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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Magdalena Meikl

Cylindera germanica  Linnaeus, 1758

 

Aufgrund seiner auf die Seiten der Flügeldecken reduzierten Zeichnung, der dunklen Färbung, der geringen Größe und des schmalen Halsschildes ist der Deutsche Sandlaufkäfer kaum zu verwechseln.

©  Günther Wöss

 

Deutscher Sandlaufkäfer. Östliches Weinviertel/Niederösterreich.

©  Günther Wöss

 

Lückige Ackerbrache als typischer Lebensraum des Deutschen Sandlaufkäfers.

©  Maria Zacherl

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Magdalena Meikl

Folgender Artsteckbrief stammt von Günther Wöss.

Der Deutsche Sandlaufkäfer ist eine in Europa und Asien weit verbreitete Art. In Europa fehlt sie nur im Süden der Iberischen Halbinsel, im Norden der Britischen Inseln und in Skandinavien. In Österreich ist er nur im Osten noch relativ häufig, in Deutschland z. B. gilt er bereits als Rarität. In unseren Breiten ist er hauptsächlich eine Art des flachen Kulturlandes.
Als Lebensraum dienen dem Deutschen Sandlaufkäfer meist menschlich beeinflusste Standorte wie lückige Äcker und Ackerbrachen oder spärlich bewachsene Wiesenflächen; oft trifft man ihn auch in „Gstetten“ an. So konnte er z. B. in Wiener Industriegebieten neben der Autobahn auf kleinen Grünstreifen zwischen Parkplätzen gefunden werden. Des Weiteren kommt er jedoch auch in Sand- und Schottergruben vor und kann somit generell als Bewohner von Ruderalbiotopen bezeichnet werden.

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Hat man ihn als Sandlaufkäfer erkannt, kann die Art kaum mit einer anderen verwechselt werden.

Beschreibung

Autor: Magdalena Meikl

Der Deutsche Sandlaufkäfer ist eine der kleinsten heimischen Sandlaufkäferarten und fällt vor allem durch seine großteils fehlende weiße Zeichnung auf, die nur als schmale Streifen an den äußeren Flügelrändern zu erkennen ist. Der Halsschild ist schmal. Die Flügeldecken sind sehr dunkel und zeigen meist einen leicht grünlichen bis rötlichen Schimmer, wirken jedoch in der äußerst schnellen Laufbewegung fast schwarz. Aufgrund der kaum ausgeprägten Zeichnung erkennt das ungeübte Auge auf den ersten Blick oft gar keinen Sandlaufkäfer, sondern könnte das Tier, während es zwischen den spärlichen Grashalmen herumflitzt und in seiner Bewegung verschwimmt, anfangs durchaus für eine kleine schnelle Spinne halten. Ein genauer Blick ist hier auf jeden Fall ratsam!

Größe

Autor: Magdalena Meikl

8–11 mm

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

FRITZE, M.-A., KROUPA, A. & W. LORENZ (2004): Der Deutsche Sandlaufkäfer Cylindera germanica (Linnaeus, 1758) im Landkreis Lichtenfels (Oberfranken / Bayern). Angewandte Carabidologie 6: 7–14.
MANDL, K. (1954): Die Käferfauna Österreichs. II. Die Cicindeliden Österreichs. Mit einer Vorbemerkung der Schriftleitung. Koleopterologische Rundschau 32: 105–122.
PAILL, W. & P. H. SCHNITTER (1999): Rote Liste der Laufkäfer Kärntens. In: HOLZINGER, W. E., MILDNER, P. ROTTENBURG, T. & C. WIESER (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens. Naturschutz in Klagenfurt 15: 369–412.

Allgemeine Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Cylindera_germanica Bestimmungstabelle: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/cylindera.htm

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

Als Art der Kulturlandschaft und aufgrund der manchmal „unmöglichsten“ Fundorte könnte der Eindruck entstehen, Cylindera germanica sei keinerlei Gefährdung unterworfen. Blickt man jedoch z. B. nach Deutschland, so wird deutlich, dass es aufgrund einer zu stark intensivierten Landwirtschaft zu enormen Bestandsrückgängen kommen kann. In der Roten Liste der Laufkäfer Kärntens wird die Art in Kategorie 3 (gefährdet) geführt (PAILL & SCHNITTER 1999). Auch die Verfüllung von Abbaugebieten zählt zu den Gefährdungsursachen sowie hoher Stickstoffeintrag u. a. durch die Luft, der durch ungenügende menschliche Nutzung zu einem schnellen Aufkommen der Vegetation führt und dem Deutschen Sandlaufkäfer die Offenheit des Untergrundes als lebenswichtige Grundlage entzieht. Diese Nutzungsaufgabe mit nachfolgender Verbuschung stellt auch für viele andere Insekten einen der gefährlichsten Faktoren dar. Auch wenn die Art im Osten Österreichs noch gute Bestände zeigt, so müssen diese dennoch mit einem wachsamen Auge beobachtet werden!

Charakteristische Merkmale

Autor: Magdalena Meikl

Klein, einfarbig dunkel mit leicht grünlichem bis rötlichem Schimmer, helle Zeichnung nur an den äußeren Flügelrändern, schmaler Halsschild.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Magdalena Meikl

Der Deutsche Sandlaufkäfer ist zwar wie die meisten Arten zum Flug befähigt, zeigt diesen jedoch nur äußerst selten. Er und der Wiener Sandlaufkäfer sind die beiden einzigen Arten in Österreich, die zur Gattung Cylindera zählen.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Deutscher Sandlaufkäfer