Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Stefanie Ebnicher
Boloria euphrosyne (Linnaeus, 1758)
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Kurzinfo |
Der Veilchen-Perlmuttfalter ähnelt sehr dem Randring-Perlmuttfalter, die Winkelflecken am Flügelrand sind allerdings deutlich dreieckiger. Die Unterseite der Hinterflügel ist ziegelrot gefärbt, zeigt einen schwarzen, hell umrandeten Punkt an der Flügelbasis und eine cremefarbige Binde ca. in der Mitte, die einen silbrigen Perlmuttfleck einschließt. Der Falter fliegt von Mitte April bis Ende Juli und kommt an Waldrändern und extensiv genutzten Wiesen vor. Die 25mm lange, schwarze Raupe ist mit schwarzen Dornen bestückt (oft mit gelber Basis). Ihre Futterpflanze ist das Raue Veilchen. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Veilchen-Perlmuttfalter, auch Silberfleck-Perlmuttfalter genannt, kommt von Nordportugal, Irland und Norwegen durch fast ganz Europa bis zum Nordkap und durch Sibirien bis zum Pazifischen Ozean vor. In Südeuropa fehlt er auf den Mittelmeerinseln, von Sizilien einmal abgesehen, im Süden und Osten der Iberischen Halbinsel und im Osten Italiens. Auch in der Türkei fliegt er nur im Norden. Er meidet allzu heiße Gebiete. Daher kann man ihn im Mittelmeerraum nur noch im Gebirge antreffen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Grundsätzlich sehen sich alle Perlmuttfalterarten oberseits mehr oder weniger ähnlich. Ein genauer Blick auf die Zeichnung, speziell der Hinterflügel-Unterseite erlaubt aber fast immer eine Zuordnung. |
Ähnliche Arten |
Braunfleckiger Perlmuttfalter (Boloria selene), Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia), Hochalpen-Perlmuttfalter (Boloria pales), Ähnlicher Perlmuttfalter (Boloria napaea), Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris), Arktischer Perlmuttfalter (Boloria chariclea) |
Lebensweise |
Der Veilchen-Perlmuttfalter fliegt auf Waldlichtungen und-wegen, aber auch auf Wiesen in Waldnähe. Je nach örtlichem Klima erscheint der Falter frühestens Ende April, meist aber erst im Mai. Anfang Juni ist die Flugzeit in wärmeren Gebieten meist schon wieder vorüber. Nur im Gebirge kann sie in sehr kalten Lagen zuweilen bis Ende Juli oder gar Anfang August andauern. In warmen Jahren und Gebieten erscheint hingegen zuweilen noch eine schwache 2. Generation, die in Einzelexemplaren von Mitte Juli bis Mitte September fliegt. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
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