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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Magdalena Meikl

Cicindela sylvatica  Linné, 1758

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Die schmale Zeichnung, der auf einen runden Fleck reduzierte Apikalmond und die Punktgruben in den Flügeldecken kennzeichnen den Wald-Sandlaufkäfer.

©  Jan Fischer Rasmussen

 

Wald-Sandlaufkäfer am TÜPl Lieberose/Brandenburg/Deutschland.

©  Sebastian Hennigs

 

Die rein schwarze Oberlippe zwischen den Kieferzangen ist einzigartig unter den heimischen Sandlaufkäfern.

©  Jan Fischer Rasmussen

 

 

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Sandig-offene Heidelandschaft als Lebensraum des Wald- oder Heide-Sandlaufkäfers.

©  Sebastian Hennigs

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Magdalena Meikl

Folgender Artsteckbrief stammt von Günther Wöss:

Das große Gesamtverbreitungsgebiet des Wald-Sandlaufkäfers erstreckt sich von Europa bis Ostasien. Innerhalb Europas liegt sein Schwerpunkt in den nördlichen Gefilden. In Österreich ist er einer der seltensten bzw. vielleicht sogar schon ausgestorbenen Sandlaufkäfer, sein gegenwärtiger Vorkommensstatus ist demnach nur unzureichend geklärt. Die wenigen, fast ausschließlich älteren Fundortangaben beziehen sich auf das östliche Mühlviertel, das westliche Waldviertel und den Eingang des Nordtiroler Ötztales. Als Lebensraum werden lichte, sandige Kiefernwälder oder Heiden bewohnt.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Magdalena Meikl

Groß, dunkel gefärbt, schmale Zeichnung, schwarze Oberlippe; Lebensraum: Sandige Kiefernwälder und Heiden.

Ähnliche Arten

Autor: Magdalena Meikl

Im entsprechenden Lebensraum an den bekannten Fundorten kann die Art in Österreich kaum mit anderen verwechselt werden.

Beschreibung

Autor: Magdalena Meikl

Der Wald-Sandlaufkäfer ist mit einer Körperlänge von bis zu 19 mm die größte Sandlaufkäferart in Österreich. Er besitzt meist schwärzlich erzfarbene, mit deutlichen Punktgruben versehene Flügeldecken, deren Oberfläche runzlig ist. Die Flügelzeichnung ist im Vergleich zu jener der meisten anderen Arten recht schmal, der Apikalmond auf einen einzelnen Fleck reduziert. Kopf, Augen und Kieferzangen sind überdurchschnittlich groß und kräftig gebaut. Einzigartig ist seine im Gegensatz zu den anderen Arten schwarze Oberlippe – eine Fläche zwischen der Basis der Kieferzangen, die in Frontalansicht sichtbar ist. Zudem müssen besonders bei dieser Art auch der geografische Fundort und der Lebensraum bei der Bestimmung mitberücksichtigt werden (siehe „Verbreitung und Lebensraum“).

Größe

Autor: Magdalena Meikl

14–19 mm

Literaturhinweise

Autor: Magdalena Meikl

JÄCH, M. (Gesamtred.) (1994): Rote Liste der gefährdeten Käfer Österreichs (Coleoptera). In: GEPP, J. (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs: 107–200. Graz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie.
MANDL, K. (1937): Cicindela silvatica L. und ihre Rassen. Koleopterologische Rundschau 23: 136–140.
MANDL, K. (1954): Die Käferfauna Österreichs. II. Die Cicindeliden Österreichs. Mit einer Vorbemerkung der Schriftleitung. Koleopterologische Rundschau 32: 105–122.
SCHWEIGER, H. (1979): Rote Liste der in Wien, Niederösterreich, Burgenland gefährdeten Sandläufer (Cicindelidae) und Laufkäferarten (Carabidae). Wissenschaftliche Mitteilungen, Niederösterreichisches Landesmuseum1: 11–38.

Sandlaufkäfer Deutschlands: http://cicindela.de/html/c__sylvatica.html
Allgemeine Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Wald-Sandlaufkäfer
Bestimmungstabelle: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/cicindela.htm

Gefährdung und Schutz

Autor: Magdalena Meikl

In der Roten Liste der gefährdeten Käfer Österreichs (JÄCH et al. 1994) ist der Wald-Sandlaufkäfer nicht enthalten, obwohl er die Voraussetzungen hierfür eindeutig erfüllen würde. Wohl aber wird die Art in einer älteren „inoffiziellen“ Roten Liste der Sandlaufkäfer und Laufkäfer Ostösterreichs erwähnt (SCHWEIGER 1979). Die letzten Sichtungen des Käfers in Österreich dürften in den 1960er stattgefunden haben. Ob die Art bei uns mittlerweile ausgestorben ist oder es seit damals lediglich keine gezielten Nachsuchen an den wenigen Fundorten gab, ist unklar. Begehungen der im Abschnitt „Verbreitung und Lebensraum“ genannten Standorte sind somit unabdingbar, um den aktuellen Status der Art zu klären. Es steht zu befürchten, dass einst offene, sandige Kiefernwälder und Heiden im Wald- und Mühlviertel immer mehr unter Verbuschung zu leiden haben, was das Aus für den imposanten Wald-Sandlaufkäfer – so er überhaupt noch existiert – bedeuten würde.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Magdalena Meikl

Interessant ist das völlig isolierte Vorkommen am Eingang des Nordtiroler Ötztales, das als Eiszeitrelikt gilt. In den ausgedehnten Kiefernwäldern südlich von Wien wurde die Art nie nachgewiesen.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Heide-Sandlaufkäfer

deu

Wald-Sandlaufkäfer

eng

Wood Tiger Beetle