Seite wird geladen ...

   

Art wählen

 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Aglais urticae  (Linnaeus, 1758)

weitere Bilder

Kleiner Fuchs

©  Josef Limberger

 

30.05.2003. Canon D30 + Vivitar Macro.

Aglais urticae

©  Norbert Hirneisen

2003

30.05.2003. Canon D30 + Vivitar Macro.

Aglais urticae

©  Norbert Hirneisen

2003

 

Bilder wieder ausblenden

30.05.2003. Canon D30 + Vivitar Macro.

Aglais urticae

©  Norbert Hirneisen

2003

Unterseite, Weibchen.

Kleiner Fuchs

©  Horst Rötschke

2003

Kleiner Fuchs

©  Josef Mikocki

 

Kleiner Fuchs

©  Otto Reder

 

Kleiner Fuchs

©  Josef Mikocki

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Auf der orangen Grundfärbung zeigen sich oberseits einzelne schwarze Flecken und schwarzweiß abgesetzte Vorderkanten. Die übrigen Flügelränder sind mit dunklen, blau gefleckten Bogenreihen gesäumt. Am Hinterflügel ist die Basalhälfte schwarz gefärbt. Die Unterseite der Hinterflügel ist dunkelbraun und mit einem hellen Saumfeld versehen. Den Kleinen Fuchs findet man in Gärten und im offenen Gelände bis in Höhen von 3000m. Die 30mm lange, schwarze Raupe besitzt gelbe Längsbinden, eine helle Punktierung und schwarze oder gelbliche Dornen. Sie ernährt sich ausschließlich von der Großen Brennnessel.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Der Kleine Fuchs (Nymphalis urticae) ist in fast ganz Europa außer Island, Kreta und den Balearen bekannt. Darüber hinaus ist er auch im nicht tropischen Asien bis zur Pazifikküste verbreitet. Da er trockene Hitze nicht mag, konzentriert er sich in Südeuropa auf die Gebirge und bewaldete Regionen und fehlt in Nordafrika. In den Alpen steigt er bis in beachtliche Höhen. Einzelne Falter können auch noch in über 3000 m Höhe angetroffen werden.
Er ist in den verschiedensten Lebensräumen vertreten, in lichten Wäldern, Wiesen, Gärten bis hin zu Parkanlagen in Großstädten.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Der Kleine Fuchs kann in Westeuropa vor allem mit dem Großen Fuchs verwechselt werden. Wie der Name schon sagt, ist jener deutlich größer und trägt auf der Oberseite der Hinterflügel einen deutlich geringeren Anteil dunkler Zeichnung. Weitere Unterscheidungsmerkmale siehe im Steckbrief des Großen Fuchses. Im östlichen Mitteleuropa und in Osteuropa kann er auch noch mit dem Östlichen Großen Fuchs (Nymphalis xanthomelas), der "unserem" Großen Fuchs sehr ähnelt und dem Weißen L (Nymphalis vau-album) verwechselt werden. Letzterer hat einen stärker gezackten Flügel-Außenrand, eine hellere Hinterflügel-Unterseite und einen weißen Fleck auch am oberen Rand der Hinterflügel. Zudem kennzeichnet diese Art ein kleines, weißes L- oder J-förmiges Zeichen im Zentrum der Hinterflügel-Unterseite (Name!).

Im Gebirge, etwa zwischen 1000 und 2500 m ü. NN, ist die Grundfarbe der Flügel des Kleinen Fuchses leuchtender Orangerot. Noch weiter oben, an der Obergrenze der ständigen Verbreitung, wird die Grundfarbe dann leuchtend Dunkelrot. Dies dürfte eine Anpassung an die dort intensivere UV-Strahlung sein. Sieht man solche Tiere im Tiefland, ist dies ein eindeutiger Beweis für eine erfolgte Zuwanderung.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Großer Fuchs (Nymphalis polychloros), Östlicher Großer Fuchs (Nymphalis xanthomelas), Weißes L (Nymphalis vau-album)

Beschreibung

Autor: Christine Puehringer

Die Flügeloberseiten des Kleinen Fuchses haben eine orange Grundfärbung, wobei der Flügelansatz, besonders der Hinterflügel dunkelbraun ist. Er trägt am Vorderrand der Vorderflügel ein schwarz, gelb und weißes Fleckmuster und dicht am dunkelbraunen Flügelaußenrand beider Flügelpaare einen blauen Fleckensaum, der dunkel umfasst ist. Auf den Vorderflügeln finden sich je zwei kleinere und ein großer schwarzer Fleck, am Hinterflügel je nur ein großer schwarzer Fleck, der am dunkelbraunen Basalteil anschließt.
In Mittel- und Hochgebirgslagen sind die Falter häufig größer und haben eine hellere Färbung. Im nördlichen Europa sind sie eher kleiner und dunkler.
Die Eier sind oval, grünlich glänzend mit deutlichen Längsrippen. Die Raupen werden ca. 30 mm lang. Sie sind schwarz und hell zitronengelb gefärbt, wobei neben gelben Längslinien zahlreiche, feine Punkte den Körper bedecken. Sie tragen schwarze und zitronengelbe Dornen.

Größe

Autor: Christine Puehringer

Flügelspannweite: 4,0 bis 5,0 cm

Lebensweise

Autor: Jürgen Hensle

Der Falter überwintert und erscheint im zeitigen Frühjahr als einer der ersten Tagfalter. Je nach Witterung und lokalem Klima können die Überwinterer bis in den Juni hinein beobachtet werden, vereinzelt sogar noch länger. Da seine Weibchen wesentlich früher mit der Eiablage beginnen, als die des Tagpfauenauges – oftmals bereits im März – erscheint die 1. Generation in wärmeren Gebieten schon im Mai oder anfangs Juni, die 2. schließt sich dann meist im Juli an. In kälteren Gebieten, z. B. im Gebirge oberhalb der Baumgrenze, wird nur eine ausgebildet. Aber auch in tieferen Lagen ziehen sich einzelne Falter bereits im Juli ins Winterquartier zurück und verlassen es nur teilweise im Spätsommer noch einmal. Ansonsten fliegt der Kleine Fuchs bis in den Oktober hinein, wobei in wärmeren Regionen auch noch eine unvollständige 3. Generation ausgebildet wird. Das Weibchen legt die Eier in Gelegen auf die Blattunterseite von jungen Brennesseln. Sehr selten fressen die Raupen auch an Hopfen. Die Raupen leben bis nach der letzten Häutung gesellig. Bei kühler Witterung legt die erwachsene Raupe eine Blattüte, sehr ähnlich der der Admiralsraupe an.

 

Autor: Christine Puehringer

Die Weibchen legen ihre grünen Eier in großen Gelegen von 50 bis 200 Stück an die Blattunterseiten, sonnenbeschienener Futterpflanzen - jungen Brennesseln (Urtica sp.). Sehr selten fressen die Raupen auch an Hopfen (Humulus lupulus). Die Raupen leben bis nach der letzten Häutung gesellig und verpuppen sich nach einer Fresszeit von etwa einem Monat in einer gelbgrünlichen Stürzpuppe, die mehrere Dornen aufweist und schlüpfen nach zwei Wochen als voll entwickelte Falter.
Der Falter überwintert und erscheint im zeitigen Frühjahr als einer der ersten Tagfalter. Je nach Witterung und lokalem Klima können die Überwinterer bis in den Juni hinein beobachtet werden, vereinzelt sogar noch länger. Da seine Weibchen sehr früher mit der Eiablage beginnen, erscheint die 1. Generation in wärmeren Gebieten schon im Mai oder anfangs Juni, die 2. schließt sich dann meist im Juli an.
Die Tiere sind Binnenwanderer erster Ordnung. Sie unternehmen innerhalb ihres Verbreitungsgebietes kürzere Wanderungen. So fliegen sie beispielsweise im Herbst oftmals aus dem Gebirge in die wärmeren Tieflagen und die nächste Generation im Frühsommer wieder zurück. Der Kleine Fuchs überwintert wie das ebenfalls zu den Edelfaltern gehörende Tagpfauenauge (Inachis io) an geschützten Orten wie Kellern, Dachböden, Garagen oder auch in natürlichen Verstecken, wobei die Überwinterung an warmen Tagen unterbrochen werden kann.
Es sind über 200 verschiedene Nektarpflanzen bekannt, an denen der Kleine Fuchs Nahrung sucht.

Wanderverhalten

Autor: Jürgen Hensle

Wie das Tagpfauenauge (Inachis io) ist auch der Kleine Fuchs ein Binnenwanderer, also eine Art, die innerhalb ihres Verbreitungsgebietes kürzere Wanderungen unternimmt. Er ist vor allem in Norddeutschland und im Gebirge oberhalb der Baumgrenze oftmals ausgesprochen häufig. Aus den kühlen Hochlagen kommt es im Herbst und vielleicht auch im zeitigen Frühjahr zu Wanderungen in die Täler hinunter. Dort kann er dann in manchen Frühjahren plötzlich überall angetroffen werden. Da die 1. Generation im Frühjahr aus den wärmsten Tallagen ganz überwiegend wieder in die Hochlagen zurückwandert, sieht man ihn dort den Rest des Jahres kaum mehr. Aber auch im flachen Land, z. B. in Norddeutschland kommt es zuweilen zu größeren Wanderungen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Der Kleine Fuchs ist nicht gefährdet. Die Puppen werden gerne von Vögeln gefressen, die Raupen nicht. Wahrscheinlich werden sie von ihrer auffälligen Färbung abgeschreckt.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

 

Autor: Christine Puehringer

BELLMANN H. (2003): Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart.
SETTELE J., STEINER R., REINHARDT R. & FELDMANN R. (2005): Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands. Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

Vorkommen in den Bundesländern

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Kleine Fuchs ist in allen neun Bundesländern Österreichs verbreitet. Er zählt zu den Binnenwanderern, die innerhalb ihres Verbreitungsgebietes kürzere Wanderungen zurücklegen. Da er als Falter überwintert, kann es vorkommen, dass er in den Wintermonaten an warmen Tagen fliegt. Im Frühjahr findet man ihn bereits ab Anfang März.

Interessante Links

Autor: Christine Puehringer

www.de.wikipedia.org/wiki/Kleiner_Fuchs
www.butterflycorner.net/Aglais-urticae-Kleiner-Fuchs-La-Petite-Tortue-Small-Tortoiseshell.37.0.html
www.naturdetektive.de/2005/schmetterlingsquiz/Schmetterlinge/Steckbrief_Kleiner_Fuchs.htm

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Kleiner Fuchs

eng

Mountain Tortoiseshell

eng

Small Tortoiseshell

fin

Nokkosperhonen

fra

La Petite Tortue

fra

Petite Tourtue

fra

Petite tortue

ita

Vanessa dell'ortica

pol

Rusalka pokrzywnik

spa

Ortiguera

swe

Nässelfjäril