Übersicht
Artsteckbriefe
Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Boloria dia (Linnaeus, 1767)
|
|
| ||||||||||||||||||||||||
 | |
Magerrasen-Perlmutterfalter | |
© Angela Wolf | 2006 |
 | |
Hainveilchenperlmutterfalter | |
© Angela Wolf | 2007 |
Kurzinfo |
|
Der kleine Falter besitzt eine ockergelbe Oberseite, die relativ große, scharf abgegrenzte schwarze Punktflecken ziert. Die auffallend dunkle Unterseite der Hinterflügel zeigt eine ausgedehnt, braunviolette Musterung, 3 weiße Perlmuttflecken etwa in der Mitte und einigen gelbweißen Flecken. Den Lebensraum bilden Kalktrockenrasen und vereinzelt auch sandige Magerrasen, wo er von Anfang April bis Mitte September zu finden ist. Die 20mm lange Raupe sieht der des Braunfleckigen Perlmuttfalters sehr ähnlich, das fühlerartige Dornenpaar ist allerdings nur kurz. Die Raupe frisst bevorzugt am Rauen Veilchen. |
Verbreitung und Lebensraum |
|
Der Hainveilchen-Perlmuttfalter ist von Galizien in Nordwestspanien und der Bretagne in Westfrankreich bis Ostsibirien verbreitet. In Europa fehlt er im Norden von Irland und Island über die Niederlande und Norddeutschland bis Nordrußland ebenso, wie im Süden. Im Mittelmeerraum kommt er nur in Nordspanien, Südfrankreich, Norditalien, im Norden Siziliens, Kroatien und Nordgriechenland vor. Auch in der Türkei nur im Norden. |
Hilfe zur Bestimmung |
|
Der Hainveilchen-Perlmuttfalter ist in der kleinste mitteleuropäische Perlmuttfalter. Er ist zudem auf der Hinterflügel-Unterseite sehr dunkel, mit meist hohem Violettanteil und zudem sehr kontrastreich gezeichnet. Daher kann er von anderen ähnlichen Arten schnell und problemlos unterschieden werden. Von Färbung und Zeichnung am ähnlichsten kommt ihm noch der Natterwurz-Perlmuttfalter (Boloria titania). Dieser ist jedoch deutlich größer und die Randflecken auf der Hinterflügel-Unterseite sind bei ihm nicht weiß gekernt. Auch Hochmoor-, Hochalpen- und Ähnlicher Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris, Boloria palesund Boloria napaea) sehen ähnlich aus, fliegen jedoch in deutlich größeren Höhen und/oder kühleren Lebensräumen. |
Ähnliche Arten |
|
Natterwurz-Perlmuttfalter (Boloria titania), Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris), Hochalpen-Perlmuttfalter (Boloria pales), Ähnlicher Perlmuttfalter (Boloria napaea) |
Lebensweise |
|
Der Hainveilchen-Perlmuttfalter fliegt auf trockenen und sonnigen, mageren Wiesen, in sehr lichten, trockenen Wäldern und auf blütenreichen Böschungen. Vereinzelt aber auch auf feuchten Wiesen und in an Moore anschließendem Gelände. In Zentralasien kann er bis auf 2500 m ü. NN steigen, in Europa bleibt er stets auf niedrigere Lagen beschränkt und geht z. B. in den Alpen allenfalls bis auf 1300 m ü. NN. In deutlich niedrigeren Lagen, bis etwa 600 m ü. NN ist er jedoch am häufigsten. Je nach Klima fliegt die Art in zwei bis drei Generationen. Die erste kann in sehr warmen Gegenden bereits Anfang April erscheinen, in kühleren erst im Mai. Die zweite schließt sich dann frühestens Mitte Juni, meist jedoch erst im Juli/August an. Dort wo eine dritte Generation auftritt, fliegt diese ab Ende August und im September, in Südeuropa bis Anfang Oktober. es entwickeln sich aber nicht alle Raupen die von der 1. Generation abstammen zu einer 2. Generation. Manche entwickeln sich, speziell bei kühler Witterung nur sehr langsam und stellen nach der dritten Häutung das Fressen ganz ein, um anschließend zu überwintern. Ähnlich uneinheitlich verhalten sich an wärmeren Orten jene Raupen, welche von der 2. Generation abstammen. Spätestens im November müssen auch die Raupen der dritten Generation die dritte Häutung erreicht haben, um überwintern zu können. |
Literaturhinweise |
|
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
|
