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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Pontia callidice  (Hübner, 1800)

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Die weißen, an der Unterseite der Hinterflügel graugrünen und hell gefleckten Flügel dieses Tagfalters haben eine Spannweite von 42-52mm. Die Musterung folgt der Aderung und auf der Oberseite findet man schwarze Flügelspitzen. Die 32mm langen, bläulich grauen, mit zwei weißen Rückenlinien gekennzeichneten Raupen besitzen zudem schwarze und eine Reihe gelber Flecken, sowie einen dunkelgrauen Kopf. Sie ernähren sich von Kreuzblütlern und können von August bis September beobachtet werden. Der Alpenweißling ist ein Bewohner der Alpen, wo er oberhalb der Baumgrenze in der alpinen und subalpinen Stufe vorkommt und von Anfang Juni bis Anfang August zu finden ist.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Hensle

Der Alpenweißling ist ein Relikt der Eiszeit und als solches in einigen Hochgebirgen der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa findet man ihn nur in den Alpen und den Pyrenäen. In Asien in den Gebirgen des Libanon, der Türkei, im Kaukasus und dem Nordiran, verbreitet in Zentralasien, vom Himalaya bis in die Mongolei und in Sibirien. In Nordsibirien kommt er auch im Flachland vor und in Nordamerika in den Rocky Mountains von Alaska bis Kalifornien.

Der Alpenweißling fliegt oberhalb der Baumgrenze in der subalpinen und vor allem alpinen Stufe. In Lawinenrunsen und anderen baumfreien Bereichen, kann er ausnahmsweise einmal bis auf 1500 m ü. NN herabsteigen. Meist aber findet man ihn erst oberhalb 2000 m ü. NN. In den Zentralalpen fliegt er bis auf 3400 m ü. NN, in Ostanatolien bis 4200 m ü. NN und im südlichen Zentralasien bis über 5000 m ü. NN. Andererseits kann er in Asien gebietsweise in relativ niedriger Höhe, auf 1200-1400 m ü. NN angetroffen werden. Dort fliegt er in Halbwüsten in zwei Generationen im Mai/Juni und wieder im Juli/August. Auch in Europa wurde an besonders warmen Stellen und in warmen Jahren an der Untergrenze der Verbreitung schon eine solche Generationenfolge beobachtet, wobei hier die zweite Generation nur durch einige wenige Falter gebildet wird. Normalerweise wird aber nur eine Generation ausgebildet, welche im Juli/August fliegt.
Der Alpenweißling ist eine Art kurzrasiger und blütenreicher Hochgebirgsmatten. Er neigt sehr zum Hilltoppingflug, also dem Treffen der Geschlechter auf Berggipfeln, wo vor allem das Männchen im wilden, rastlosen Flug umherjagt. Die Eiablage erfolgt in erster Linie an Alpenschaumkraut (Cardamine alpina) und Gemskresse (Hutchinsia alpina) aber auch an anderen niederen Kreuzblütlern.
Normalerweise überwintert die Puppe unter Steinen. Dann aber, wenn es zur Ausbildung einer 2. Generation gekommen ist, kann ausnahmsweise auch einmal die Raupe überwintern.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

In seinem Lebensraum ist der Alpenweißling zumindest in Europa nur mit dem Mattfleckigen Weißling (Euchloe simplonia)zu verwechseln. Bei genauerer Betrachtung fällt dessen deutlich differenzierte Schwarz- und Grünzeichnung aber sofort auf. Zudem ist der Mattfleckige Weißling meist deutlich kleiner. Auch der Resedafalter (Pontia daplidice) kann gelegentlich auf einem Wanderflug einmal so weit ins Gebirge steigen. Bei dieser Art ist die Schwarzzeichnung der Flügeloberseite bei beiden Geschlechtern deutlich stärker ausgeprägt. Letztlich kann man ihn evtl. noch mit dem Weibchen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) verwechseln. Auch dieser hat unterseits eine deutlich differenzierte Zeichnung und ist ebenfalls meist deutlich kleiner. Oberseits ist der Aurorafalter an der Spitze des Vorderflügels stärker dunkel gezeichnet als das Männchen des Alpenweißlings, aber viel schwächer als dessen Weibchen. Zudem fliegt er langsamer und weniger hektisch.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Mattfleckiger Weißling (Euchloe simplonia), Resedafalter (Pontia daplidice), Aurorafalter (Anthocharis cardamines)

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Alpenweißling

deu

Alpen-Weißling