Autoren dieses Artsteckbriefes: Ingrid Tributsch , Stefanie Ebnicher
Lampyris noctiluca (Linnaeus, 1758)
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Kurzinfo |
Glühwürmchen funkeln und leuchten in warmen Mittsommernächten und verkörpern den Zauber der Natur. Sie sind Indikatoren für gut strukturierte Landschaften, in ihren Lebenssräumen finden sich oft viele weitere seltene Tier- und Pflanzenarten. |
Verbreitung und Lebensraum |
Große Teile Eurasiens von Skandinavien und Spanien bis Sibirien, auch in England, fehlt in Irland. |
Hilfe zur Bestimmung |
Leuchtkäfer sind tagsüber kaum zu erkennen. Bei Einbruch der Dunkelheit kann man sie leicht entdecken und die verschiedenen Arten leicht unterscheiden. Sitzende Leuchtpunkte sind in unseren Breiten immer Weibchen, die Arten sind leicht zu unterscheiden. Fliegende Leuchtpunkte sind immer Männchen des Kleinen Leuchtkäfers. Die Männchen des Großen Leuchtkäfers fliegen unbeleuchtet. Fliegende blinkende Punkte sind italienische Leuchtkäfermännchen. Auf anderen Kontinenten gibt es artspezifische Blinkmuster. |
Ähnliche Arten |
Kleiner Leuchtkäfer/Kleines Glühwürmchen (Lamprohiza splendidula): die Käferweibchen sind ca. 10 mm groß, die Männchen: 8-10mm, fliegen beleuchtet durch die Nacht. Verbreitung: östliches Mitteleuropa bis Balkan und Kaukasus, nicht in Skandinavien, Dänemark und Großbritannien. |
Beschreibung |
Die Käferweibchen haben kurze Flügelstummel und ähneln den Larven (Glühwürmchen). Sie sitzen leuchtend an Halmen. Die Männchen haben braune Flügeldecken und fliegen unbeleuchtet durch die Nacht. |
Größe |
Die Käferweibchen messen 15-20 mm, die Männchen 10-12 mm. |
Lebensweise |
Erwachsene Glühwürmchen nehmen in ihrem kurzen Leben keine Nahrung zu sich, sondern ernähren sich von Körpervorräten und sterben nach der Paarung. Sie leben ca. 2 bis 4 Wochen lang in warmen Mittsommernächten im Juni/Juli, oft um den Johannistag (24. Juni), deshalb auch Johanniskäfer/würmchen genannt. |
Literaturhinweise |
John Tyler: The Glow-worm. Sevenoaks 2002 |
Gefährdung und Schutz |
Wie viele Tiere, die auf naturnahe Lebensräume angewiesen sind, sind auch Glühwürmchen aus vielen Lebensräumen verdrängt worden. Sie brauchen ein Mosaik an Kleinstrukturen wie z.B. Trockensteinmauern, Steinhaufen, Asthaufen, offenen Flächen, Wiesen, Brachen und Laubhecken. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel (Insektizide, Herbizide, Schneckenkorn), mineralische Dünger, Motorsensen sowie übermäßige nächtliche Beleuchtung werden wieder Lebensräume geschaffen. |
Wissenswertes und Hinweise |
Glühwürmchen flirten mit Hilfe von Licht. Die Weibchen sitzen hell leuchtend an Halmen und Stängeln und locken so die Männchen an. Die Männchen fliegen auf die Leuchtpunkte zu und lassen sich aus der Luft auf die wartenden Weibchen fallen oder kriechen vom Boden über Halme zu ihren Angebeteten hinauf. Die Eiablage erfolgt am Boden in der Nähe des Leuchtplatzes. |
Infos in Wikipedia |