Autoren dieses Artsteckbriefes: Stefanie Ebnicher , Magdalena Meikl
Bombus pratorum (Linnaeus, 1761)
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Kurzinfo |
Dieser Artsteckbrief wurde von Dr. Johann Neumayer verfasst.
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Verbreitung und Lebensraum |
In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt die Wiesenhummel weit verbreitet vor. Außerdem tritt sie fast im ganzen gemäßigten Europa auf. Sie ist von der Küste bis über die Waldgrenze in fast allen Lebensräumen mit geeignetem Blütenangebot anzutreffen, wenn diese nicht gänzlich waldfrei sind. |
Hilfe zur Bestimmung |
Die Wiesenhummel ist leicht zu erkennen, da sie oft auffallend bunt ist. Das wichtigste diagnostische Merkmal im Freiland ist die Kombination aus rotem Hinterleibsende und gelbem Band am Vorderrand des Bruststücks. Sie hat eine gelbe Binde am Mesosoma und die Hinterleibsspitze ist hellrot gefärbt. Königinnen haben oft eine zweite gelbe Binde am Hinterleib, die bei Arbeiterinnen meist fehlt. Die Drohnen hingegen variieren stark. Manche sehen aus wie etwas buntere Arbeiterinnen mit mehr Gelbanteil, andere sind fast ausschließlich gelb und an der Hinterleibsspitze rot gefärbt. Die Drohnen sind auch kleiner als die der meisten anderen Hummelarten. |
Beschreibung |
Die Wiesenhummel ist in fast ganz Österreich von Tallagen bis über die Waldgrenze anzutreffen. Als eine der ersten Arten, die aus dem Winterschlaf erwachen, ist sie ein echter Frühjahrsbote. Die im Vorjahr begatteten Königinnen verlassen ihr Winterquartier meist im April und suchen sich eine geeignete Nisthöhle mit isolierendem Nistmaterial. Dabei werden unterirdische Höhlen mit Mausnestern genau so angenommen wie Baumhöhlen mit Vogelnestern. Die Völker entwickeln sich explosiv, bleiben aber klein, so dass schon Ende Mai/Anfang Juni Jungköniginnen und Männchen schlüpfen. Die Königinnen sind deutlich größer als die ab Mai auftretenden relativ kleinen Arbeiterinnen. Die Königinnen beginnen nach der Verpaarung mitten im Sommer ihren "Winterschlaf". In den Gebirgsregionen kann man die Wiesenhummel dagegen bis in den August hinein beobachten.
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Größe |
Die Arbeiterinnen erreichen eine Körpergröße von 9-11 mm, die Männchen von 11-13 mm, während die Königinnen bescheidene 15-17 mm erreichen. Die Tiere besitzen einen kurzen Kopf und die Rüssellänge der Arbeiterinnen beträgt je nach Körpergröße 6-8mm (zum Vergleich: die Rüssellänge der Honigbiene misst 5,5–6 mm). |
Lebensweise |
Wiesenhummeln sind polylektisch, d.h. sie ernähren sich vom Nektar und Pollen vieler verschiedener Pflanzen. Sie nutzen Blüten mit kürzeren Röhren und sind z.B. regelmäßig an blühenden Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren zu finden. |
Gefährdung und Schutz |
Die Wiesenhummel ist im Gegensatz zu anderen Hummelarten derzeit nicht gefährdet. |
Wissenswertes und Hinweise |
Nester der Wiesenhummel werden häufig von der spezifischen Wald-Kuckuckshummel Bombus sylvestris okkupiert. Die Königin wird abgestochen, die im Übrigen anders gefärbte Kuckuckshummel nimmt ihre Stelle ein und und die Arbeiterinnen der Wirtsart ziehen ihre Brut auf.
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