Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Argynnis pandora ([Denis & Schiffermüller], 1775)
Kurzinfo |
Dieser Falter ist dem Kaisermantel sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch seine rote Vorderflügel-Unterseite und die olivgrüne Oberseite von diesem. Er hat eine Flügelspannweite von 64 bis 80mm und ist von Nordafrika über Südeuropa, Kleinasien, den Mittleren Osten und Südrußland bis Nordindien verbreitet. Häufig anzutreffen ist er in Südeuropa besonders in Spanien und auf dem südlichen Balkan. Er besiedelt Lichtungen von Kiefernwäldern oder Laubwälder, wo viele Nektarblumen vorhanden sind. Er fliegt von Mitte Mai bis Anfang Juli. Die Nahrungspflanzen der Raupe sind verschiedene Viola-Arten. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Kardinal, auch Grüner Silberstrich genannt, ist von den Kanarischen Inseln, Marokko, Portugal und Westfrankreich bis Israel sowie bis zum Altai und Himalaja verbreitet. In Europa tritt er hauptsächlich im Süden auf und erreicht in Mitteleuropa gerade noch die Südalpen. In Osteuropa geht er etwas weiter nach Norden. Er neigt an der Nordgrenze seiner Verbreitung zu kurzen Wanderflügen und taucht auf diese Weise in manchen Jahren auch im Aostatal oder im Unterwallis auf, ist dort aber kein dauerhafter Gast. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Kardinal kann mit dem Kaisermantel (Argynnis paphia) verwechselt werden. Diesem fehlt auf der Oberseite der gelbgrüne Schimmer, zudem ist bei diesem die Grundfarbe auf der Vorderflügel-Unterseite bräunlich, nicht rötlich wie beim Kardinal (Name!) und er ist auch meist kleiner. |
Ähnliche Arten |
Kaisermantel (Argynnis paphia), Großer Perlmuttfalter (Argynnis aglaia) |
Lebensweise |
Der Kardinal ist ein Bewohner trockener und lichter Wälder, Macchien und Olivenhaine. Die großen Falter haben einen entsprechend großen Nahrungsbedarf, ihr Lebensraum ist daher stets sehr blütenreich. Vertrocknen in einem sehr trockenen Sommer auch die anspruchslosen Disteln, wandern die Falter oftmals ins Gebirge ab. Dann kann man sie auch auf blütenreichen Bergwiesen über der Waldgrenze antreffen. Die eigentliche Heimat der Tiere liegt unter 1800 m ü. NN. In Zentralasien wurden abgewanderte Falter aber auch schon in 3000 m ü. NN beobachtet. Im Mittelmeerraum bleiben aber auch die Wanderer in der Regel unter 2500 m ü. NN.
Die Flugzeit beginnt etwa Mitte Mai und kann weit in den Oktober hinein andauern. Ob die Herbstfalter einer 2. Generation angehören, oder ob dies nur Tiere sind, die sich nach einer mehrmonatigen inaktiven Übersommerung, bzw. nach Abwanderung ins Gebirge erst im Herbst fortpflanzen, ist noch völlig unbekannt. |
Literaturhinweise |
http://www.natur-schmetterlinge.ch/schmetterlinge-nach-familie/nymphalidae-edelfalter/argynnis-pandora-kardinal/
|