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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher

Melitaea britomartis  Assmann, 1847

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser Scheckenfalter hat eine Flügelspannweite von etwa 31 bis 36mm. Die dunkel- bis schwarzbraune Flügeloberseite zeigt eine orangebraune Gitterzeichnung und einen weißen Flügelsaum. Die Flügelunterseite lässt weiße und bräunliche Halbmonde und Flecken erkennen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mittel- über Osteuropa und Teile Asiens bis nach Nordchina und Korea. Er bewohnt bevorzugt Kalkmagerrasen und fliegt von Juni bis August. Die Raupe ernährt sich vor allem von Veronica-Arten, wie beispielsweise Veronica teucrium.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Östliche Scheckenfalter, auch Assmanns Scheckenfalter genannt, fliegt von Korea über Südsibirien bis Osteuropa. Im Norden findet sich ein isoliertes Vorkommen an der Küste Ostschwedens, im Süden finden wir ihn lokal und weiten Gebieten fehlend bis Bulgarien. Ferner werden isolierte Vorkommen aus den norditalienischen Alpen gemeldet. Während sein Vorkommen in Ostdeutschland und Österreich umstritten ist (hier treten möglicherweise die nahe verwandten Arten Melitaea centroposita und Melitaea veronicae auf, deren Berechtigung jedoch fraglich ist) tritt er verbreitet und stellenweise häufig entlang des Fränkischen Jura und der Schwäbischen Alb auf, nicht mehr aber in der Schweiz. Er erreicht hier im Wutachtal am Ostrand des Schwarzwalds seine Verbreitungswestgrenze. Die genaue Verbreitung ist wegen Verwechslungen mit den verwandten Arten aber nur unzureichend bekannt.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Marlene Troi

Der Östliche Scheckenfalter ähnelt sehr dem Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) und mehr noch dem Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia). Der Wachtelweizen-Scheckenfalter ist meist etwas größer als die beiden anderen Arten. Die Zeichnung der Flügeloberseite variiert jedoch gebietsweise sehr stark. In manchen Regionen lässt sich der Wachtelweizen-Scheckenfalter stets leicht durch seine schwächere schwarze Netzzeichnung der Flügeloberseite unterscheiden, anderswo kann er den beiden anderen Arten sehr ähneln. Die Weibchen des Ehrenpreis-Scheckenfalters haben stets fuchsrote Palpen und können anhand dieses Merkmals leicht vom Östlichen Scheckenfalter unterschieden werden. Auch die Palpen des Männchens des Ehrenpreis-Scheckenfalters sind oft (nicht immer und nicht überall!) mit einigen roten Haaren durchsetzt.
Bei Östlichem und Ehrenpreis-Scheckenfalter ist der schmale Randstreifen auf der Unterseite der Hinterflügel in der Regel deutlich dunkler als die angrenzenden Halbmonde, was beim Wachtelweizen-Scheckenfalter selten der Fall ist. Die Flügelzeichnung von Östlichem und Ehrenpreis-Scheckenfalter hingegen ist identisch. Die Unterscheidung der Männchen von Östlichem und Ehrenpreis-Scheckenfalter nach rein habituellen Gesichtspunkten sind auch für den Spezialisten oft schlicht unmöglich. Im Zweifelsfall hilft nur die Genitaluntersuchung weiter.

Ähnliche Arten

Autor: Marlene Troi

Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Östliche Scheckenfalter fliegt auf trockener Magerrasen vorzugsweise auf Kalkböden, wo er von Meereshöhe bis ca. 1000 m ü. NN in Europa, bis 2000 m ü. NN in Zentralasien vorkommt. Fraglich wegen der Verwechslungsgefahr sind Meldungen aus Feuchtwiesen und Niedermooren. Die Art ist regional sehr unterschiedlich verbreitet und fehlt weiten Gebieten ganz.
Der Falter fliegt in nur einer Generation von Ende Mai bis Anfang August, hauptsächlich jedoch von Mitte Juni bis Mitte Juli. Das Weibchen legt die Eier in Gelegen an Großen Ehrenpreis (Veronica teucrium) und möglicherweise noch anderen Pflanzen wie dem Kleinem Klappertopf (Rhinanthus minor) und Wegerich (Plantago). Die Raupe lebt bis zur Überwinterung im halb erwachsenen Zustand in einem gemeinschaftlichen Gespinst, im Frühjahr dann einzeln in kleineren Gespinsten und schließlich erwachsen solitär und offen auf der Futterpflanze. Sie verpuppt sich im Frühjahr.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

BROCKMANN, E. (1985):. Beitrag zur Makrolepidopterenfauna des Aosta-Tales (italienische Alpen). 3.: Spezieller Teil, Satyridae, Nymphalidae. - Nachrichten des Entomologischen Vereins Apollo 6: 61-98.
EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
REINHARDT, R. & R. THUST (1993): Zur Entwicklung der Tagfalterfauna 1981-1990 in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der Tagfalterliteratur 1949-1990. - Neue Entomologische Nachrichten 30: 1-285.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

http://www.naturspaziergang.de/Tagfalter/Melitaea_britomartis.htm

http://www.pyrgus.de/Melitaea_britomartis.html

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Östlicher Scheckenfalter

deu

Assmanns Scheckenfalter