Autor dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle
Cacyreus marshalli Butler, 1898
Verbreitung und Lebensraum |
Der Pelargonien-Bläuling ist aus Portugal, Spanien, Südfrankreich und Italien bekannt. Derzeit breitet er sich zudem in Marokko und auf den Kanarischen Inseln aus. Einzelfunde sind aus Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland bekannt. Nach Mittel- und Nordwesteuropa wandert der Falter nicht aktiv ein, sondern seine Raupe wird mit der Futterpflanze verschleppt. Hier kann die Raupe allenfalls in Südengland den Winter überleben, speziell dann, wenn die befallene Pelargonie im Gewächshaus überwintert wird. Bislang konnte sie sich jedoch auch hier nicht ausbreiten, so daß sie derzeit auf den Mittelmeerraum beschränkt bleibt. Dort kann sie jedoch im Sommer im Gebirge in beachtliche Höhen steigen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Die Flügelunterseite dieses Falters ist sehr charakteristisch gezeichnet, so daß man ihn in Europa mit keiner anderen Art verwechseln kann. |
Lebensweise |
Der Pelargonien-Bläuling kann im südlichen Mittelmeerraum das ganze Jahr über angetroffen werden, denn dort wird eine Generation nach der anderen ausgebildet. Weiter im Norden fliegt der Falter von März bis November in vielleicht fünf, sich überschneidenden Generationen. Die Raupe überwintert, frißt jedoch den Winter über langsam durch. Das Weibchen legt die Eier an die Blütenknospen und oberen Blätter der Pelargonien. Die Raupe entwickelt sich zunächst vorzugsweise in und an den Blüten, wo der Befall sehr auffällt. Möglicherweise werden neben der Zierpflanze Pelargonie auch noch wilde Verwandte, die Storchschnabel-Arten (Geraniumsp.), als Raupenfutterpflanze genutzt. |
Wanderverhalten |
Der Pelargonien-Bläuling ist eine im südlichen Afrika beheimatete Art. Wahrscheinlich mit den als Zier-Geranien bekannten Pelargonien (Pelargoniumsp.), der Futterpflanze seiner Raupe, wurde er 1989 nach Mallorca verschleppt. Von dort aus breitete er sich in den Folgejahren zunächst über das spanische Festland und später weiter über den westlichen Mittelmeerraum aus. Er ist demnach ein klassischer Arealerweiterer. |