In Österreich sind vier Arten von Bilchen heimisch.
Der
kleinste unter ihnen ist die Haselmaus, es folgen Baumschläfer, Gartenschläfer
und schließlich als größter und bekanntester Vertreter der Siebenschläfer (Bild links). Typisch
für Bilche ist ein Winterschlaf, den sie zur Fellkugel gerollt in Erdverstecken
oder unter der Laubstreu verbringen.
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[+] WeiterlesenIn Österreich sind vier Arten von Bilchen heimisch.
Der
kleinste unter ihnen ist die Haselmaus, es folgen Baumschläfer, Gartenschläfer
und schließlich als größter und bekanntester Vertreter der Siebenschläfer (Bild links). Typisch
für Bilche ist ein Winterschlaf, den sie zur Fellkugel gerollt in Erdverstecken
oder unter der Laubstreu verbringen.
Diese lange Pause in ihrer Aktivitätszeit,
während der sie geradezu vom Erdboden verschluckt scheinen, hat der Tierfamilie
auch den Namen „Schläfer“ eingetragen. Beim Erwachen ab April haben sie oft die
Hälfte ihres Körpergewichts verloren. Nachdem die Bilche ihre Winterverstecke verlassen haben,
halten sie sich bevorzugt im dichten Geäst von Bäumen oder Sträuchern auf. Im
Dickicht finden die geübten Kletterer Nahrung und Schutz. Ein besonderes
Merkmal ihres Verdauungssystems macht Schläfer zu Anzeigern für Artenvielfalt
im Wald: Als einzige Nagetiere haben sie keine Endosymbionten im Darm, die
ihnen helfen, Zellulose aufzuspalten. Große Mengen an Blättern oder Gräsern
können sie deshalb nicht verdauen. So sind Baumschläfer und Co. auf eine Vielzahl
anderer Nahrungsquellen angewiesen, die sie das Jahr über versorgen.
Blütenpollen, Samen, Früchte, Insekten und Nüsse spielen eine wichtige Rolle in
ihrem Speiseplan. Alle unserer Bilche sind eng an das Vorkommen von Gehölzen
gebunden.
Den heimischen Schläfern gemeinsam ist ein dicht behaarter
Schwanz, der ihnen beim Steuern im Geäst hilft. Durch ihn sind sie auch leicht
von Mäusen oder Ratten zu unterscheiden. Einen Vertreter der Kleinsäuger in
seiner Aktivitätszeit zu beobachten, ist ohne Hilfsmittel aber nicht einfach.
Vorwiegend nachtaktiv entziehen sie sich im Blätterdach unseren Blicken. Ihren
Weg über dünne Zweige finden sie mit Hilfe vieler sensibler Schnurrhaare, die
beim Klettern meist nach vorn gestreckt werden. Weiche Sohlenballen helfen ihnen,
die nötige Haftung zu bewahren. Die Verständigung zwischen einzelnen Individuen
erfolgt unter anderem über hochfrequente Rufe.
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