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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Daniela Friesacher ,  Stefanie Ebnicher ,  Norbert Hirneisen ,  Christian Köppel

Papilio machaon  Linnaeus, 1758

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Schwalbenschwanz

©  Otto Reder

 

Raupe Schwalbenschwanz

©  Johannes Gepp

 

Schwalbenschwanz

©  Otto Reder

 

 

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Schwalbenschwanz

©  Hannes Augustin

 

Schwalbenschwanz

©  Mario Waldburger

 

Schwalbenschwanzraupe an Pastinaca sativa

©  Axel Steiner

 

Schwalbenschwanz

©  Johann Neumayer

 

Schwalbenschwanz-Raupe an Dill

©  Norbert Hirneisen

 

Schwalbenschwanz

©  Angela Wolf

2007

Schwalbenschwanz. Puppe kurz vor dem Schlupf des Falters. Die Flügelzeichnung ist bereits durch die

©  Axel Steiner

 

Schwalbenschwanz. Puppe kurz vor dem Schlupf des Falters. Die Flügelzeichnung ist bereits durch die

©  Axel Steiner

 

frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz

©  Marco Pollini

 

Schwalbenschwanz Puppe

©  Axel Steiner

 

Schwalbenschwanz Puppe

©  Axel Steiner

 

Schwalbenschwanzraupe an Pastinaca sativa

©  Axel Steiner

 

Schwalbenschwanz-Raupe an Dill

©  Norbert Hirneisen

 

frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz

©  Marco Pollini

 

Schwalbenschwanz-Raupe an Dill

©  Norbert Hirneisen

 

Kurzinfo

Autor: Norbert Hirneisen

Der Schwalbenschwanz ist an den sattgelben Flügeln (mit einer Spannweite von 64-70mm) mit schwarzer, gerippter Zeichnung erkennbar. Der Hinterflügel zeigt eine blaubestäubte Binde, einen rot gefüllten Augenfleck am Innenwinkel und einen kurzen Fortsatz. Dieser Tagfalter ist in blütenreichen Wiesen in offenem Flach- und Hügelland und in Hochgebirgsregionen bis 2000m Höhe von Anfang April bis Ende September zu finden. Die ca. 45mm lange, unbehaarte, hellgrüne und mit schwarzen, orangerot gepunkteten Querbinden gekennzeichnete Raupe schlüpft Anfang April und ernährt sich von verschiedenen Doldengewächsen und der Weinraute und tritt von Mitte Juni bis Mitte Oktober auf.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Hensle

Der Schwalbenschwanz kommt in Nordwestafrika, in fast ganz Europa und in Asien, südlich bis zum Himalaja vor. Er fehlt jedoch auf Island und Irland. In Großbritannien ist er nur im Südosten, in der Grafschaft Norfolk heimisch. In den Alpen steigt er bis etwa zur Baumgrenze, einzelne umherziehende Tiere können jedoch auch noch beträchtlich höher angetroffen werden. In wärmeren Gebieten der Schweiz, Österreichs und Süddeutschlands kann die Art recht häufig sein. In Norddeutschland tritt der Schwalbenschwanz hingegen nur vereinzelt auf.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

In Mitteleuropa ist der Schwalbenschwanz bei näherer Betrachtung kaum zu verwechseln. Sehr selten treten einmal Tiere mit weißer Grundfarbe auf, die dann bei flüchtiger Betrachtung mit dem Segelfalter (Iphiclides podalirius) verwechselt werden können. Auf Korsika und Sardinien kommt auch noch der Korsische Schwalbenschwanz (Papilio hospiton) vor. Bei diesem sind die Schwänze der Hinterflügel deutlich kürzer und die blaue und schwarze Zeichnung ist intensiver.

In den Randgebieten und Oasen der Sahara und der Arabischen Wüste tritt der Wüsten-Schwalbenschwanz (Papilio saharae) auf, der äußerlich kaum zu unterscheiden ist. Seine Raupe ist jedoch sehr verschieden. Im Mittelmeerraum fliegt zudem gebietsweise auch noch der Südliche Schwalbenschwanz (Papilio alexanor). Dieser ist durch sein Streifenmuster jedoch auch gut zu unterscheiden; er ähnelt eher dem Segelfalter. Weitere verwandte Arten fliegen in Nordamerika.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

In Mitteleuropa nur der Segelfalter (Iphiclides podalirius); im Mittelmeergebiet und der Provence der Südliche Schwalbenschwanz (Papilio alexanor), auf Korsika und Sardinien der Korsische Schwalbenschwanz (Papilio hospiton) und in Nordafrika der Wüsten-Schwalbenschwanz (Papilio saharae).

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Der Schwalbenschwanz ist unverwechselbar und zählt zu den schönsten un größten heimischen Schmetterlingen. Der Falter erreicht eine Länge bis zu 45 mm und eine Flügelspannweite bis zu 80 mm. Seinen Namen verdankt der Schmetterling den am Hinterflügel zusammenlaufenden Flügelfortsätzen.
Er besitzt einen kleinen Kopf mit einem langen, einrollbaren Rüssel und einen schlanken Körper. Die langen Fühler tragen am Ende kolbenartige Verdickungen. Die Zeichnung ist kräftig schwarz mit gelb. Schwarze Binden mit netzartiger Zeichnung und die gelbe Flügelfarbe wechseln einander ab. Am Innenrand des Hinterflügels befindet sich ein schwarz und blau gerandeter roter Fleck.
Anfangs tarnen sich die Raupen in ihrem Aussehen als Vogelkot, bis sie ca. 2,5 cm lang sind und ihre erste Häutung durchmachen. Danach hat die Raupe schwarze und orange Punkte auf einem weißen Untergrund. Nach weiteren Häutungen ist die erwachsene Raupe des Schwalbenschwanz ist grün mit schwarzen Querstreifen. Auf den schwarzen Streifen finden sich orangene Punkte.

Größe

Autor: Christian Köppel

Flügelspannweite: 6,4 - 7,0 cm.

Lebensweise

Autor: Jürgen Hensle

Der Schwalbenschwanz tritt ganz überwiegend im offenen Gelände auf. Seine Raupen fressen an Möhren (Daucus carota), Dill (Anethum graveolens), Pastinak (Pastinaca sativa) und anderen verwandten Pflanzen. Daher kann sie, wie auch der Falter, oft auch in Gärten beobachtet werden. In Südeuropa frißt die Raupe auch an Zitrusgewächsen (Citrus spec.).

Zur Paarung fliegen die Falter gerne auf Hügelkuppen hinauf, wo sie dann in größerer Anzahl beobachtet werden können. Beim ersten Anflug auf die Hügelkuppe haben es die Falter meist sehr eilig. Ihr Flug ist dann sehr schnell und zielstrebig, so daß er immer wieder mit einer Wanderung verwechselt wird.

Flugzeit und Generationenfolge sind sehr stark von den örtlichen klimatischen Bedingungen abhängig. In den wärmsten Lagen des Mittelmeerraums kann der Falter von Februar bis November, vereinzelt sogar im Dezember und Januar, in fünf Generationen angetroffen werden. In Skandinavien kommt hingegen meist nur eine zur Entwicklung, die im Juni/Juli fliegt. Auch in höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen fliegt meist nur eine Generation. Sonst sind in Mitteleuropa zwei bis drei Generationen die Regel. Hier dauert die Flugzeit dann von April/Mai bis August/September. Die Puppe, die von der letzten Generation abstammt, überwintert.

Die junge Raupe verträgt naßkalte Witterung sehr schlecht. Daher ist der Schwalbenschwanz nach längeren Regenperioden stets nur sehr selten anzutreffen. Seine Seltenheit in Norddeutschland ist jedoch in erster Linie im Fehlen geeigneter Lebensräume, bedingt durch die dortige Intensivlandwirtschaft begründet, denn schon in Südschweden ist er keineswegs mehr selten.

 

Autor: Daniela Friesacher

Kahle Hügelkuppen dienen als Sammelstellen für Falter, wo auch die Paarung stattfindet. Die Eiablage erfolgt einzeln auf Blättern der Wilden Möhre, auf Fenchel oder Kümmel. Die Raupen schlüpfen nach einer Woche und sind etwa nach einem Monat ausgewachsen. In einem Jahr folgen zwei Faltergenerationen aufeinander. Sie fliegen von Ende April bis Anfang September.
Die Raupen suchen die Nähe von ätherischen Ölen und duftenden Pflanzeninhaltsstoffen. Bei Bedrohung stülpen die Raupen hinter dem Nacken ihre gabelförmigen Duftdrüsen aus, die eine stinkende Buttersäure von sich geben. Die Verpuppung erfolgt nach ca. drei Wochen auf Pflanzenstängeln. Sie schlüpfen innerhalb von drei Wochen (1. Generation) oder überwintern (2. Generation). Die Falter schlüpfen in diesem Fall im Mai/Juni.

Wanderverhalten

Autor: Jürgen Hensle

Der Schwalbenschwanz gilt als wanderverdächtig. In Jahren mit starker Vermehrung kann er plötzlich in Gebieten auftauchen, in denen er zuvor Jahre oder Jahrzehnte lang nicht mehr beobachtet worden ist. Ob er tatsächlich zielgerichtet wandert oder aber nur gemächlich hin und her fliegt und dabei immer weiter in fremde Gebiete vordringt, ist derzeit aber noch unbekannt. Immerhin werden immer einmal wieder einzelne Falter an der englischen Südküste beobachtet, wo der Schwalbenschwanz nicht heimisch ist.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Der Schwalbenschwanz ist in Mitteleuropa in den letzten Jahren eher selten geworden und meist nur mehr vereinzelt zu beobachten. Die Art gilt als gefährdet und ist gesetzlich geschützt.
Hauptgefährdungsursachen sind Überdüngung und intensive Beweidung des Grünlandes sowie die unnötig häufige Mahd von Wegrändern und Böschungen. In großen Möhrenfeldern werden Insektizide eingesetzt, sodass Eier und Raupen früh absterben.
Auch dem häufigen Mähen von Wildwiesen fallen viele Raupen und Eier zum Opfer. Da die Falter die Eier nur einzeln auf die Pflanzen ablegen, braucht der/die Gärtner/in nicht um sein/ihr Gemüse zu fürchten, denn es kommt durch die geringe Anzahl der Raupen zu keinen nennenswerten Fraßschäden.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

 

Autor: Daniela Friesacher

CARTER (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. Berlin, Parey.
WEIDEMANN, H-J. (1986): Tagfalter Band I Entwicklung – Lebensweise. JNN, Melsungen.
SETTELE et al. (1999): Die Tagfalter Deutschlands. Ulmer, Stuttgart.
GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München.

Vorkommen in den Bundesländern

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Schwalbenschwanz ist in allen neun Bundesländern Österreichs verbreitet. Er gilt als Wanderfalter, wobei nicht bekannt ist, ob er zielgerichtet wandert oder zufällig immer weiter in fremde Gebiete vordringt. Die in Österreich bleibenden Falter überwintern als Puppe. Die Raupen können ab Anfang April beobachtet werden.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Schwalbenschwanz

fra

Machaon

nla

Koninginnepage