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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher

Melitaea athalia  (Rottemburg, 1775)

 

Melithae ahtalia

©  Angela Wolf

2007

Melithae ahtalia

©  Angela Wolf

2007

Wachtelweizen-Scheckenfalter

Wachtelweizen-Scheckenfalter

©  Peter Buchner/piclease

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

M. athalia besitzt oberseits ein typischen Scheckenfalter- Muster, kann aber sehr variabel gefärbt sein und ist deshalb schwer zu bestimmen. Charakteristisch ist allerdings unterseis eine Zellenreihe vor dem cremefarbigen Saum, die je einen orangen, runden bis halbmondförmigen Fleck zeigen. Der Falter ist in ganz Europa verbreitet, im Gebirge bis auf 2000m, wobei er vor allem auf feuchten und trockenen Wiesen von Mitte Mai bis Mitte August zu finden ist. Die 25mm lange Raupe sieht der des Baldrian-Scheckenfalters extrem ähnlich, nur die Seitenlinie ist etwas schmäler. Sie frisst am Wiesenwachtelweizen, Spitzwegerich und Großen Ehrenpreis.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Wachtelweizen-Scheckenfalter fliegt von Japan über die Waldgebiete Rußlands und der Nordtürkei bis Nordportugal, Südostengland und Norwegen. Er fehlt im Süden der Iberischen Halbinsel, mit Ausnahme der Sierra Nevada, auf Korsika, Sardinien, Kreta und in Südgriechenland.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Marlene Troi

Der Wachtelweizen-Scheckenfalter ist eine sehr variable Art. Ihr Habitus schwankt regional aber auch je nach den lokalen Umweltbedingungen. In kühlen und feuchten Biotopen ist die dunkle Zeichnung der Flügeloberseite viel stärker ausgeprägt als in trocken-warmen. Südeuropäische und somit hellere Vertreter des Wachtelweizen-Scheckenfalters ähneln vor allem dem Westlichen Scheckenfalter (Melitaea parthenoides) und Melitaea deione, die jedoch heller fuchsrot gefärbte Haare an den Palpen, der „Tasche“ des Saugrüssels, haben. Zwar sind diese Haare bei der südwesteuropäischen ssp. celadussa des Wachtelweizen-Scheckenfalters (im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Art) auch rötlich, jedoch mehr rotbraun, nicht fuchsrot gefärbt.
Die Unterschiede zu Ehrenpreis- und Östlichem Scheckenfalter (Melitaea aurelia und Melitaea britomartis) sind bei diesen Arten beschrieben.

Ähnliche Arten

Autor: Marlene Troi

Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia), Westlicher Scheckenfalter (Melitaea parthenoides), Melitaea deione, Bündner Perlmutterfalter (Melitaea varia)

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Wachtelweizen-Scheckenfalter fliegt auf trockenen und feuchten Wiesen im Wald und in der Nähe von Wäldern, ebenso wie auf breiten Waldwegen und auf Hoch- und Niedermooren. Im Gebirge auch auf trockenen Wiesen und Weiden weit entfernt von Wäldern. In den Alpen kann hier bis auf 2000 m ü. NN steigen, in Südeuropa und der Türkei bis ca. 2600 m ü. NN.
Je nach lokalem Klima fliegt der Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte August. In sehr warmen Lagen Mitteleuropas und in Südeuropa tritt eine 2. Generation im August/September auf.
Möglicherweise handelt es sich beim Wachtelweizen-Scheckenfalter um einen Komplex mehrerer Arten. So wurde Melitaea neglecta als eine Art mitteleuropäischer Feuchtwiesen beschrieben, die früher fliegt als M. athalia trockener Standorte. Auffällig ist auch, dass die Raupen regional an unterschiedlichen Futterpflanzen fressen. Neben dem namensgebenden Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) wird oft auch noch Spitzwegerich (Plantago lanceolata) befressen. Auch Fingerhut (Digitalis), Leinkraut (Linaria) und Ehrenpreis (Veronica) sind regional bekannte Futterpflanzen. Im Elsaß gibt es Populationen, deren Raupen sich alleine von Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis) ernähren, einer für diese Art ansonsten unbekannten Futterpflanze, die jedoch vom Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina) bekannt ist.
Die Raupe lebt jung gesellig in einem gemeinschaftlichen Gespinst und überwintert, wenn sie keine 2. Generation ergibt, nach der 2. oder 3. Häutung.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

ARNSCHEID, W. R. (2000): Die Macrolepidopteren-Fauna Westliguriens. Neue Entomologische Nachrichten 47: 1-310. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
BROCKMANN, E. (1985):. Beitrag zur Makrolepidopterenfauna des Aosta-Tales (italienische Alpen). 3.: Spezieller Teil, Satyridae, Nymphalidae. - Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo 6: 61-98.
EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
FERNÁNDEZ-RUBIO, F. (1991): Guia de Mariposas Diurnas de la Peninsula Ibérica, Baleares, Canarias, Azores y Madeira. Bd. 1: 1-418, Bd. 2: 1-406.– Ediciones Pirámide, S.A., Madrid.
HENRIKSEN, H. J. & I KREUTZER (1982): The Butterflies of Scandinavia in nature. - 1-215, Skandinavisk Bogforlag, Odense.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
REINHARDT, R. & R. THUST (1993): Zur Entwicklung der Tagfalterfauna 1981-1990 in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der Tagfalterliteratur 1949-1990. - Neue Entomologische Nachrichten 30: 1-285.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Wachtelweizen-Scheckenfalter