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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Brenthis ino  (Rottemburg, 1775)

 

Violetter Silberfalter

©  Angela Wolf

2006

Violetter Silberfalter

©  Angela Wolf

2006

Maedesuess-Perlmutterfalter

Maedesuess-Perlmutterfalter

©  Frank Wierzchowski/piclease

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Mädesüß-Perlmuttfalter ist durch eine gelbrote Flügeloberseite mit schwarzem Flügelrand, vor dem zwei Reihen schwarzer Punkte liegen, gekennzeichnet. Dabei ist der mittlere Punkt bei der inneren Punktreihe deutlich kleiner als die übrigen. Die markante Unterseite zeigt ca. in der Mitte ein zimtbraunes Querband in welchem ein violetter Streifen und mehrere schwarze, weiß gekernte Punkte liegen. Der Falter fliegt von Anfang Juni bis Mitte August und ist hauptsächlich auf Feuchtwiesen zu finden. Durch den Rückgang seines Lebensraums ist er vielerorts selten geworden. Die 25mm lange, weiß- braun- grau gestreifte Raupe besitzt hellbrauen Dornen mit weißer Spitze, kommt von Mitte April bis Mitte Juni vor und frisst am Echten Mädesüß.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Hensle

Der Mädesüß-Perlmuttfalter, auch Violetter Silberfalter genannt, ist eine Art der mittleren Breiten Europas und Asiens. Sie meidet heiße Klimagebiete ebenso, wie ausgesprochen kalte. Im Mittelmeerraum fehlt er daher weitgehend, von wenigen Fundorten in Zentralspanien, Kalabrien und Kroatien einmal abgesehen. Ebenso kommt er auf den Britischen Inseln, auf Island, im Norden Skandinaviens und in Nordrußland nicht vor. In Asien ist er von der Türkei über Sibirien bis Japan verbreitet. In Europa reicht sein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet vom Kantabrischen Gebirge in Nordspanien und dem Dovrefjell in Norwegen bis zum Ural.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Grundsätzlich sehen sich alle Perlmuttfalterarten mehr oder weniger ähnlich. Ein genauer Blick auf die Zeichnung, speziell der Hinterflügel-Unterseite, grenzt die Zuordnung aber sehr schnell stark ein, so daß nur noch ein oder zwei Arten in Betracht kommen.
Dem Mädesüß-Perlmuttfalter in der Zeichnung recht ähnlich ist der Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne), der jedoch meist deutlich größer ist und zudem nur in trockenen Wäldern fliegt. Das Weibchen des Mädesüß-Perlmuttfalters hat meist eine viel stärkere dunkle Zeichnung der Flügel-Oberseite und beide Geschlechter des Brombeer-Perlmuttfalters eine kräftigere violette Zeichnung der Hinterflügel-Unterseite. Stets verwertbare Unterschiede in der Zeichnungsanordnung hingegen sind minimal. Beim Mädesüß-Perlmuttfalter ist das Zentrum der Hinterflügel-Unterseite stets ganz gelb und scharf schwarz umrandet. Beim Brombeer-Perlmuttfalter ist diese kleine Region des Flügels ohne Abgrenzung gelb und braun gefärbt.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne)

Lebensweise

Autor: Jürgen Hensle

Der Mädesüß-Perlmuttfalter fliegt auf feuchten Wiesen, Niedermoore, Hochstaudenfluren und im Uferbereich von Bächen und Flüssen. Von dort aus kann er sich dann auch einmal auf trockene Wiesen der Umgebung verirren. Auch auf Lichtungen und entlang breiter Wege feuchter Wälder ist er Zuhause, vorausgesetzt, daß dort die Futterpflanzen seiner Raupe vorkommen. Dies ist in erster Linie das Mädesüß (Filipendula ulmaria) , auch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist gebietsweise von größerer Bedeutung. Die Raupe ist jedoch nicht sehr wählerisch und ernährt sich zuweilen auch von ganz anderen Pflanzen, wie dem Blutauge (Potentilla palustris) oder gar dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Der Falter steigt in den Alpen bis auf 2000 m ü. NN hinauf, in Asien noch deutlich darüber. Er kann jedoch auch in den Auwäldern tiefster Lagen gefunden werden und je nach Höhenlage des Fundorts und örtlichem Klima, fliegt der Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte Juli oder auch erst Mitte Juli bis Mitte August.
Da ihre Hauptfutterpflanze, das Mädesüß, nach der Blüte rasch vertrocknet, verhält sich die Raupe ganz ähnlich wie die des Kaisermantels: Sie überwintert fertig entwickelt in der Eihülle und schlüpft erst im nächsten Frühjahr. Das Weibchen legt die Eier an die noch grüne Blätter der Futterpflanze, ein Verhalten, das für Ei-Überwinterer sehr ungewöhnlich ist. Die Blätter vertrocknen jedoch rasch und fallen, soweit sie nicht abgemäht werden, im Herbst nicht zu Boden. Daher verfaulen sie und die daran abgelegten Eier im Winter nicht.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Mädesüß-Perlmutterfalter

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Mädesüß-Perlmuttfalter

deu

Violetter Silberfalter

deu

Mädesüßperlmutterfalter

fra

Nacré de la Filipendule

fra

Grande violette

nla

Purperstreepparelmoervlinder