Autoren dieses Artsteckbriefes: Grit Baumann , Stefanie Ebnicher
Satyrium ilicis (Esper, [1779])
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Kurzinfo |
Da der Eichenzipfelfalter lichte Wälder, Kahlschläge, Waldränder, Windwurfflächen oder gehölzreiche Hänge bewohnt, ist er in unseren strukturarmen, dunklen Wäldern sehr selten geworden. Die grünlich-braun gefärbte und fein behaarte Raupe tritt von Mitte Mai bis Anfang Juni auf und ist an verschiedenen Eichenarten zu finden. Der Falter fliegt von Juni bis August. Er ist dunkelgraubraun gefärbt und unterseits mit schwachen orangen Flecken sowie einer weißen unterbrochenen Linie und einer nach oben auslaufenden orangen Submarginalbinde gekennezeichnet. Das Weibchen besitzt zusätzlich einen Diskoidalfleck auf der Vorderflügeloberseite. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Eichenzipfelfalter kommt von der Iberischen Halbinsel, über einen großen Teil Europas bis nach Nordwestasien vor. Er ist dort in lichten, warmen und eichenreichen Wäldern zu finden. Zudem findet man ihn an Waldrändern und Waldwegen, auf Lichtungen und Windwurfflächen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Eichenzipfelfalter kann mit dem Kleinen Schlehen-Zipfelfalter verwechselt werden. Er lässt sich durch seine Größe und die stark gebogenen, unregelmäßigen, weißen Submarginallinien auf seinen Hinterflügeln vom Kleinen Schlehen-Zipfelfalter unterscheiden. Außerdem hat der Eichenzipfelfalter orangefarbene Randflecken auf den Hinterflügeln vor den Schwänzchen. |
Ähnliche Arten |
Kleiner Schlehen-Zipfelfalter (Satyrium acaciae) |
Größe |
Flügelspannweite 28-34 mm |
Lebensweise |
Das Weibchen des Eichenzipfelfalters legt seine Eier einzeln oder in Zweiergruppen direkt über dem Boden an die glatten Stämme von Jungbäumen und Sträuchern oder an bodennahe Zweige. In diesen überwintert die Eiraupe. Die Raupen sind blassgrün mit gelben Schrägstrichen und feinen, rötlichen Haaren. Ihre Köpfe sind schwarz. Sie leben auf allen heimischen Eichenarten und fressen dort erst an austreibenden Knospen und später am Laub. Zudem werden sie von Ameisen umsorgt. Die Verpuppung findet an der Blattunterseite oder am Boden in der Bodenstreu statt. Die Gürtelpuppe ist braun oder gelbbraun mit drei Reihen dunkler Punkte. Nach dem Schlüpfen fliegen die Falter in einer Generation von Juni bis August. Sie bevorzugen weiße Blüten. |
Gefährdung und Schutz |
Die Art gilt als gefährdet, durch die Veränderung der Wälder hin zu einem dunklen, strukturarmen Wald. Als Schutzmaßnahmen kann bei der Waldbewirtschaftung ein zeitliches und räumliches Habitatmosaik geschaffen werden, wenn eine kleinflächige Mittel- oder Niederwaldbewirtschaftung stattfindet. |
Literaturhinweise |
Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München Gerstmeier, R. (2000): Schmetterlinge, Franckh-KosmosVerlags-GmbH Co. KG, Stuttgart Höttinger et al. (2013): Insekten in Wien. Tagfalter,Österreichische Gesellschaft für Entomofaunistik |