Autoren dieses Artsteckbriefes: Jürgen Hensle , Daniela Friesacher , Stefanie Ebnicher , Norbert Hirneisen , Christian Köppel
Papilio machaon Linnaeus, 1758
Schwalbenschwanz. Puppe kurz vor dem Schlupf des Falters. Die Flügelzeichnung ist bereits durch die | |
© Axel Steiner |
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Kurzinfo |
Der Schwalbenschwanz ist an den sattgelben Flügeln (mit einer Spannweite von 64-70mm) mit schwarzer, gerippter Zeichnung erkennbar. Der Hinterflügel zeigt eine blaubestäubte Binde, einen rot gefüllten Augenfleck am Innenwinkel und einen kurzen Fortsatz. Dieser Tagfalter ist in blütenreichen Wiesen in offenem Flach- und Hügelland und in Hochgebirgsregionen bis 2000m Höhe von Anfang April bis Ende September zu finden. Die ca. 45mm lange, unbehaarte, hellgrüne und mit schwarzen, orangerot gepunkteten Querbinden gekennzeichnete Raupe schlüpft Anfang April und ernährt sich von verschiedenen Doldengewächsen und der Weinraute und tritt von Mitte Juni bis Mitte Oktober auf. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Schwalbenschwanz kommt in Nordwestafrika, in fast ganz Europa und in Asien, südlich bis zum Himalaja vor. Er fehlt jedoch auf Island und Irland. In Großbritannien ist er nur im Südosten, in der Grafschaft Norfolk heimisch. In den Alpen steigt er bis etwa zur Baumgrenze, einzelne umherziehende Tiere können jedoch auch noch beträchtlich höher angetroffen werden. In wärmeren Gebieten der Schweiz, Österreichs und Süddeutschlands kann die Art recht häufig sein. In Norddeutschland tritt der Schwalbenschwanz hingegen nur vereinzelt auf. |
Hilfe zur Bestimmung |
In Mitteleuropa ist der Schwalbenschwanz bei näherer Betrachtung kaum zu verwechseln. Sehr selten treten einmal Tiere mit weißer Grundfarbe auf, die dann bei flüchtiger Betrachtung mit dem Segelfalter (Iphiclides podalirius) verwechselt werden können. Auf Korsika und Sardinien kommt auch noch der Korsische Schwalbenschwanz (Papilio hospiton) vor. Bei diesem sind die Schwänze der Hinterflügel deutlich kürzer und die blaue und schwarze Zeichnung ist intensiver. |
Ähnliche Arten |
In Mitteleuropa nur der Segelfalter (Iphiclides podalirius); im Mittelmeergebiet und der Provence der Südliche Schwalbenschwanz (Papilio alexanor), auf Korsika und Sardinien der Korsische Schwalbenschwanz (Papilio hospiton) und in Nordafrika der Wüsten-Schwalbenschwanz (Papilio saharae). |
Beschreibung |
Der Schwalbenschwanz ist unverwechselbar und zählt zu den schönsten un größten heimischen Schmetterlingen. Der Falter erreicht eine Länge bis zu 45 mm und eine Flügelspannweite bis zu 80 mm. Seinen Namen verdankt der Schmetterling den am Hinterflügel zusammenlaufenden Flügelfortsätzen. |
Größe |
Flügelspannweite: 6,4 - 7,0 cm. |
Lebensweise |
Der Schwalbenschwanz tritt ganz überwiegend im offenen Gelände auf. Seine Raupen fressen an Möhren (Daucus carota), Dill (Anethum graveolens), Pastinak (Pastinaca sativa) und anderen verwandten Pflanzen. Daher kann sie, wie auch der Falter, oft auch in Gärten beobachtet werden. In Südeuropa frißt die Raupe auch an Zitrusgewächsen (Citrus spec.). |
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Kahle Hügelkuppen dienen als Sammelstellen für Falter, wo auch die Paarung stattfindet. Die Eiablage erfolgt einzeln auf Blättern der Wilden Möhre, auf Fenchel oder Kümmel. Die Raupen schlüpfen nach einer Woche und sind etwa nach einem Monat ausgewachsen. In einem Jahr folgen zwei Faltergenerationen aufeinander. Sie fliegen von Ende April bis Anfang September. |
Wanderverhalten |
Der Schwalbenschwanz gilt als wanderverdächtig. In Jahren mit starker Vermehrung kann er plötzlich in Gebieten auftauchen, in denen er zuvor Jahre oder Jahrzehnte lang nicht mehr beobachtet worden ist. Ob er tatsächlich zielgerichtet wandert oder aber nur gemächlich hin und her fliegt und dabei immer weiter in fremde Gebiete vordringt, ist derzeit aber noch unbekannt. Immerhin werden immer einmal wieder einzelne Falter an der englischen Südküste beobachtet, wo der Schwalbenschwanz nicht heimisch ist. |
Gefährdung und Schutz |
Der Schwalbenschwanz ist in Mitteleuropa in den letzten Jahren eher selten geworden und meist nur mehr vereinzelt zu beobachten. Die Art gilt als gefährdet und ist gesetzlich geschützt. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;
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CARTER (1987): Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. Berlin, Parey. |
Vorkommen in den Bundesländern |
Der Schwalbenschwanz ist in allen neun Bundesländern Österreichs verbreitet. Er gilt als Wanderfalter, wobei nicht bekannt ist, ob er zielgerichtet wandert oder zufällig immer weiter in fremde Gebiete vordringt. Die in Österreich bleibenden Falter überwintern als Puppe. Die Raupen können ab Anfang April beobachtet werden. |