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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Magdalena Meikl

Cicindela soluta pannonica  Mandl, 1935

 

Museumsbeleg des Pannonischen Sandlaufkäfers (Fundort: Oberweiden/Marchfeld). Naturhistorisches Museum Wien.

©  Günther Wöss

 

Behaarte Schultergruben an den Vorderkanten der Flügeldecken. Naturhistorisches Museum Wien.

©  Günther Wöss

 

Lückige Sandrasen, wie es sie vor allem früher z.B. in den Sandbergen Oberweiden im Marchfeld/Niederösterreich gab, sind Voraussetzung für ein Vorkommen.

©  Günther Wöss

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Magdalena Meikl

Folgender Artsteckbrief stammt von Günther Wöss:

Die Art Cicindela soluta ist ostwärts bis Kasachstan verbreitet und erreicht(e) in Österreich ihre westliche Arealgrenze. Sie ist mit mehreren Unterarten vertreten und kommt/kam in Österreich mit der Unterart pannonica vor. Nur wenige österreichische Fundorte sind aus der Literatur und von Belegexemplaren bekannt, die allesamt im pannonischen Osten des Landes liegen. Die Art war nur von den südlichen Abhängen des Leithagebirges bei Breitenbrunn/Burgenland, aus Guntramsdorf/Niederösterreich und von einigen Sandrasen im Marchfeld/Niederösterreich wie vor allem den Sandbergen Oberweiden bekannt. Ob die Art in Österreich nach wie vor lebt, bedarf einer dringenden Klärung, die Zeichen dafür stehen jedoch nicht gut!
Die Lebensräume an den hiesigen Fundstellen bestanden aus lückigen Sandtrockenrasen. Dieser Lebensraumtyp ist einer der wertvollsten und durch den Rückgang extensiver Beweidung zugleich am stärksten bedrohten unserer Kulturlandschaft!

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Falls noch kleine Vorkommen des Pannonischen Sandlaufkäfers im Osten Österreichs existieren, kann er dort nur mit dem Kupferbraunen Sandlaufkäfer verwechselt werden, der jedoch keine behaarten Schultergruben aufweist, dessen Stirn unbehaart ist und der eine weniger rechteckige Körperform hat.

Beschreibung

Autor: Magdalena Meikl

Der Pannonische Sandlaufkäfer ist durch die drei sandlaufkäfertypischen Binden auf den Flügeldecken gekennzeichnet, die Färbung ist kupfrig mit grünem Schimmer. Die besten Erkennungsmerkmale sind die behaarten Schultergruben am oberen Rand der Flügeldecken, die beiden stark geschwungenen Apikalmonde, deren jeweiliges Vorderende zu einem nach oben zeigenden Dreieck geformt ist sowie die zylindrische Körperform mit parallelen Außenseiten der Flügeldecken. Die Stirn ist behaart.

Größe

Autor: Magdalena Meikl

10–15 mm

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

JÄCH, M. (Gesamtred.) (1994): Rote Liste der gefährdeten Käfer Österreichs (Coleoptera). In: GEPP, J. (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs: 107–200. Graz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie.
MANDL, K. (1936): Cicindela soluta Dej. und ihre Rassen (Vorarbeiten für eine monographische Neubearbeitung der paläarktischen Cicindelen.). Koleopterologische Rundschau 22: 117–119.
MANDL, K. (1954): Die Käferfauna Österreichs. II. Die Cicindeliden Österreichs. Mit einer Vorbemerkung der Schriftleitung. Koleopterologische Rundschau 32: 105–122.

http://www.naturland-noe.at/naturschutzgebiet-sandberge-oberweiden
http://sandduene.at
Bestimmungstabelle: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/cicindela.htm

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

Höchstwahrscheinlich ist der Pannonische Sandlaufkäfer in Österreich bereits ausgestorben, was jedoch einer abschließenden Klärung bedarf. In der Roten Liste der gefährdeten Käfer Österreichs ist er noch in der Kategorie „stark gefährdet“ aufgelistet (JÄCH et al. 1994). Grund für sein vermutliches Erlöschen ist vor allem das durch fehlende Beweidung verstärkte Aufkommen von dichterer Vegetation und Gehölzen. Die nächsten Vorkommen liegen weit über 100 km entfernt in Ungarn, somit ist mit einem selbstständigen erneuten Einwandern der Art nicht zu rechnen – ein Schicksal, das sie sich mit vielen anderen auf Sandrasen spezialisierten Insektenarten teilt.

Charakteristische Merkmale

Autor: Magdalena Meikl

Behaarte Schultergruben, charakteristisch geformte Apikalmonde (siehe „Beschreibung“), parallelseitige Körperform.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Pannonischer Sandlaufkäfer