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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher ,  Stefanie Ebnicher

Coracias garrulus 

 

Blauracke

Blauracke

©  Naturschutzbund-Archiv

 

Blauracke

Blauracke

©  Oskar Tiefenbach

 

Blauracke

Blauracke

©  Josef Limberger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Die Blauracke ist einer der prächtigsten Brutvögel Süd- und Osteuropas. Sie ist zwar sowohl in Asien bis in den Westen des Himalaya und Norden hin bis an den Waldsteppenrand vorkommend, aber an vielen der ursprünglichen Stellen nur mehr in geringer Zahl. In Österreich werden die letzten hier noch brütenden Pärchen in der Steiermark gesichtet. In Ostösterreich ist die Blauracke heute einer der seltensten Brutvögel. Regelmäßig brütet die Art nur im Raum Stainz bei Straden in der südöstlichen Steiermark, wo sich eine erfreuliche Populationszunahme abzeichnet (2006: 19 Brutpaare). Diese Brutvorkommen stehen im Zusammenhang mit einigen Verbreitungsinseln im nordöstlichen Slowenien. Die Überwinterung erfolgt südlich der Sahara in Dornbusch- und Akaziensavannen Ostafrikas.

Vorkommend in offener Landschaft mit altem Baumbestand, teilweise auch in fast baumlosen Geländen an Flüssen. Die Blauracke bevorzugt warme Gebiete in den Niederungen bis 450 m Seehöhe. Als Lebensraum dienen strukturreiche Kulturländer mit Wiesen, genutzten Äckern, Streuobstbestände oder Feldgehölze mit alten hohlen Bäumen. Die Blauracke brütet in Baumhöhlen, manchmal auch in Nistkästen oder in Ruinen. Erhöhte Strukturen im offenen Gelände dienen als Ausgangspunkt für die Jagd.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Mit einer Größe von 31 cm ist die Blauracke ein recht großer, vor allem aber durch seine Färbung auffallender Vogel. Dieser an Kopf, Nacken und Unterseite türkisblaue Vogel hat einen kastanienbraunen Rücken und violettblauen Hinterrücken, die Flügel sind schwarz gesäumt. Der Schnabel ist schwarz. Im Sonnenlicht erscheint er zwischen azurblau und kräftig türkis. Die Unterseite der Schwungfedern und der Flügelbug sind blauviolett. Aufgrund ihrer kontrastreichen Färbung kann die Blauracke in Europa mit keiner anderen Vogelart verwechselt werden.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Die Blauracke benutzt hohe Bäume mit freiliegenden Ästen, Leitungsdrähte oder Holzpfähle als Aussichtswarte, um nach Beute Ausschau zu halten. Zur Jagd benötigt sie deswegen offenes Gelände mit niedrigem Bewuchs.
Die Blauracke ist bei uns ein Sommerbrüter, den Winter verbringt sie in Afrika. So ist sie bei uns nur von März/Mai bis Mitte September zu sehen. Die Geschlechtsreife tritt mit 2 Jahren ein. Das Vogelpärchen führt eine monogame Saisonehe, beide Eltern übernehmen das Brüten und Füttern. Legebeginn der 4-5 Eier ist Ende Mai/Juni, die Brutdauer beträgt 18 Tage. Nach 26-30 Tagen der Nestlingszeit sind die Jungen flügge und verlassen erstmals die Höhlen.
Als Nahrung dienen der Blauracke mittelgroße bis große Käfer, Heuschrecken und andere Insekten, kleinere Wirbeltiere. Im Herbst auch Früchte wie Beeren. Normalerweise sind die Blauracken sehr gesellig und brüten in großen Kolonien, aber mangels geeigneter Bruthöhlen und anderer Brutpaare sind oftmals Pärchen alleine zu sehen. Weil er sehr scheu ist, ist dieser Vogel meist nur an seinem Ruf erkennbar, ein meist dreimalig wiederholtes hölzern klingendes „rack“.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

NATURA 2000-Schutzart
Beobachtungen sind erschwert, da diese Art sehr scheu ist. Gefährdung: Der Verlust an kleinräumig strukturierten, extensiven Landschaften mit vielfältigen Landschaftselementen und der Verlust an Grünlandflächen durch flächendeckende landwirtschaftliche Intensivierungen wie auch die Zerstörung der Flussauen haben den Blauracken zunehmend die Existenzgrundlagen entzogen. Als Charaktervogel der kontinentalen Waldsteppe wurde er bis heute durch klimatische aber auch menschliche Einflüsse weit in Richtung Süden und Osten verdrängt.
Forstliche Eingriffe und Flurbereinigung vernichten die traditionellen Brutplätze. Auch der Rückgang der Häufigkeit der Großinsekten verringert das Nahrungsangebot. In der modernen Agrarlandschaft treten anstelle einer Insektenartenvielfalt lokale und kurzfristige Massenvermehrungen weniger Schädlingsarten.

Schutzmaßnahmen, laufende Projekte
Laufende Projekte zum Schutz der Blauracke dienen unter anderem der Erhaltung bzw. Errichtung von wichtigen Landschaftselementen wie Möglichkeiten zur Sitzwarte auf offenen Geländen. Weiters ist eine landwirtschaftliche Extensivierung von Wiesen und Brachen ein großes Anliegen. Die Pflanzung von Hecken, Erstellung von Mähplänen und Errichten von Sitzwarten und auch von Wasserstellen sind derzeitige praktische Umsetzungen verschiedener Projektgruppen.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

DELIN, SVENSSON (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Vögel. Stuttgart, Kosmos. FALLY, SPITZER (2004): Vogelwelt Burgenland. Deutschkreutz.
GEPP: Sammelmappe Bedrohte heimische Tiere. Hrg. Landesgruppe Steiermark des Österr. Naturschutzbundes. Sonderdruck aus dem Steir. Naturschutzbrief, Graz.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.
MAKATSCH, W. (1969): Wir bestimmen die Vögel Europas. JNN , Melsungen-Basel-Wien.
Natura 2000 EU-geschützte Pflanzen- und Tierarten in der Steiermark.. Im Auftrag der FA13C-Naturschutz hrsg. vom Institut für Naturschutz & Landschaftsökologie, Steiermark 2004.
ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10094868/bdcad70a/Ellmauer.Band%204_Populaere%20Texte.pdf
www.blauracke.at

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Blauracke

fra

Rollier d'Europe