Autoren dieses Artsteckbriefes: Stefanie Ebnicher , Magdalena Meikl
Bombus pascuorum (Scopoli, 1763)
Kurzinfo |
Dieser Artsteckbrief wurde von Dr. Johann Neumayer verfasst.
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Verbreitung und Lebensraum |
In Mitteleuropa kommt die Ackerhummel als echter Ubiquist fast überall von der Küste bis ins Mittelgebirge vor. Sie ist weit verbreitet und bewohnt alle Lebensräume mit geeignetem Blütenangebot. Hohe Dichten werden vor Allem in Gärten, an Waldrändern und Rainen erreicht. Als Nestbauerin ist sie nicht auf das Vorhandensein von Kleinsäugernestern angewiesen, obwohl sie solche auch nicht verschmäht. |
Hilfe zur Bestimmung |
Die Ackerhummel ist die weitaus häufigste der braunen Hummeln ohne auffällige Farbbinden. Das wichtigste diagnostische Merkmal im Freiland ist braune Behaarung des Bruststücks und die meist vorhandene Rosafärbung am Hinterleibsende. Es gibt allerdings auch fast grau gefärbte Tiere. Niemals ist das Hinterleibsende weiß. Wenn am Bruststück ein schwarzes Dreieck sichtbar ist, ist das ebenfalls ein sicheres Merkmal für die Ackerhummel. Die starke Variation der Färbung macht die Unterscheidung von nahe verwandten Arten wie der Veränderlichen Hummel (Bombus humilis) oder der Mooshummel (Bombus muscorum) im Einzelfall schwierig. Doch die einfarbig hellbraune Mooshummel kommt nur in großen Feuchtgebieten vor und hat einen auffallend hohen Flugton. Die Veränderliche Hummel ist wärmeliebend, und wie der Name sagt, sehr veränderlich. Eine Farbform sieht der Ackerhummel ähnlich, hat aber immer ein braun, nicht gelb behaartes Tergum 2 und nie eine rosa Hinterleibsspitze oder ein schwarzes Dreieck am Bruststück. Die Ackerhummel ist fast überall die bei Weitem häufigste Art dieser drei. |
Beschreibung |
Das Gesicht ist hell behaart, der Brustabschnitt braun, manchmal stark ins Grau gehend und oft mit einem schwarzen Dreieck in der Mitte, dessen Spitze nach hinten zeigt, Der Hinterleib hat meist ein Band gelber Haare am 2. Tergum und rosa behaarte Segmente 4-6, kann allerdings auch fast grau sein.
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Größe |
Die Arbeiterinnen erreichen eine Körpergröße von 9-15 Millimetern und zählen damit zu den kleinen Hummelarten, die Männchen sind mit 12-14mm größer als die meisten Arbeiterinnen und die Königinnen messen 15-18mm. Es ist manchmal schwierig kleine Königinnen und große Arbeiterinnen zu unterscheiden. Die Ackerhummel zählt zu den kleinen Hummelarten, weist aber einen relativ langen Rüssel auf (Arbeiterinnen 10-13mm, Königinnen bis 15mm). |
Lebensweise |
Die im Vorjahr begatteten Königinnen verlassen ihr Winterquartier meist gegen Mitte April, später als die ganz frühen Hummelarten. Im Gegensatz zu vielen anderen Hummelarten ist sie nicht auf vorhandene Kleinsäugernester angewiesen, sondern baut ihr Nest oft selbst unter Grasbüscheln oder tieferen Mooslagen. Dort verwebt sie vorhandenes Pflanzenmaterial zu einer bewundernswert feinen und wasserdichten Kugel.
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Gefährdung und Schutz |
Die Ackerhummel ist eine der anpassungsstärksten Hummelarten und nicht gefährdet. Freilich geht ihre Dichte mit sinkendem Blütenangebot in Intensivlandwirtschaftsgebieten aber auch deutlich zurück. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Ackerhummel hat eine Kuckuckshummel, Bombus campestris, die junge Nester okkupiert und sich von der Wirtsart die Nachkommenschaft aufziehen lässt. |