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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Stefanie Ebnicher ,  Jürgen Hensle

Colias erate  (Esper, 1805)

 

Colias erate

Colias erate

©  Peter Buchner/piclease

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser Tagfalter kommt überall dort vor, wo die Futterpflanzen (verschiedene Hülsenfrüchtler) zu finden sind und ist in Österreich im Alpenvorland von Niederösterreich und in Oberösterreich verbreitet. Er besitzt meist gelbe, rel. spitze Flügel mit einer Spannweite von 40-60mm. Oberseits ist ein schwarzer Außenrand erkennbar, der beim Weibchen blasser und mit gelben Flecken durchsetzt ist. In der Mitte des Vorderflügels findet sich ein schwarzer, in der Mitte des Hinterflügels ein oranger Fleck. Die Unterseite ist gelb gefärbt, leicht grünlich gestäubt und rötlich gerandet. Auch auf der Unterseite sind die Flecken zu finden.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Die Männchen von Colias eratetreten in drei verschiedenen Farbvarianten auf, von denen die zitronengelbe die häufigste ist. Diese kann in Europa vor allem mit den Männchen der sehr seltenen Colias chrysothemeverwechselt werden. Diese unterscheidet sich durch die deutlichen gelben Flügeladern in der schwarzen Randbinde und ihre mehr gelborange Grundfarbe der Oberseite. Der Farbton liegt etwa zwischen der zitronengelben und der orangegelben Farbmorphe von Colias erate. Dem häufigeren Postillon (Colias crocea) sehr ähnlich, sind die orange gefärbten erate-Männchen, die gerade in Mitteleuropa nicht selten vorkommen und die weißen erate-Weibchen. Das Orange ist beim Postillon meist kräftiger als bei orangen erate-Männchen. Beim Postillon ist die Unterseite der Hinterflügel zudem meist grünlich, bei eratemehr gelblich gefärbt und durchschnittlich heller. Der Vorderflügel-Apex, also die Spitze des Vorderflügels, ist bei Colias erate-Männchen i.d.R. auffallend spitzwinkliger, als bei allen verwandten Arten.
Der oft erwähnte Duftschuppenfleck an der Basis der Hinterflügel-Oberseite ist hingegen kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Zwar tritt dieser bei C. crocea-Männchen stets auf, bei C. eratekann er jedoch auch oft (nicht immer) vorhanden sein.
In Mitteleuropa sehr selten tritt eine zitronengelbe Farbmorphe auch bei Colias croceaauf. Diese von gelben Colias erate-Männchen sicher zu unterscheiden , ist ohne Genitaluntersuchung zuweilen unmöglich. Der Apex der Colias erate-Männchen ist zwar i.d.R. nicht, wie der von Colias crocea-Männchen, von gelben Adern durchzogen, aber absolut zuverlässig ist dieses Unterscheidungsmerkmal auch nicht.
Die erate-Weibchen treten in nur zwei Farbvarianten auf, einer (in Mitteleuropa häufigeren) weißen und einer zitronengelben. Beide sind oberseits meist schwächer grau bestäubt als die crocea-Weibchen. Vereinzelt wurden auch schon orange erate-Weibchen angetroffen, dies sind möglicherweise Hybriden mit Colias crocea. Ein sicheres Erkennungsmerkmal der weißen Colias crocea-Weibchen ist ihre unterseits basal des Diskoidalflecks (der schwarze Punkt in der hellen Grundfarbe der Vorderflügel-Unterseite) abgegrenzt hellbeige Färbung. Zum Apex (der Flügelspitze) hin, ist diese Grundfarbe auch bei den weißen Colias crocea-Weibchen weiß. Diese zweigeteilte Unterseitenfärbung kommt außer bei den weißen Postillon-Weibchen bei keiner anderen europäischen Coliassp. vor. Bei weißen C. erate-Weibchen ist allenfalls einmal die Flügelbasis, bzw. die Vorderflügelzelle unterseits blassgelb, aber nicht die ganze Fläche bis zum Diskoidalfleck, bzw. nicht das Zentrum der Vorderflügel-Unterseite bis zu den schwarzen Postdiskalflecken. Auch hier sind Weibchen mit intermediärer Gelbfärbung möglicherweise Hybriden.
Den weißen Weibchen sind auch diejenigen der Goldenen Acht (Colias hyale) und des Südlichen Heufalters (Colias alfacariensis) ähnlich. Diese unterscheiden sich jedoch durch die noch schwächere, auf die Basis beschränkte graue Bestäubung der Hinterflügel-Oberseite.
Gelegentlich kommt bei den Colias erate-Männchen eine f. hyaloidesgenannte Form vor, die durch helle Flecken in der dunklen Flügelbinde gekennzeichnet ist. Diese erinnern dann noch mehr an andere Coliassp. Jedoch sind diese hellen Flecken bei europäischen Tieren meist nur sehr schwach ausgebildet und man erkennt immer noch die durchgehende, kaum unterbrochene Randbinde der Hinterflügel-Oberseite.

Im Herbst, wenn Colias erateam häufigsten ist, fallen Vertreter dieser Art oftmals schon durch ihre gegenüber verwandten Arten deutlich geringere Spannweite auf.

Lässt man die im Fluggebiet von Colias eratesehr seltene gelbe Farbvariante von Colias croceaeinmal außer Acht, sind die zitronengelben Colias erate-Männchen auch von Laien meist noch gut ansprechbar. Für die sichere Bestimmung der orangen Männchen und weißen Weibchen von Colias eratebedarf es etwas mehr Übung. Hierzu ist es meist unumgänglich, die Falter zunächst einmal zu fangen. Insgesamt sind aber die allermeisten Exemplare auch ohne weitergehende Untersuchung schon im Gelände sicher ansprechbar. Vorausgesetzt der Beobachter verfügt über die nötige Routine.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Postillon (Colias crocea), Südlicher Heufalter (Colias alfacariensis), Goldene Acht (Colias hyale), Colias chrysotheme.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Steppen-Gelbling