: 1-418, Bd. 2: 1-406.– Ediciones Pirámide, S.A., Madrid.
HENRIKSEN, H. J. & I KREUTZER (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - 1-215, Skandinavisk Bogforlag, Odense.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
REINHARDT, R. & R. THUST (1993): Zur Entwicklung der Tagfalterfauna 1981-1990 in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der Tagfalterliteratur 1949-1990. - Neue Entomologische Nachrichten 30: 1-285.
SCHAIDER, P & P. JAKŠIC (1988): Die Tagfalter von jugoslawisch Mazedonien, 1-177. - Selbstverlag P. Schaider, München.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
WAGENER, P. S. et al. (1995): Die Tagfalter der Türkei. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Selbstverlag P. S. Wagener.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kleiner Eisvogel

fra

Petit Sylvain