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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Pieris mannii  (Mayer, 1851)

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Der Karstweißling kommt in Österreich am niederösterreichischen Alpenrand vor und bewohnt trockene, verkarstete Flächen. Dieser Tagfalter ähnelt sehr dem Kleinen Kohlweißling, der schwarze Fleck an der Vorderflügelspitze ist aber meist deutlich am Flügelaußenrand heruntergezogen und die schwarzen Punkte können eine viereckige Form haben. Die Flügelspannweite beträgt 40-46mm. Er kann von Mai bis August beobachtet werden. Die Raupe ernährt sich vom Blasenschötchen und kann im 1. und 2. Larvenstadium eindeutig an der schwarzen Kopfkapsel erkannt werden.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Hensle

Der Karstweißling ist eine im weiteren Mittelmeerraum beheimatete Art. Sie fliegt in Ost-Spanien, in Südostfrankreich, über das Rhônetal bis ins Wallis, in fast ganz Italien, mit Ausnahme der Poebene und Sardiniens, am niederösterreichischen Alpenrand, im ungarischen Bükk-Gebirge, im Westen und Süden der Balkanhalbinsel von Slowenien bis zum Bosporus und der Peloponnes, ferner in der Türkei bis Transkaukasien und dem Nord-Irak. Zwei weitere Vorkommen im Mittleren Atlas von Marokko und in Westfrankreich sind mittlerweile wahrscheinlich erloschen. Denn es wurden dort seit Jahrzehnten keine Tiere dieser Art mehr beobachtet.

Wie der Name schon sagt, ist der Karstweißling ein Bewohner trockener, verkarsteter Flächen. Er fliegt oft auf felsdurchsetzten Ziegenweiden, sowie auf größeren, steilen Felsparteien, selbst wenn diese mitten im Wald liegen. In tieferen Lagen des Mittelmeerraumes findet man ihn auch in offen bepflanzten Olivenhainen und Weinbergen, wenn diese auf felsigem Boden angelegt wurden. Aber auch wenig genutzte Fahr- und Fußwege durch landwirtschaftlich genutztes Gelände können ihm eine Heimat geben, wenn dort nur die Futterpflanze seiner Raupe wächst. Der Karstweißling kann von Meereshöhe an bis in mittlere Höhenlagen angetroffen werden. Im Wallis steigt er bis etwa 1000 m ü. NN, in den Südalpen bis 1600 m ü. NN und in Südeuropa und der Türkei bis 2000 m ü. NN. Je nach Höhenlage werden zwei bis fünf Generationen ausgebildet. In tieferen Lagen Südeuropas fliegen die Tiere von Ende Februar bis Anfang November. An der Verbreitungsobergrenze im Gebirge nur von Mai bis August. Die Puppe, die von der jeweils letzten Generation abstammt, überwintert.
Die wichtigste Futterpflanze der Raupe ist das Blasenschötchen (Allyssoides utriculatum). An dieser Pflanze lebt die Raupe im Frühjahr in der Fruchtkapsel, später, sowie an allen anderen Futterpflanzen an den Blättern. Je nach Gebiet werden auch verschiedene andere Pflanzen genutzt. So z. B. in Süditalien die Strandkresse (Lobularia maritima), die Grasblättrige Kresse (Lepidium graminifolium) in Südfrankreich und die Schleifenblume (Iberis linifoliaund Iberis sempervirens) in den Ost-Pyrenäen.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Der Karstweißling ist dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) und Pieris erganesehr ähnlich. Beim Karstweißling sind die schwarzen Zeichnungen auf dem Vorderflügel oft, aber nicht immer ausgedehnter. Der schwarze Fleck an der Spitze ist meist deutlich weiter am Flügel-Außenrand heruntergezogen, als bei den beiden anderen Arten. Die schwarzen Punkte darunter sind oft viereckig, bei den anderen Arten stets rund. Der oberste dieser beiden Flecken (beim Männchen der einzige) liegt bei Pieris ergane zudem näher am Außenrand und die schwarzen Zeichnungselemente der Flügel-Oberseite scheinen bei Pieris erganeallenfalls schwach auf die Unterseite hin durch. Der Karstweißling hingegen ist unterseits fast immer kräftiger gezeichnet.
Bestes Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Kohlweißling ist die Bestäubung der Hinterflügel-Unterseite. Diese ist beim Karstweißling sehr gleichmäßig verteilt, beim Kleinen Kohlweißling nimmt sie hingegen nach außen zu ab. Aber auch hier gibt es vereinzelt Ausnahmen. Die Sommertiere aller drei Arten sind zudem unterseits stets sehr schwach gezeichnet. Die Unterscheidung einzelner untypisch gezeichneter Tiere bereitet daher selbst dem Spezialisten mitunter große Schwierigkeiten.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae), Pieris ergane

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Karstweissling

deu

Karstweißling