Autoren dieses Artsteckbriefes: Christine Puehringer , Stefanie Ebnicher
Melanargia galathea (Linnaeus, 1758)
Kurzinfo |
Auf der Flügeloberseite ist das schachbrettartige schwarz-weiß Muster deutlicher erkennbar als auf der Unterseite. Die Flügelunterseite zeigt zudem eine Reihe kleiner Augenflecke am Hinterflügel. Er besitzt eine Spannweite von 37 bis 52mm und ist in großen Teilen Europas anzutreffen. Als Lebensraum wählt er vor allem Wiesen, lichte Waldbereiche, Waldwege und Böschungen, wobei er bis auf 2000m Höhe aufsteigt. Die Flugzeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Mitte August. Die 28mm lange, grüne Raupe besitzt einen bräunlichen Kopf und dunkle Längslinien. Die Schwanzgabel ist rötlich gestreift. Sie frisst an Fiederzwenke, Aufrechter Trespe und Wiesen-Rispengras. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Schachbrettfalter (Melanargia galathea), auch Damenbrett oder Brettspiel, kommt in Mittel- und Südeuropa sowie in Nordafrika vor. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Schachbrettfalter ist ein mittelgroßer Schmetterling unverwechselbar mit seinem schwarz-weißen Schachbrettmuster. |
Ähnliche Arten |
Im südlichen Europa gibt es noch eine Reihe verwandter Arten, wie z.B. das Westliche Schachbrett (Melanargia occitancia) oder das Spanische Schachbrett (Melanargia galathea lachesis), bei ihm ist die weiße Färbung ausgedehnter. |
Beschreibung |
Die Färbung des Schachbrettfalters ist sehr wechselhaft, sowohl in der Zeichnung als auch in der hellen Grundfarbe, die von weiß bis gelb variiert. An der Flügelunterseite befinden zum Saum hin mehrere kleine Augenflecken. Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen und auf der Flügelunterseite undeutlicher gezeichnet. Sie schlüpfen etwas später als die Männchen. Im Gebirge sind die Tiere dunkler gefärbt. |
Größe |
Flügelspannweite 4,0-5,0 cm |
Lebensweise |
Pro Jahr entwickelt sich eine Generation. Der Falter fliegt von Juni bis August und ist recht häufig anzutreffen. Eier werden nur dort abgelegt, wo Altgrasbestände vorhanden sind. Daher sind nur ungemähte Wiesen für die Eiablage geeignet. Sie werden einzeln beim Flug auf den Boden fallen gelassen. Nach ca. drei Wochen schlüpfen die Raupen. Die Jungraupe überwintert frisch geschlüpft oder nach der ersten Häutung ohne Nahrungsaufnahme. In den frühen Entwicklungsstadien fressen die Raupen auch tagsüber, später nur noch nachts, wohl auch als Schutz vor Fraßfeinden. Als Nahrungsquelle dienen unterschiedliche Grasarten, von Entwicklungsstadium und Nährstoffgehalt der Pflanzen abhängig: So ernährt sich die Raupe beispielsweise hauptsächlich von Süßgräsern. Die Tiere verpuppen sich im Mai an Grasbüscheln in einem Gespinst aus zusammengewobenen Graspartikeln. |
Gefährdung und Schutz |
Der Schachbrettfalter ist noch nicht gefährdet. Gefahr droht durch Umwandlung der artenreichen Magerwiesen in artenarme Fettwiesen, was durch intensive Nutzung geschieht. Bei häufiger Mahd werden den Faltern die Nektarquellen entzogen. Somit ist der Bestand derzeit rückläufig. Zum Schutz sollte man auf Düngung und allzu häufige Mahd verzichten. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
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EBERT G. & RENNWALD E. (1993): Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 1, Tagfalter I. Ulmer Verlag Stuttgart. |
Vorkommen in den Bundesländern |
Der Schachbrettfalter kommt in Gebieten von der Talstufe bis in hochmontane Regionen vor und ist deshalb in allen Bundesländern Österreichs zu finden. Er benötigt mineralstoffarme Grasfluren als Lebensraum. |
Interessante Links |
www.insektengalerie.de/schmetterlinge/schachbrettfalter.html |