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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher

Euphydryas aurinia  (Rottemburg, 1775)

 

Skabiosen-Scheckenfalter

Skabiosen-Scheckenfalter

©  Wilhelm Gailberger/piclease

 

Skabiosen-Scheckenfalter

Skabiosen-Scheckenfalter

©  Norbert Hirneisen/piclease

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Wie E. maturna zeigt E. aurinia ein in Binden angeordnetes, orange und hellgelbes Fleckenmuster auf der dunklen Flügeloberseite, allerdings sind auf der orangefarbenen Binde vor dem Rand der Hinterflügel dunkle Punkte zu sehen. Die Unterseite ist noch verwaschener gezeichnet als bei E. maturna. Er fliegt von Mitte Mai bis Mitte Juli, kommt vor allem im Alpenvorland auf Feuchtwiesen vor, daneben auch auf Trockenrasen, ist aber überall selten geworden. Die 30mm lange, schwarze Raupe zeigt weiße Punkte am Rücken und seitlich eine weiße, schwarz punktierte Längsbinde. Sie ernährt sich vom Teufelsabbiss, Stängellosen Enzian und von der Taubenskabiose.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Skabiosen-Scheckenfalter kommt von Portugal, Irland und Schottland durch Europa, Kleinasien und den Kaukasus bis zum Nordiran und Südural vor. Ferner tritt er vom Altai über die Mongolei bis Nordchina und Korea bis Süd- und Ostsibirien auf. In Europa findet man ihn in Großbritannien, Dänemark, Schweden und Finnland sowie in Italien und Griechenland nur örtlich begrenzt und er fehlt in den meisten Gebieten. Auf Island, in Norwegen und auf den Mittelmeerinseln fehlt er ganz, kommt dafür aber lokal in den Bergen Marokkos und Algeriens vor.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Marlene Troi

Der Skabiosen-Scheckenfalter ist sehr variabel, kann aber in den meisten Gebieten dennoch gut von verwandten Arten unterschieden werden. Am ähnlichsten ist ihm Euphydrias desfontainii aus dem südwestlichen Mittelmeerraum. Der Skabiosen-Scheckenfalter trägt auf der Unterseite der Vorderflügel nur eine sehr geringe schwarze Zeichnung. Bei E. desfontainii ist diese deutlich stärker ausgeprägt. Oberseits ist bei E. desfontainii die Randbinde der Vorderflügel schmal und hellgelb, beim Skabiosen-Scheckenfalter aber deutlich breiter und orangebraun. Auch der Kleine Maivogel (Euphydrias maturna) und Euphydrias intermedia sind sehr ähnlich gezeichnet. Bei diesen beiden Arten fehlt jedoch stets die schwarze Punktreihe in der braunen Randbinde der Hinterflügel. Ähnlich ist auch das Weibchen des Veilchen-Scheckenfalters (Euphydrias cynthia). In dessen alpinen Lebensraum fliegt jedoch fast nur die alpine Unterart debilis des Skabiosen-Scheckenfalters, mit ausgeprägt dunkler Netzzeichnung. Diese ist zudem viel kleiner als der Veilchen-Scheckenfalter.

Ähnliche Arten

Autor: Marlene Troi

Euphydrias desfontainii, Kleiner Maivogel (Euphydrias maturna), Euphydrias intermedia, Veilchen-Scheckenfalter (Euphydrias cynthia).

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Skabiosen-Scheckenfalter bewohnt Wiesen unterschiedlichster Ausprägung. Er fliegt auf Halbtrockenrasen ebenso wie auf Feuchtwiesen und Niedermooren und kurzrasigen Bergmatten der Hochgebirge. Im wärmeren Tiefland fliegt der Falter im Mai, in Südeuropa bereits im April. In Nordwest- und Nordeuropa, sowie im Gebirge verschiebt sich die Flugzeit auf den Juni. Und die Flugzeit der alpinen ssp. debilis beginnt selten vor Mitte Juni und kann in den höchsten Lagen bis Ende August andauern.
Auf den Halbtrockenrasen frisst die Raupe an Gemeiner Skabiose (Scabiosa columbaria) und Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), wahrscheinlich auch an Flockenblume (Centaurea sp.). In Südeuropa und der Türkei auch an Cephalaria. In den Feuchtwiesen und Mooren lebt die Raupe aber an Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und im Gebirge an Enzian (Gentiana clusii, G. acaulis).
Die Jungraupen leben in einem gemeinschaftlichen Gespinst und überwintern halb erwachsen. Im Hochgebirge kann zweimalige Überwinterung vorkommen.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

ARNSCHEID, W. R. (2000): Die Macrolepidopteren-Fauna Westliguriens. Neue Entomologische Nachrichten 47: 1-310. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
FERNÁNDEZ-RUBIO, F. (1991): Guia de Mariposas Diurnas de la Peninsula Ibérica, Baleares, Canarias, Azores y Madeira. Bd. 1: 1-418, Bd. 2: 1-406.– Ediciones Pirámide, S.A., Madrid.
HENRIKSEN, H. J. & I KREUTZER (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - 1-215, Skandinavisk Bogforlag, Odense.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
SCHAIDER, P & P. JAKŠIC (1988): Die Tagfalter von jugoslawisch Mazedonien, 1-177. - Selbstverlag P. Schaider, München.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
WAGENER, P. S. et al. (1995): Die Tagfalter der Türkei. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Selbstverlag P. S. Wagener.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Abbiß-Scheckenfalter

deu

Skabiosen-Scheckenfalter

fra

Damier de la succise

nla

Moerasparelmoervlinder