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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Marlene Troi ,  Stefanie Ebnicher

Melitaea didyma  (Esper, 1778)

 

Scheckenfalter an Flockenblume

©  Marco Pollini

 

Melitaea didyma

ein Weibchen

©  Bettina Hüser

2005

Melitaea didyma

Paarung

©  Bettina Hüser

2005

 

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser wärmeliebende Scheckenfalter kommt in Südeuropa häufig vor und fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Das Männchen zeigt auf der leuchtend rotorangen Flügeloberseite Querbinden, die aus schwarzen würfeligen Flecken zusammengesetzt sind. Das Weibchen hingegen kann sehr variabel gefärbt sein, meist ist der Vorderflügel graubraun bestäubt und der Hinterflügel orangebraun. Beide besitzen eine cremeweiße Unterseite mit 2 deutlich erkennbaren, orangen Binden und schwarzen Punkten und Strichen. Die 28mm lange, weiße Raupe besitzt eine orange-schwarze Zeichnung sowie orange und weiße Dornen. Die Futterpflanzen sind Mehlige Königskerze, Gemeines Leinkraut, Spitzwegerich, Aufrechter Ziest und Großer Ehrenpreis.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Marlene Troi

Der Rote Scheckenfalter kommt von Marokko, Portugal und Südwestfrankreich, durch Mittel- und Südeuropa nördlich bis ins mittlere Russland, südlich bis zur Cyrenaika, Israel und dem Iran vor. Im Osten werden das Altai-Gebirge und Westchina erreicht. Er fehlt in Nordeuropa und auch noch in Norddeutschland. Ebenso kommt er auf Korsika, Sardinien und Kreta nicht vor.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Marlene Troi

Der Rote Scheckenfalter ähnelt sehr dem Bräunlichen Scheckenfalter (Melitaea trivia), mit dem er in Europa vor allem auf der Balkan-Halbinsel, aber auch anderswo in Südeuropa, nördlich bis zu den Südalpen zusammen vorkommt. Die Grundfarbe der Männchen ist jedoch meist noch leuchtender rotorange bei häufig reduzierter schwarzer Zeichnung auf der Flügeloberseite und die Weibchen sind oftmals stark oliv übergossen. Die Sommer- und Herbstfalter des Bräunlichen Scheckenfalters sind oft auffällig klein und blass und unterscheiden sich meist gut von am gleichen Ort fliegenden Vertretern des Roten Scheckenfalters. Die Randpunkte auf der Hinterflügel-Unterseite sind beim Bräunlichen Scheckenfalter meist ausgeprägter dreiecksförmig, beim Roten aber eher rund.
Beide Arten variieren jedoch sehr stark, je nach den örtlichen klimatischen Bedingungen, so dass keine überall gültigen Unterscheidungsmerkmale angegeben werden können.

Ähnliche Arten

Autor: Marlene Troi

Bräunlicher Scheckenfalter (Melitaea trivia)

Lebensweise

Autor: Marlene Troi

Der Rote Scheckenfalter ist ein Vertreter trockener Magerrasen, breiter, sonnniger Waldwege, lichter Wälder, Steppen und Garriguen von Meereshöhe bis ca. 2500 m ü. NN. In einigen Hochgebirgen tritt jedoch auch eine f. alpina genannte Form in kühleren und feuchteren Biotopen höherer Lagen auf.
In den warmen Tieflagen Südeuropas beginnt die Flugzeit der 1. Generation zwischen Mitte April und Ende Mai. Sie wird Anfang August von der 2. abgelöst, die bis Mitte September fliegt. In kühleren Gebirgslagen und in Mitteleuropa tritt meist nur eine Generation auf, die etwa von Mitte Juni bis Mitte August fliegt.
Das Weibchen legt die Eier in kleinen Gelegen hauptsächlich an Spitzwegerich (Plantago laceolata), aber auch an einer Reihe anderer Pflanzen wie z. B. Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Kahlem Klappertopf (Rhinanthus serotinus) und Aufrechtem Ziest (Stachys recta) ab. Die Raupe lebt nicht in einem Gemeinschaftsgespinst sondern einzeln. Sie überwintert jung bis halb erwachsen und häutet sich insgesamt sechs Mal, was für Tagfalter recht untypisch ist.

Literaturhinweise

Autor: Marlene Troi

ARNSCHEID, W. R. (2000): Die Macrolepidopteren-Fauna Westliguriens. Neue Entomologische Nachrichten 47: 1-310. - Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
EBERT, G & E. RENNWALD (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1: Tagfalter 1, 1-552. Bd. 2: Tagfalter 2, 1-535 - Ulmer, Stuttgart.
FERNÁNDEZ-RUBIO, F. (1991): Guia de Mariposas Diurnas de la Peninsula Ibérica, Baleares, Canarias, Azores y Madeira. Bd. 1: 1-418, Bd. 2: 1-406.– Ediciones Pirámide, S.A., Madrid.
LUKHTANOV, V & A. LUKHTANOV (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
SCHAIDER, P & P. JAKŠIC (1988): Die Tagfalter von jugoslawisch Mazedonien, 1-177. - Selbstverlag P. Schaider, München.
Schweizerischer Bund für Naturschutz (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. I-XI, 1-516. - Fotorotar AG, Egg.
TOLMAN, T. & R. LEWINGTON (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart
WAGENER, P. S. et al. (1995): Die Tagfalter der Türkei. Bd. 1: 1-757, Bd. 2: 758-1354, Bd. 3: 1-847. - Selbstverlag P. S. Wagener.
WEIDEMANN, H.-J. (1988): Bd 1: Tagfalter, Entwicklung-Lebensweise, 1-288. Bd. 2: Tagfalter, Biologie – Ökologie - Biotopschutz, 1-372. Neumann – Neudamm, Melsungen.

 

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Roter Scheckenfalter

fra

Damier orangé