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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Stefanie Ebnicher ,  Jürgen Hensle ,  Christian Köppel

Anthocharis cardamines  (Linnaeus, 1758)

weitere Bilder

Aurorafalter Maennchen

©  Angela Wolf

2008

Männchen, Porträt CANON A1, Fujichrome 100

Anthocharis cardamines

©  Norbert Hirneisen

 

Aurorafalter Weibchen

©  Angela Wolf

2007

 

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Männchen, sitzend CANON A1, Fujichrome 100

Anthocharis cardamines

©  Norbert Hirneisen

 

Männchen

Anthocharis cardamines

©  Eckstein (1915)

 

Männchen, Oberseite. Canon  Powershot G3

Anthocharis cardamines

©  Bernhard Fransen

2003

Männchen sitzend an Polygonum Canon  Powershot G3

Anthocharis cardamines

©  Bernhard Fransen

2003

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Aurorafalter besitzt weiße Flügel mit einer Spannweite von 40-44mm und grau bis grauschwarz gefärbten Vorderflügelspitzen. In der Mitte der Flügel ist ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen und beim Männchen ist zudem das äußerste Drittel orange gefärbt. Die Unterseite der Hinterflügel ist bei beiden Geschlechtern grünlich marmoriert. Die ca. 30mm lange Raupe tritt von Ende März bis Ende Juni auf, ist oberseits blaugrün gefärbt und geht nach unten hin in einen weißen Streifen über. Zu finden ist dieser Tagfalter von Mitte März bis Ende Juni auf blütenreichen Feuchtwiesen und an Waldrändern, in den Alpen bis in einer Höhe von 2000m. Futterpflanzen sind verschiedene Kreuzblütler.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Der Aurorafalter ist von Irland bis Japan verbreitet. Er fehlt jedoch im Süden Portugals, in weiten Teilen Südspaniens, auf den Balearen, Malta und Kreta. Auch im Norden Schottlands, auf Island und den Inseln dazwischen ist er nicht zu finden. Und im Norden Skandinaviens und Rußlands fliegt er nur in wenigen wärmebegünstigten Gebieten.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Während das Männchen des Aurorafalters in Mitteleuropa unverwechselbar ist, kann das Weibchen mit Resedafalter (Pontia daplidice) und Östlichem Resedafalter (Pontia edusa) verwechselt werden. Bei diesen Arten ist die grüne Zeichnung auf der Hinterflügel-Unterseite viel ruhiger angeordnet und die schwarze Zeichnung der Flügeloberseite ist deutlich ausgedehnter, der Fleck an der Spitze des Vorderflügels jedoch von weißen Punkten unterbrochen.

In den Hochlagen der Alpen und weiterer Hochgebirge lebt der Alpenweißling (Pontia callidice). Bei dieser Art ist das Männchen deutlich schwächer, das Weibchen aber stärker schwarz gezeichnet, als das Weibchen des Aurorafalters. Ebenfalls ähnlich ist der Mattfleckige Weißling (Euchloe simplonia), der in den Westalpen fliegt. Auch bei diesem ist die schwarze Zeichnung an der Spitze des Vorderflügels von weißen Flecken unterbrochen.

In Südeuropa, Nordafrika und Asien leben eine Reihe weiterer ähnlicher Arten, die aber bei näherer Betrachtung alle gut vom Aurorafalter zu unterscheiden sind.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Resedafalter (Pontia daplidice), Östlicher Resedafalter (Pontia edusa), Alpenweißling (Pontia callidice), Mattfleckiger Weißling (Euchloe simplonia).

Beschreibung

Autor: Christine Puehringer

Die Flügel sind bei beiden Geschlechtern weiß, wobei die äußerste Spitze der Vorderflügel grau bis grau-schwarz gefärbt ist und etwa in der Mitte dieser Flügel ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen ist. Die äußere Hälfte der Vorderflügel der Männchen ist auffallend orange gefärbt. Die Weibchen haben eine schwarze Vorderflügelspitze. Beide Geschlechter weisen auf der Hinterflügelunterseite eine unregelmäßige gelblich-schmutziggrüne und weiße Fleckzeichnung auf, beim Männchen ist die Orangefärbung der Vorderflügeloberseite auch auf der Unterseite zu sehen.
Das Ei ist spindelförmig, dick und im Längsschnitt oval. Es ist anfangs weiß, später rot. Die Raupen sind auf der Oberseite bläulich grün, auf der Unterseite dunkelgrün und seitlich sehr aufgehellt und sind damit gut getarnt. Sie wird ca. 30 mm lang.

Größe

Autor: Christian Köppel

Flügelspannweite: 4,0 - 4,4 cm.

Lebensweise

Autor: Christine Puehringer

Das Weibchen legt die Eier einzeln auf den Wirtspflanzen ab. Nach 4 - 12 Tagen schlüpft die Raupe, die sich viermal häutet. Die Verpuppung erfolgt im Juli, meist nicht an den Futterpflanzen, sondern an Stängeln und Zweigen.

Der Aurorafalter kann in einer Fülle verschiedener Lebensräume angetroffen werden. Am häufigsten jedoch ist er auf feuchten Wiesen, wo eine der wichtigsten Futterpflanzen seiner Raupe, das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)häufig wächst. Daneben kann man ihn aber auch auf trockenen Wiesen und in feuchten und trockenen Wäldern antreffen. Wenngleich die erwachsene Raupe notfalls auch an den Blättern frisst, ernährt sich die Raupe des Aurorafalters doch fast ausschließlich von den Blüten und Früchten ihrer Futterpflanzen. Neben dem bereits erwähnten Wiesen-Schaumkraut sind dies z. B. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), Turmkraut (Turritis glabra), Zwiebeltragende Zahnwurz (Dentaria bulbifera)und eine Fülle verwandter Arten.

Da diese Pflanzen alle nur im Frühjahr blühen, fliegt der Falter auch nur im Frühjahr. In warmen Lagen Süd- und Mitteleuropas beginnt seine Flugzeit Anfang/Mitte März und endet im Mai. In kühleren Bereichen verschiebt sie sich ins späte Frühjahr hinein. Und in den Alpen, wo die Art bis auf 2000 m ü. NN steigen kann, beginnt sie in kühlen Jahren erst Ende Juni und kann bis Anfang August dauern.

Wie viele Blütenfresser sind die Raupen kannibalisch veranlagt, denn die Blüten und Früchte einer Pflanze reichen in der Regel nur zur Ernährung einer Raupe aus. Die Raupe verpuppt sich oft schon im Mai, in kühleren Lagen entsprechend später. Die Puppe überwintert dann ca. zehn Monate lang.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Durch die enge Bindung des Aurorafalters an Flächen mit Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke ist das Mähen von Flächen mit diesen Pflanzen für Raupen und Puppen tödlich und sollte besonders an Waldwegen und Waldrändern vermieden werden.
Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der Umwandlung von Wiesen in Ackerland hat der Aurorafalter viele Biotope verloren. Obwohl damit die Bestände mancherorts zurückgegangen sind, gilt der Schmetterling bislang noch nicht als gefährdet. Aber: Ein naturnah gestalteter Garten, Aussaat von Silberblatt und Nachtviole als Raupenfutter und Verzicht auf das Abmähen im Herbst tragen mit dazu bei, dass der Aurorafalter auch in Zukunft „ungefährdet“ bleibt.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München; http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/VNFE_5_0007-0377.pdf

 

Autor: Christine Puehringer

SETTELE J., STEINER R., REINHARDT R. & FELDMANN R. (2005): Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands. Eugen Ulmer KG, Stuttgart.
STETTMER C., BRÄU M., GROS P. & WANNINGER O. (2006): Die Tagfalter Bayerns und Österreichs. Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Laufen.

Vorkommen in den Bundesländern

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Aurorafalter ist in allen neun Bundesländern Österreichs verbreitet und einer der ersten Frühlingsboten. Nachdem er als Puppe überwintert hat, schlüpft im April die Raupe. Die häufig vorkommende Art besiedelt nährstoffarme Wiesen vom Tal bis ins Gebirge. In Vorarlberg kommt ein Großteil der Falter bis auf 1200m vor.

Interessante Links

Autor: Christine Puehringer

www.de.wikipedia.org/wiki/Aurorafalter
bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling2004.htm
www.insektenbox.de/schmet/aurora.htm

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Aurorafalter

fra

Aurore