Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Brenthis ino (Rottemburg, 1775)
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Kurzinfo |
Der Mädesüß-Perlmuttfalter ist durch eine gelbrote Flügeloberseite mit schwarzem Flügelrand, vor dem zwei Reihen schwarzer Punkte liegen, gekennzeichnet. Dabei ist der mittlere Punkt bei der inneren Punktreihe deutlich kleiner als die übrigen. Die markante Unterseite zeigt ca. in der Mitte ein zimtbraunes Querband in welchem ein violetter Streifen und mehrere schwarze, weiß gekernte Punkte liegen. Der Falter fliegt von Anfang Juni bis Mitte August und ist hauptsächlich auf Feuchtwiesen zu finden. Durch den Rückgang seines Lebensraums ist er vielerorts selten geworden. Die 25mm lange, weiß- braun- grau gestreifte Raupe besitzt hellbrauen Dornen mit weißer Spitze, kommt von Mitte April bis Mitte Juni vor und frisst am Echten Mädesüß. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Mädesüß-Perlmuttfalter, auch Violetter Silberfalter genannt, ist eine Art der mittleren Breiten Europas und Asiens. Sie meidet heiße Klimagebiete ebenso, wie ausgesprochen kalte. Im Mittelmeerraum fehlt er daher weitgehend, von wenigen Fundorten in Zentralspanien, Kalabrien und Kroatien einmal abgesehen. Ebenso kommt er auf den Britischen Inseln, auf Island, im Norden Skandinaviens und in Nordrußland nicht vor. In Asien ist er von der Türkei über Sibirien bis Japan verbreitet. In Europa reicht sein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet vom Kantabrischen Gebirge in Nordspanien und dem Dovrefjell in Norwegen bis zum Ural. |
Hilfe zur Bestimmung |
Grundsätzlich sehen sich alle Perlmuttfalterarten mehr oder weniger ähnlich. Ein genauer Blick auf die Zeichnung, speziell der Hinterflügel-Unterseite, grenzt die Zuordnung aber sehr schnell stark ein, so daß nur noch ein oder zwei Arten in Betracht kommen. |
Ähnliche Arten |
Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne) |
Lebensweise |
Der Mädesüß-Perlmuttfalter fliegt auf feuchten Wiesen, Niedermoore, Hochstaudenfluren und im Uferbereich von Bächen und Flüssen. Von dort aus kann er sich dann auch einmal auf trockene Wiesen der Umgebung verirren. Auch auf Lichtungen und entlang breiter Wege feuchter Wälder ist er Zuhause, vorausgesetzt, daß dort die Futterpflanzen seiner Raupe vorkommen. Dies ist in erster Linie das Mädesüß (Filipendula ulmaria) , auch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist gebietsweise von größerer Bedeutung. Die Raupe ist jedoch nicht sehr wählerisch und ernährt sich zuweilen auch von ganz anderen Pflanzen, wie dem Blutauge (Potentilla palustris) oder gar dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Der Falter steigt in den Alpen bis auf 2000 m ü. NN hinauf, in Asien noch deutlich darüber. Er kann jedoch auch in den Auwäldern tiefster Lagen gefunden werden und je nach Höhenlage des Fundorts und örtlichem Klima, fliegt der Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte Juli oder auch erst Mitte Juli bis Mitte August. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
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