Autoren dieses Artsteckbriefes: Johannes Gepp , Armin Dahl , Norbert Hirneisen , Gernot Neuwirth
Lucanus cervus
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Kurzinfo |
Der Hirschkäfer ist Europas größter Käfer. Die bis zu 8,6 cm großen Männchen haben mächtige, geweihähnliche Oberkiefer. Diese werden bei Paarungskämpfen benutzt. |
Ähnliche Arten |
In Mitteleuropa leben sieben unterschiedliche Arten von Hirschkäferartigen, neben dem eigentlichen Hirschkäfer wesentlich kleinere Arten wie der Balkenschröter (Dorcus parallelepipedus) Große Rehschröter, der Rindenschröter oder der Kurzschröter. Männliche Hirschkäfer sind durch ihr großes "Geweih" eigentlich unverkennbar. Anders sieht es mit Weibchen, Resten von Flügeldecken, überfahrenen Tieren und Larven aus. Hirschkäferweibchen werden vor allem mit Nashornkäfern und Balkenschrötern verwechselt. Balkenschröter sind meist deutlich kürzer als 3 Zentimeter, Nashornkäfer haben kurze, 10gliedrige Fühler mit einem 3gliedrigen Fächer an der Spitze. |
Beschreibung |
Die Männchen der Hirschkäfer sind in Europa unverwechselbar. Sie sind der größte und imposanteste Käfer unserer Fauna. Die Oberkiefer sind geweihartig vergrößert und werden von den Männchenauch zu Revierkämpfen genutzt. Es gibt Kümmerformen mit kurzen, spießartigen Geweihen, die sogar schon als eigene Art beschreiben wurden (capreolus), aber man hat herausgefunden, dass diese entstehen, wenn die Larven unter Nahrungsmangel leiden.
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Weibchen werden zumeist 25 - 40 mm groß, Männchen 30 - 86 mm (je nach Futterangebot der Larven). Kopf und Nackenschild der Käfer sind schwarz, oft hat der Nackenschild einen gelblichen Haarsaum. Die Flügeldecken sind dunkelbraun bis rotbraun. Die Männchen sind aufgrund ihres imposanten Geweihs unverwechselbar. Sehr kleine Männchen werden zuweilen mit Weibchen verwechselt, weil bei ihnen das Geweih eher als kleine Zangen ausgebildet ist. |
Größe |
Körperlänge der Männchen bis zu 75 mm (inkl. Geweih). Weibchen bis 50 mm. |
Lebensweise |
Hirschkäfer leben in alte Eichen- und Laubmischwäldern mit einem entsprechendem Anteil an Totholz bzw. absterbenden dicken Bäumen, meist in südexponierter bzw. wärmebegünstigter Lage. Daneben besiedelt die Art auch alte Parkanlagen, Gärten und Obstwiesen.
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Die gesamte Lebensdauer eines Hirschkäfers kann bis zu acht Jahren betragen, wobei die Tiere den weitaus größten Teil ihres Lebens als Larve zubringen. Die Lebenserwartung der erwachsenen Käfer beträgt dagegen nur drei bis acht Wochen. |
Literaturhinweise |
Klausnitzer, Bernhard & Sprecher-Uebersax, Eva (2008): Die Hirschkäfer / Lucanidae. Die Neue Brehm-Bücherei Band 551, 4., bearbeitete Auflage. Westarp Wissenschaften, 161 S. ISBN: 3-894-32451-1
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BELLMANN, H. (2002): Insekten Erkennen & Bestimmen, Mosaik Verlag |
Gefährdung und Schutz |
Der Hirschkäfer ist leider sehr selten, er ist europaweit geschützt durch die Bestimmungen der FFH-Richtlinie, Anhang II. Er wird aber auch oft nur deshalb
nicht entdeckt, weil seine Flugzeit nur eine sehr kurze Zeit des Jahres andauert. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Geweihe werden für die Paarungskämpfe benutzt. Hierbei versuchen die Männchen, sich gegenseitig mit den Kiefern zu ergreifen und auszuhebeln. Der ausgehebelte Käfer wird dann meist vom Baum geworfen. Dabei können die Käfer beachtliche Kräfte entwickeln und das Hundertfache ihres eigenen Gewichtes schleppen. |