Autor dieses Artsteckbriefes: Magdalena Meikl
Cicindela sylvatica Linné, 1758
Verbreitung und Lebensraum |
Folgender Artsteckbrief stammt von Günther Wöss:
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Hilfe zur Bestimmung |
Groß, dunkel gefärbt, schmale Zeichnung, schwarze Oberlippe; Lebensraum: Sandige Kiefernwälder und Heiden. |
Ähnliche Arten |
Im entsprechenden Lebensraum an den bekannten Fundorten kann die Art in Österreich kaum mit anderen verwechselt werden. |
Beschreibung |
Der Wald-Sandlaufkäfer ist mit einer Körperlänge von bis zu 19 mm die größte Sandlaufkäferart in Österreich. Er besitzt meist schwärzlich erzfarbene, mit deutlichen Punktgruben versehene Flügeldecken, deren Oberfläche runzlig ist. Die Flügelzeichnung ist im Vergleich zu jener der meisten anderen Arten recht schmal, der Apikalmond auf einen einzelnen Fleck reduziert. Kopf, Augen und Kieferzangen sind überdurchschnittlich groß und kräftig gebaut. Einzigartig ist seine im Gegensatz zu den anderen Arten schwarze Oberlippe – eine Fläche zwischen der Basis der Kieferzangen, die in Frontalansicht sichtbar ist. Zudem müssen besonders bei dieser Art auch der geografische Fundort und der Lebensraum bei der Bestimmung mitberücksichtigt werden (siehe „Verbreitung und Lebensraum“). |
Größe |
14–19 mm |
Literaturhinweise |
JÄCH, M. (Gesamtred.) (1994): Rote Liste der gefährdeten Käfer Österreichs (Coleoptera). In: GEPP, J. (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs: 107–200. Graz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie. |
Gefährdung und Schutz |
In der Roten Liste der gefährdeten Käfer Österreichs (JÄCH et al. 1994) ist der Wald-Sandlaufkäfer nicht enthalten, obwohl er die Voraussetzungen hierfür eindeutig erfüllen würde. Wohl aber wird die Art in einer älteren „inoffiziellen“ Roten Liste der Sandlaufkäfer und Laufkäfer Ostösterreichs erwähnt (SCHWEIGER 1979). Die letzten Sichtungen des Käfers in Österreich dürften in den 1960er stattgefunden haben. Ob die Art bei uns mittlerweile ausgestorben ist oder es seit damals lediglich keine gezielten Nachsuchen an den wenigen Fundorten gab, ist unklar. Begehungen der im Abschnitt „Verbreitung und Lebensraum“ genannten Standorte sind somit unabdingbar, um den aktuellen Status der Art zu klären. Es steht zu befürchten, dass einst offene, sandige Kiefernwälder und Heiden im Wald- und Mühlviertel immer mehr unter Verbuschung zu leiden haben, was das Aus für den imposanten Wald-Sandlaufkäfer – so er überhaupt noch existiert – bedeuten würde. |
Wissenswertes und Hinweise |
Interessant ist das völlig isolierte Vorkommen am Eingang des Nordtiroler Ötztales, das als Eiszeitrelikt gilt. In den ausgedehnten Kiefernwäldern südlich von Wien wurde die Art nie nachgewiesen. |