Seite wird geladen ...

   

Art wählen

 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Magdalena Meikl

Calomera littoralis nemoralis  Olivier, 1790

 

Weibchen von Calomera littoralis nemoralis, Seewinkel/Burgenland.

©  Günther Wöss

 

Zwei Männchen von Calomera littoralis nemoralis, Seewinkel/Burgenland.

©  Günther Wöss

 

Typischer Lebensraum von Calomera littoralis nemoralis an einer Salzlacke des Seewinkels/Burgenland.

©  Christoph Roland

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Magdalena Meikl

Folgender Artsteckbrief stammt von Günther Wöss.

Die Verbreitung von Calomera littoralis reicht von Europa und Nordafrika bis nach Ostasien. In Europa und Nordafrika werden vor allem die Küsten des Ostatlantiks, des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres bewohnt, jedoch existieren auch Vorkommen im Binnenland. Ein solches betrifft das Auftreten in Österreich, wo die Art mit der Unterart nemoralis aktuell nur am Ostufer des Neusiedler Sees an den Lacken des Seewinkels auftritt, früher jedoch auch auf der Parndorfer Platte/Burgenland lebte. Bei Einzelnachweisen an der Donau knapp unterhalb von Wien dürfte es sich um verflogene Tiere gehandelt haben.
Unter den österreichischen Sandlaufkäfern stellt die Art nicht nur aus faunistischen Gründen eine Besonderheit dar – sie ist auch die einzige, die ausschließlich feuchte Lebensräume bewohnt. So ist sie auf die offenen Ränder der Salzlacken im Seewinkel angewiesen. Hochwasserereignisse toleriert sie nur schlecht, jedoch ist während ihrer Aktivitätszeit im Frühling und Frühsommer eine beständige Bodenfeuchtigkeit notwendig – Bedingungen, wie sie an den Seewinkellacken meist gegeben sind.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Magdalena Meikl

Starke Fleckenzeichnung, hinter der zweigeteilten Mittelbinde zwei zusätzliche Flecken, starke Behaarung auf den Wangen unterhalb der Augen. Vorkommen nur im Seewinkel.

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Aufgrund der markanten Zeichnung, der auf das Seewinkelgebiet beschränkten Verbreitung und der Spezialisierung auf feuchte Bodenflächen ist Calomera littoralis nemoralis mit keiner anderen Sandlaufkäferart zu verwechseln.

Beschreibung

Autor: Magdalena Meikl

Calomera littoralis nemoralis ist einer der größeren Sandlaufkäfer und fällt sofort durch seine spezielle Flügeldeckenzeichnung auf. Schulter- und Apikalmonde sind stark gebogen. Zwischen der in zwei Flecken aufgelösten Mittelbinde und den Apikalmonden befinden sich zusätzlich je zwei weitere Flecken. Die Käfer wirken somit insgesamt stark gepunktet. Die Grundfarbe schwankt je nach Exemplar und Lichteinfall zwischen grünlich und rötlichbraun, die Kieferzangen sind lang und dolchartig. Die Wangen unterhalb der Augen sich dicht behaart.

Größe

Autor: Magdalena Meikl

10–17 mm

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

FRANZEN, M. (2006): Verbreitung und Lebensräume der Sandlaufkäfer der Peloponnes-Halbinsel, Griechenland (Coleoptera, Cicindelidae). Nachrichtenblätter der Bayerischen Entomologen 55(3/4): 46–64.
MANDL, K. (1954): Die Käferfauna Österreichs. II. Die Cicindeliden Österreichs. Mit einer Vorbemerkung der Schriftleitung. Koleopterologische Rundschau 32: 105–122.
MANDL, K. (1981): Verbreitungskarten der Arten der Lophyridia lunulata-Gruppe (Col., Cicindelidae). Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 33(3/4): 92–96.

Allgemeine Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Calomera_littoralis
Bestimmungstabelle: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/calomera.htm

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

Nicht nur, dass die Art in Österreich auf ein äußerst kleines Verbreitungsgebiet beschränkt ist, sondern auch die zunehmende Austrocknung der Seewinkellacken ist ein Grund dafür, dass ihr Überleben auf Dauer nicht als gesichert angesehen werden kann.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Magdalena Meikl

Diese salztolerante Art gilt als Störzeiger für intakte, dynamische Au-Lebensräume, da sie mit Überschwemmungen, wie sie in einer funktionierenden Au vorkommen sollten, nicht zurechtkommt. Tritt sie also an einem solchen Standort auf, deutet das auf eine Verschlechterung der Hochwasserdynamik hin. Im Mittelmeergebiet kommt sie häufig in degradierten, stark vom Menschen beeinflussten Feuchtlebensräumen vor.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Ufer-Sandlaufkäfer

deu

Flußufer-Sandlaufkäfer